Für viele junge Menschen ist die Berufsausbildung der wichtigste Schritt in die Selbstständigkeit, das Erwachsenenleben und eine erfolgreiche Zukunft. Doch es gibt Unterschiede.
Während sich die betriebliche Ausbildung aus einem Mix aus Unterricht und praktischer Arbeit zusammensetzt, liegt der Schwerpunkt bei Vollzeit-Berufsfachschulen auf Unterrichtsstunden und Praktika.
Du willst Elektroniker, Zahntechniker, Schornsteinfeger oder Industriekaufmann werden? Dann hast du dich für einer der über 300 anerkannten Ausbildungsberufe entschieden. Für sie gibt es eine Ausbildungsordnung, eine Art standardisierten Bauplan der Ausbildung, der deutschlandweit gilt. In der Regel durchläufst du eine duale Ausbildung. Das bedeutet, dass du als Azubi zwei feste Lernorte besuchst: Den Betrieb und begleitend dazu die Berufsschule. Die duale Ausbildung ist vergütet, die Ausbildungskosten übernimmt das Unternehmen, in dem du lernst. Die Lehre dauert je nach Wunschberuf zwei bis dreieinhalb Jahre, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen auch verkürzt werden.
1. Beim Blockmodell wechseln sich Unterrichts- und Arbeitstage wochenweise ab.
2. Eine andere Variante ist es, drei Tage pro Woche im Betrieb zu arbeiten und zwei Tage am Berufsschul-Unterricht teilzunehmen.
Im Unterricht werden sowohl theoretische, berufsspezifische Kenntnisse als auch Grundlagen in den Fächern Deutsch, Sozialkunde oder auch Sport vermittelt. Die Berufsschulzeit nimmt etwa ein Drittel der gesamten Ausbildungszeit ein, dafür bist du von der Arbeit bezahlt freigestellt.
Hast du an einem Wochentag mindestens fünf Unterrichtsstunden von jeweils 45 Minuten, wird dieser Tag als voller Arbeitstag angerechnet. An diesem Tag brauchst du nicht mehr in den Ausbildungsbetrieb zu kommen.
Welche Zeit für einen vollen Arbeitstag angerechnet wird, ergibt sich aus den Wochenstunden, die normalerweise im Ausbildungsvertrag festgelegt sind. Hieraus ergibt sich auch die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit (bei einer 40-Stunden-Woche beträgt die Arbeitszeit pro Tag acht Stunden).
Bei zwei Berufsschultagen wird für den zweiten Tag zunächst die Unterrichts- plus Pausenzeit (Berufsschulzeit) angerechnet. Ist an diesem zweiten Tag, ausgenommen der Berufsschulzeit, tägliche Arbeitszeit übrig, kannst du an diesem Tag noch im Betrieb beschäftigt werden. Hast du Blockunterricht und umfasst die Unterrichtszeit in einer Woche mindestens 25 Stunden á 45 Minuten, kannst du diese Woche mit einer vollen wöchentlichen Arbeitszeit ansetzen. Der Betrieb kann dich nur für betriebliche Ausbildungsveranstaltungen von bis zu zwei Stunden an deinen Arbeitsplatz bitten. Wenn du Fragen zu der Anrechnung der Arbeits- und Berufsschultage hast, ist die Personalabteilung in deinem Unternehmen der beste Ansprechpartner.
Du hast dich für einen Ausbildung im Erziehungs-, Sozial-, oder Gesundheitswesen entschieden und willst beispielsweise Erzieher, Logopäde oder Krankenschwester werden? Dann wird die Berufsfachschule einen Großteil deiner Ausbildung einnehmen. In der Regel wird der Unterricht in Vollzeit gehalten. Diese Variante wird auch schulische Ausbildung genannt. Sie gibt es auch für kaufmännische, technische und gestalterische Berufe. Häufig kommt es auch vor, dass du begleitend zum Unterricht Praktika absolvierst, um auch praktische Berufserfahrung zu sammeln.
Die Ausbildung an einer Berufsfachschule dauert in der Regel zwei bis drei Jahre und ist oftmals unvergütet. Jedoch besteht die Möglichkeit, die staatliche Förderung Bafög zu beantragen. Die Aufnahmevoraussetzungen und die Art des Schulabschlusses hängen von der jeweiligen Berufsfachschule ab.