Vom SV Loderhof/Sulzbach in die 2. Bundesliga: Semir Kaymakci reift in Fürth zum Profi | Amberg24

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Aktuell spielt Semir in der U23 der Fürther. Das klare Ziel ist die erste Mannschaft. (Bild: Sportfoto Zink / Alexander Schlirf)
Aktuell spielt Semir in der U23 der Fürther. Das klare Ziel ist die erste Mannschaft. (Bild: Sportfoto Zink / Alexander Schlirf)
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Aktuell spielt Semir in der U23 der Fürther. Das klare Ziel ist die erste Mannschaft. (Bild: Sportfoto Zink / Alexander Schlirf)

Vom SV Loderhof/Sulzbach in die 2. Bundesliga: Semir Kaymakci reift in Fürth zum Profi

Semir Kaymacki ist auf dem richtigen Weg. Er hat im November 2023 einen Profi-Vertrag bei der SpVgg Greuther Fürth unterschrieben. Das Nachwuchstalent spricht mit uns über seine ersten Schritte bei den Profis.

Der Wechsel vom Heimatverein in ein Nachwuchsleistungszentrum ist für junge Fußballer ein wichtiger Schritt in Richtung Profigeschäft. Aber nur wenige kommen dort an. Semir Kaymakci hat es zum Profi geschafft. 2015 wechselte der Torhüter vom SV Loderhof/Sulzbach zur SpVgg Greuther Fürth, im November 2023 unterschrieb er seinen ersten Profi-Vertrag. Der 19-Jährige hat in Mittelfranken ein Stück Heimat gefunden und trägt das Kleeblatt im Herzen. „Es ist für mich etwas ganz Besonderes, einen Profivertrag bei dem Verein unterschrieben zu haben, bei dem ich seit 2015 alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen habe”, erzählt der Keeper und fügt an: „Ich fühle mich geehrt, bin sehr stolz, hier die nächsten Schritte machen zu können.”

Bereits im Sommer 2022 durfte das Nachwuchstalent das erste Mal bei den Profis trainieren. „Ein bisschen angespannt war ich damals schon”, gibt er zu. Insgesamt überwog aber die Vorfreude über die neue Herausforderung: „Ich habe hart dafür gearbeitet, um mit trainieren zu dürfen. Deshalb habe ich das dann auch extrem genossen.” Im Januar 2023 ging es für Semir mit den Profis ins Trainingslager in die Türkei. Mittlerweile ist der 19-Jährige ein fester Bestandteil des Teams. Auf die Frage, ob jüngere Spieler noch immer Lehrgeld zahlen müssen, antwortet er mit einem Lachen: „Wir haben ja fast nur junge Spieler.” Der gegenseitige Respekt im Team sei gegeben. „Die Älteren nehmen die Jüngeren extrem gut auf und helfen uns”, ergänzt er.

Ein klares Ziel vor Augen

Trotz hohen Drucks und Konkurrenzdenken versteht sich der junge Keeper auch gut mit seinen Torwart-Kollegen. „Ich versuche, von jedem was mitzunehmen”, sagt er. Ein gewisser Konkurrenzkampf ist dennoch vorhanden: „Jeder will spielen, darum geht's am Ende auch.” Das Nachwuchstalent versucht, Gas zu geben und seine Leistung auf dem Platz zu bringen. Einerseits, um die anderen Torhüter zu pushen, andererseits, um sich selbst zu zeigen.

Das Ziel ist klar definiert. „Wenn man so lange in einem Verein ist und es dann zu den Profis schafft, dann arbeitet man natürlich darauf hin, auch irgendwann die Nummer eins zu werden. Ich werde weiterhin hart und akribisch an mir arbeiten”, sagt der 19-Jährige. Dafür betrachtet er auch sein eigenes Torwartspiel kritisch. Auf das Gesamtbild komme es an. Er möchte keine einzelnen Dinge aufzählen, die gut oder schlecht sind. „Die Anforderungen, die ein Torwart haben sollte, sind breiter geworden. Es gibt überall Dinge, woran man arbeiten kann”, erklärt er und fügt dann doch seine persönlichen Stärken an: „Ich denke, dass ich ein spielender Torwart bin, dass ich viel kommuniziere. Das sind Sachen, die mich ausmachen.” Aktuell spielt der 19-Jährige in der U23 der SpVgg Greuther Fürth. In der Regionalliga Bayern trifft er unter anderem auf Stürmer der zweiten Garde des FC Bayern, Konkurrent Nürnberg II und Traditionsverein Wacker Burghausen. Die Kleeblätter liegen aktuell auf dem 14. Rang, zwei Zähler vor der Abstiegsrelegation.

Kein Rezept, um Profi zu werden

Dass es im Fußball nicht nur steil bergauf geht, ist dem Nachwuchskicker klar. Eine Schambeinentzündung hat ihn über die Winterpause ausgebremst. Für den 19-Jährigen kein Grund, den Kopf in Sand zu stecken: „Rückschläge gehören dazu”, sagt er. Ein gutes Umfeld ermögliche aber, dass er bald wieder auf dem Platz stehen kann. Laut Semir gäbe es „kein Rezept, um Profifußballer zu werden.” Jungen Spielern rät er „Gas zu geben und jede Sekunde auf dem Platz zu genießen und mit Freude bei der Sache zu sein”. Wichtig ist es, mehr zu machen als die anderen.

Für den 19-Jährigen stand der Traum vom Profi-Fußball an erster Stelle. Trotzdem machte er das Abitur am heimischen Gymnasium und studiert aktuell Medieninformatik. Während der Schulzeit pendelte das Nachwuchstalent regelmäßig zwischen dem Landkreis Amberg-Sulzbach und Fürth hin und her. „Mein Dad und meine Mom haben mich immer zum Training gefahren. Ich glaube, das alles wäre nicht ohne meine Eltern und mein super Umfeld möglich gewesen.” Auch wenn seine Jugend anders war als bei seinen Schulfreunden, bereut er es nicht, diesen Weg gewählt zu haben: „Ich habe alles Schritt für Schritt erleben dürfen, wofür ich dankbar bin.” Bis er das Profidebüt mit dem Kleeblatt auf der Brust feiern darf, dauert es vielleicht noch ein bisschen. Die Reise dorthin hat sich für den 19-Jährigen aber bereits gelohnt.

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