Erbendorfer sucht bei „First Dates” auf VOX nach der Liebe | Amberg24

„Ich bin ein ziemlich offener Typ”, sagt der 26-jährige Fabio „Sky” Gmeiner bei der Vorstellung in der Sendung „First Dates - Ein Tisch für zwei” am Montagnachmittag. „Ich bin eigentlich immer gut drauf, gehe gerne auf Leute zu und bin sehr extrovertiert.” Ein kurzer Blick in den Spiegel. Fabio wuschelt sich durch die Haare. In nur wenigen Augenblicken trifft sich der Erbendorfer mit einer komplett unbekannten Person auf ein Date. „Ich war noch nie auf einem Blind Date”, erzählt Fabio. Nach einer Trennung Ende letzten Jahres wollte er etwas Neues ausprobieren.

Fabio ist homosexuell. Mit 16 Jahren outet er sich das erste Mal, mit 17 erzählt er es seiner Familie. Als schwuler junger Mann habe er es „am Dorf in der Oberpfalz” nicht einfach gehabt. Noch vor seinem Outing habe er sich viele Kommentare anhören müssen – bezogen auf seine Art, seine Optik. Seit einigen Jahren lebt und zeigt er sich ganz offen, seit kurzem trägt er Make-up: „Da hab ich mich nicht extra outen müssen – war halt dann einfach so!” Vor Corona arbeitete Fabio als Flugbegleiter und verbrachte viel Zeit in großen Städten. Dort spiele seine Orientierung oder das Aussehen keine Rolle. Nur in den ländlichen Gebieten, da gäbe es immer noch komische Blicke, erzählt Fabio. Derzeit besucht der 26-Jährige das Berufliche Schulzentrum Wiesau und macht eine Ausbildung im Hotel- und Tourismusmanagement. In seiner Freizeit übt er sich in Poledance und geht gerne feiern. Weshalb der Spitzname „Sky”? „Auf Instagram und online heiße ich Sky und meine Freunde nennen mich auch so”, erzählt der Erbendorfer.

Angekommen an der Bar begrüßt Fabio den „First Dates”-Barkeeper Nick mit einem kräftigen Handschlag. „Willst du mir die Finger brechen?”, fragt der Barkeeper ganz verdutzt. „Ich hab einen festen Händedruck”, erzählt Fabio. Er selbst merke gar nicht, wie fest er die Hand gibt. „In der Schule wurde uns für Bewerbungen beigebracht: Lieber zu fest als zu lasch.” Neben guten Drinks und gutem Essen erhoffe sich Fabio eins: „Vielleicht einen Freund zu finden.” Wie sein zukünftiger Freund denn sein soll, will Barkeeper Nick von ihm wissen: „Lustig, sympathisch, romantisch”, antwortet Fabio.

Sein Date ließ nicht lange auf sich warten: Paul (20) aus Halle/Saale in Sachsen-Anhalt. Von sich sagt der Jurastudent: „Ich bin nicht nur der Hammer, sondern der ganze Werkzeugkasten.” Fabios erster Gedanke? Erleichterung. „Ich hab Angst gehabt, dass dort jemand ist, der gar nicht meinem Beuteschema entspricht.” Das Date mit Paul sei viel besser gelaufen, als Fabio sich zu Beginn vorgestellt hatte. „Wir haben uns die ganze Zeit unterhalten.” Über Hobbys, Musik, Tattoos. „Stört es dich eigentlich mit dem Make-up?”, fragt Fabio. „Nö, ich trag ja selber Make-up”, sagt Paul. Das ist aber auch ein Punkt, der Paul zu denken gibt: Er selber sei ein femininer Typ und mag maskuline Männer.

Für Fabio aber kein Beinbruch. Zwar hätten sie sich gut verstanden, doch bereits zu Beginn war für Fabio klar: „Das ist nur freundschaftlich.” Für ein zweites Date hat es am Ende aber nicht von beiden Seiten gereicht. Der Funke sei nicht übergesprungen und auch vom Optischen entsprach Paul nicht hundertprozentig dem, wonach Fabio sucht. „Vielleicht bin ich auch einfach zu wählerisch”, sagt der 26-Jährige. Am Ende des Dates galt es nur noch eins zu klären: Wer übernimmt die Rechnung? „Ich fand es toll, dass Paul mich eingeladen hat”, sagt Fabio.

Bis heute stehen beide freundschaftlich in Kontakt, die Sendung wurde bereits im November 2023 aufgezeichnet. „Es war 'ne super geile Erfahrung, auch wenn das Date am Ende kein 'Match' war.” In Zukunft kann sich Fabio vorstellen, bei anderen TV-Shows teilzunehmen: „Prince Charming”, „Take Me Out” oder sogar „Germany's Next Topmodel”. „Ich hab schon ein paar Bewerbungen rausgeschickt, mal sehen, was draus wird”. Die große Liebe hat er jedoch noch nicht gefunden: „Mein Beziehungsstatus ist single – leider!”

„First Dates – Ein Tisch für zwei” wird in Deutschland seit März 2018 ausgestrahlt und basiert auf einem gleichnamigen britischen Format. Auch in weiteren Ländern wie Spanien, Italien, Kanada, Australien und den USA gibt es „First Dates”-Adaptionen. Für die Sendung wurde eine Halle in Köln-Ehrenfeld zu einem Restaurant umgebaut und mit möglichst unauffälligen, ferngesteuerten Kameras versehen. Dadurch würden sich die Singles laut Senderbeschreibung nicht wie Kandidaten in einem TV-Studio, sondern wie ungestörte Gäste in einem echten Restaurant fühlen. Gastronom Roland Trettl begrüßt Menschen aus ganz Deutschland – egal wie alt sie sind, welchen Beruf sie ausüben oder woher sie kommen. Die Paarungen sind kein Zufall, sondern vorab sorgfältig anhand von Vorlieben und Abneigungen ausgewählt. Während sich die Paare in ungestörter Atmosphäre unterhalten, erleben die Zuschauer jede Reaktion, jeden Blick und jede Bewegung hautnah mit. Das Format wurde 2019 in der Kategorie „Bestes Factual Entertainment” für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.

Auf RTL+ gibt es die Folge mit Fabio kostenlos zum Nachschauen.