Hohenbuger Rock'n'Roller bei der WM in Kroatien | Amberg24

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Siegertreppchen der Deutschen Meisterschaft: Gabriels Partnerin Jana Dotzler und Gabriel Junkes (Mitte) auf Platz 1.  (Bild: Dominik Stubenvoll)
Siegertreppchen der Deutschen Meisterschaft: Gabriels Partnerin Jana Dotzler und Gabriel Junkes (Mitte) auf Platz 1. (Bild: Dominik Stubenvoll)
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Siegertreppchen der Deutschen Meisterschaft: Gabriels Partnerin Jana Dotzler und Gabriel Junkes (Mitte) auf Platz 1. (Bild: Dominik Stubenvoll)

Hohenbuger Rock'n'Roller bei der WM in Kroatien

Gabriel Junkes ist 16, kommt aus Hohenburg und tanzt Rock'n'Roll-Akrobatik. Und das auf einem hohen Niveau – auf Weltniveau. Mit seiner Partnerin hat er jetzt bei der WM in Kroatien teilgenommen. Das bewegt den Tänzer.

Rock'n'Roll ist weit mehr als ein langweiliger Paartanz. Der moderne Turniersport gilt als äußerst athletische Tanzdisziplin und ist voll von Hebefiguren, kraftvoller Akrobatik-Elemente und reibungsloser Harmonie im Paar. All das muss in eine kurze Wettkampfroutine komprimiert werden.

Teil dieses Sports ist auch der 16-jährige Gabriel Junkes. Der Hohenburger tanzt auf höchstem Niveau: Am 22. und 23. November nahm er an der Weltmeisterschaft in Poreč, Kroatien teil. 38 Paare kamen dort zusammen, um ihre sportliche Leistung auf einer der größten Bühnen des Rock'n'Roll zu präsentieren.

Stark vertreten sind Nationen aus Osteuropa: Ukraine, Ungarn und Tschechien gelten als Hochburgen des Sports. Dort trainieren viele Athletinnen und Athleten an Sportschulen – tägliches Training, professionelle Betreuung und hohe staatliche Förderungen stellen keine Seltenheit dar.

Mehr Leidenschaft und Spaß als purer Ehrgeiz

Unter diesen Teilnehmern ist Gabriel Junkes. Der 16-jährige Hohenburger ging in diesem Jahre ebenfalls an den Start. Der Weg in den Sport begann früh und eher zufällig, wie der Hohenburger im Gespräch mit Amberg24 erzählt. Die Amberger Tanzgruppe „Chili Rockers“ suchte Nachwuchstänzer. Gabriel, der damals die dritte Klasse besuchte, nahm aus reiner Neugier an einem der Schnupperkurse teil. Aus dieser spontanen Entscheidung entwickelte sich schnell eine Leidenschaft. Inzwischen tanzt er seit beinahe neun Jahren Rock'n'Roll-Akrobatik.

Gabriel weiß, wie wichtig die persönliche Harmonie im Paar ist. Schließlich werden jede Woche viele Stunden gemeinsam trainiert, man vertraut sich blind bei akrobatischen Figuren und erlebt Erfolg sowie Rückschläge zusammen. „Ich glaube, die aktuelle Tanzpartnerin, mit der tanze ich jetzt seit ungefähr drei Jahren”, erklärt er. Nicht nur die sportliche Ebene sei hier besonders wichtig, auch das Miteinander beider Tänzer spielt eine Rolle: „Es geht da nicht nur um die tänzerischen Ebenen, sondern auch, dass man sich auf freundschaftlicher Ebene wirklich auch gut verstehen muss.”

Die richtige Tanzpartnerin ist aber nur einer von vielen Steinen eines komplexen Mosaiks, um an der WM teilnehmen zu können. Nach dem Sieg der deutschen Meisterschaft in der Juniorenklasse wurden Gabriel und seine Tanzpartnerin, durch den deutschen Rock'n'Roll-und-Boogie-Woogie-Verband (DRBV), überhaupt erst für den Nationalkader nominiert. Das ermöglichte den beiden schließlich das Tanzen auf der internationalen Bühne.

Training, Lehrgang, Training

Der Alltag des jungen Leistungssportlers ist intensiv. Drei feste Trainingstage pro Woche, dazu Wochenendlehrgänge des Nationalkaders, zusätzliche Akrobatikeinheiten und Techniktraining. Eine Verletzungspause, kurz vor dem bisher größten Wettkampf seiner Laufbahn machte die Vorbereitungen zusätzlich schwer.

Für Gabriel ist die WM nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch einen emotionalen Höhepunkt: „Wenn du in die Halle gehst und weißt, dass du gegen die besten Paare der Welt antrittst – das ist einfach ein ganz anderes Level”, sagt er. Sein Ziel? Vor allem Erfahrungen sammeln.

Mehr Aufmerksamkeit für seinen Sport

Künftig wünscht sich Gabriel für seinen Sport Rock'n'Roll-Akrobatik mehr Aufmerksamkeit. In Deutschland leiden viele Vereine unter Nachwuchsmangel. Für seinen Sport, der sich durch Erfolge und eine tolle Gemeinschaft auszeichnet, erhofft sich Gabriel mehr Anerkennung und Nachwuchs.

Auch die Amberger „Chili Rockers“ nehmen neue Tänzer herzlichst auf. Als Gabriel und seine Partnerin aufs Parkett traten, standen sie nicht nur für sich selbst dort, sondern auch für ihren Sport ein. Unabhängig von seiner Platzierung: Für Gabriel war die Teilnahme selbst schon ein Erfolg.

 
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