Skatepark-Paten in Amberg: Sie passen auf ihr „Wohnzimmer” auf | Amberg24

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Jeli (re.) und Matthias kümmern sich um den Skatepark.  (Bild: ama)
Jeli (re.) und Matthias kümmern sich um den Skatepark. (Bild: ama)
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Jeli (re.) und Matthias kümmern sich um den Skatepark. (Bild: ama)

Skatepark-Paten in Amberg: Sie passen auf ihr „Wohnzimmer” auf

Jeli und Matthias kümmern sich ehrenamtlich um den Amberger Skatepark. Im Gespräch mit Amberg24 erzählen Park-Paten mehr über ihre Aufgaben, lästige Besuchende und was sie sich im Park noch wünschen.

Kewin Jeleniewski nennen eigentlich alle nur „Jeli”. Der Kerl mit dem Moustache dreht im Amberger Skatepark fast täglich seine Runden auf seinem BMX. Häufig ist er mit Kumpel Matthias Kraus unterwegs. Aus Liebe zu ihrem Sport halten die beiden den Amberger Skatepark sauber. Offiziell tragen sie den Titel Skatepark-Paten. „Als Paten haben wir einen Ausweis vom JUZ und von der KoJa (Anmerkung: Kommunale Jugendarbeit). Dann haben wir das Recht, hier was zu sagen”, erklärt „Jeli”.

Das Engagement von Jeli und Matthias rührt noch aus der Zeit, in der die Amberger Skater und BMX-Fahrer keinen eigenen Park hatten. Die zwei Freunde waren Teil der damaligen Skatepark-Initiative Amberg und engagierten sich für einen neuen Park in Amberg. Jetzt kümmern sie sich weiterhin drum, dass alles läuft. Mittlerweile geht es mehr um die Pflege des Parks, Verhaltensweisen einiger Besuchenden sowie der Kommunikation mit der Stadt Amberg. Vergangene Zeit war letzteres häufiger nötig, da die Flutlichtanlage nach Vandalismus nicht mehr funktionierte. Die geht wieder und die „Locals” können jetzt wieder bis 22 Uhr skaten.

Müll und Scherben sind ein großes Problem

Ein anderes Problem besteht aber weiterhin. Müll und Scherben liegen immer wieder im Park herum. „Ich habe eigentlich immer eine Mülltüte im Rucksack”, erklärt der 31-jährige Matthias. Von Bäckertüten bis Essensreste kommt so einiges zusammen. Besonders gefährlich sind für die Sportler aber die Glasflaschen. Besonders dann, wenn deren Scherben auf der Asphaltfläche liegen. Bei Stürzen könnte man darin landen, auch für das Skateboard und die Reifen des BMX sind die kleinen Scherben der Endgegner. Jeli sagt offen: „Wenn die Räder Platten kriegen, ist das schon kacke.”

Für solche Fälle haben sich die „Park-Paten” zwei Besen angeschafft, auch mit der Kehrmaschine geht Matthias ab und an durch. Er nennt das Ganze „Frühjahrsputz”, weil es meistens zum Saisonbeginn passiert. Das JUZ hat den Skatern und BMX-Fahrern einen Spind zur Verfügung gestellt, in dem sie ihre Putzsachen lagern können. Künftig kann er für alle lokalen Skater der Szene mittels Zahlencode geöffnet werden.

Dult-Zeiten besonders schwierig

Die Kids und Erwachsenen pflegen ihren Park. Dort können sie ihrem Sport nachgehen. Grundsätzlich ist jeder willkommen, die Großen helfen den Kleinen. Aber das Skaten und BMX-Fahren steht im Fokus: „Das ist kein Platz zum Chillen”, sagt Jeli und ergänzt: „Das ist wie ein Fußballplatz auch, eine Sportanlage”. Dult-Besucher*innen, die zum Vorglühen oder zur Afterparty im Park randalieren und Müll hinterlassen, sind ungern gesehen. Während der Dult wollen die beiden zu den Stoßzeiten am Wochenende deshalb eine kleine Nachtwache halten.

Vorschläge und Wünsche der Skatepark-Paten

Wer seinen Park so intensiv pflegt, freut sich natürlich auch über Neuerungen und Gadgets. Die Wunschliste der Paten ist nachvollziehbar. Sonnensegel wären gut, da seit der Parkerweiterung keine Bäume mehr Schatten spenden. Hier will Jeli aber mit der Stadt zusammenarbeiten, da die Segel bestenfalls TÜV-geprüft und sicher installiert sein sollten. Auch eine Miniramp fänden die beiden und weitere Skater gut.

Um mögliche Sitzgelegenheiten kümmert sich Matthias selbst. Er baut dank seiner Handwerker-Skills Palettenmöbel und Bänke aus Altholz. Die Arbeit von Matthias und Jeli wird geschätzt. Mittlerweile kommen Skater und BMX-Fahrer aus Städten wie Nürnberg oder Regensburg gerne nach Amberg. „Es gibt viele Parks, die für mehr Geld gebaut wurden und schlechter sind”, erklärt Jeli. Für ihn ist der Park wie sein zweites Wohnzimmer.

Skate-Jam im Juli

Das nächste Projekt steht bereits an. Im Juli soll im Skatepark ein Jam herausfinden, bei dem junge und alte Skater ihr Können unter Beweis stellen dürfen. Wenn es um Jeli geht, soll dieser nochmal größere werden, als der vergangenen Jahres.

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