Entweder man liebt oder hasst ihn: Spargel. Spargelfans essen ihn einfach mit Hollandaise, Schinken oder Kartoffeln, doch auch als Suppe oder im Salat ist er beliebt. Um das Gemüse ranken sich zahlreiche Mythen. LEO hat sie überprüft.
Spargel steigert die Libido. Falsch!
Der Mythos, dass Spargel die Lust steigert, hält sich schon seit der Antike hartnäckig. Bestätigt werden konnte eine höhere Lust nach dem Essen von Spargel allerdings noch nicht.
Bitterer Spargel ist giftig. Falsch!
Gefährlich ist bitterer Spargel keinesfalls. Die Bitterkeit kommt daher, dass der Spargel zu nah am bitteren Wurzelstock gestochen wurde. Ein Tipp: Zucker im Kochwasser kann den Stangen einen Teil der Bitterstoffe entziehen. Auch das Abschneiden der Spargelenden verringert die bittere Note häufig.
Urin riecht nach dem Essen streng. Richtig!
Gilt aber nicht für jeden. Denn für den speziellen Geruch des Urins nach dem Spargelessen ist die Asparagusinsäure verantwortlich. Der Abbau der Säure geschieht durch ein bestimmtes Enzym. Dieses Enzym besitzt genetisch bedingt allerdings nur jeder Zweite. Bei allen anderen riecht es also nicht anders als sonst. Falls es doch merkwürdig duftet: Nach dem Spargelessen einfach ein paar Erdbeeren genießen. Dann riecht der Urin nicht mehr so streng.
Spargel darf man roh essen. Richtig!
Die Stangen sind ungekocht weder giftig noch ungenießbar. Allerdings fehlt ihnen das typische Spargelaroma, da sich dieses erst unter Hitze entwickelt. Außerdem solltest du eher dünne Stangen kaufen. Denn es gilt: Je dicker der Spargel, desto herber und bitterer ist er im Geschmack.
Weißer Spargel ist gesünder. Falsch!
Grüner Spargel ist nämlich tatsächlich der gesündere von beiden. Der grüne wächst, anders als der weiße, über der Erde und bildet daher den Farbstoff Chlorophyll. Dadurch enthält er mehr Vitamin C und Provitamin A.
Spargel ist sehr gesund. Richtig!
Das Gemüse hat wenige Kalorien. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung gut 16 auf 100 Gramm. Außerdem liefert es wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Folsäure. Gerade für Schwangere ist Folsäure besonders relevant, da sie die gesunde Entwicklung des ungeborenen Babys unterstützt. Folgen von einem Folsäuremangel können Krankheiten wie Arteriosklerose und Demenz sein. Außerdem wirkt Spargel entwässernd, harntreibend und regt die Nierentätigkeit an.
Spargel kann man nicht einfrieren. Falsch!
Spargel kann durchaus eingefroren werden. Dabei gibt es jedoch etwas zu beachten. Das Gemüse solltest du nur geschält in das Tiefkühlfach packen. Vor der Zubereitung darf es dann nicht nochmal aufgetaut werden, sondern sollte direkt in den Kochtopf gegeben werden. Nicht eingefroren werden kann hingegen bereits gekochter Spargel. Der wird nach dem Auftauen nämlich weich und matschig. Gefroren sind die Stangen gut ein halbes Jahr haltbar.
Quietschender Spargel ist frisch. Richtig!
Quietschen die Spargelstangen, wenn man sie aneinander reibt, spricht das für frischen Spargel. Weitere Indizien sind ein seidiger Glanz ohne braune Stellen. Weitere Frischemerkmale: Die Enden sind sauber abgeschnitten und nicht holzig, beim Biegen bricht der Spargel und gibt nicht nach.
Kein Rotwein zum Spargel. Falsch!
Zwar gibt es eine Art ungeschriebenes Gesetz: Zum Spargel trinkt man Weißwein. Doch natürlich kannst du dir auch mal ein Gläschen Rotwein zum Spargel gönnen. Gerade zu gegrilltem Spargel passt ein Roter sehr gut. Portugieser oder Spätburgunder sind empfehlenswert.