Shortcut: Knique über seine Musik und seinen Konsum | Amberg24

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TikToker und Musiker „Knique” im Interview. (Bild: pjol)
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TikToker und Musiker „Knique” im Interview. (Bild: pjol)

Shortcut: Knique über seine Musik und seinen Konsum

Mit TikTok-Videos über Alkohol und Party wurde Knique bekannt. Aktuell liegt der Fokus des Ambergers aber auf seiner Musik. In dieser geht es unter anderem um seinen problematischen Drogenkonsum. Wir haben uns mit ihm getroffen.

Der „Sauf-Fluencer” Knique startete mit Videos auf TikTok durch. In diesen ging es meistens um Alkohol. Mit Formaten wie „100 Orte zum Saufen in Amberg” schaffte es der 20-Jährige des Öfteren viral zu gehen. Derzeit kommen aber immer weniger Videos dieser Art. Der Grund: Der Amberger konzentriert sich aktuell mehr auf seine Musik. In Songs wie „Spiegelschrank” geht es ebenfalls viel um die Themen Party, Alkohol und Drogen. Oftmals blitzt aber in seinen Tracks auch eine emotionale Seite durch. Mit uns spricht der Künstler über seine Musik, seinen Konsum und die Zukunft.

Triggerwarnung: In diesem Interview geht es um Alkohol und Drogen. Der Konsum soll auf gar keinen Fall verharmlost werden. Auch wir haben uns schon mit dem Thema Sucht beschäftigt. Betroffene können sich unter anderem bei der Caritas in Amberg Hilfe suchen.

Zurzeit kommen immer weniger TikTok-Videos von dir. Wieso?

Ganz einfach, die Musik ist zurzeit mein Hauptfokus. Klar kann ab und zu mal wieder das ein oder andere Video kommen, aber das ist halt jetzt zweitrangig.

Bist du aktuell zufrieden mit der Resonanz zu deiner Musik?

Ja, bin ich. Bei Spotify sind wir aktuell bei 600 monatlichen Hörern. Das finde ich schon top, dafür das wir die letzten Monate bei 200 waren. Mein letzter Song „Spiegelschrank” hat auch gute Aufrufzahlen. Ich hab schon das Gefühl, dass es bergauf geht.

Du hast gerade schon deinen neusten Song „Spiegelschrank” erwähnt. Wie ist dieser entstanden?

Ich suche mir eigentlich immer zuerst einen passenden Beat. Meine Songs müssen immer melodisch sein. Das ist mein Ding. Den Beat zu dem Song hab ich mir extra produzieren lassen. Die Melodie davon kommt aus einer Sequenz von der Serie „Rick and Morty”. Danach habe ich angefangen zu schreiben. Ich habe meine ganzen Gefühle herausgelassen. Ich war einfach in einem richtigen Flow.

In dem Track geht es ja auch um die Einnahme von Medikamenten. Nimmst du diese wirklich? Und falls ja, bekommst du diese verschrieben?

Ich bekomme verschiedene Psychopharmaka verschrieben und muss auch ehrlich zugeben, dass ich ein Problem mit dem Konsum von Opiaten habe. Ich würde auf jeden Fall allen Leute davon abraten, solche Dinge auszuprobieren. Das ist echt nicht geil. Man nimmt es irgendwann, um einfach zu funktionieren. Lasst die Finger von so einem Zeug. Ich arbeite daran. Demnächst werde ich wahrscheinlich in eine Klinik gehen und den Entzug dort versuchen.

Wie kam es so weit?

Da hatte zum einen mit meiner Psyche zu tun. Zum anderen gab es eine Zeit, in der ich keinen Alkohol trinken durfte, wegen meiner Führerschein-MPU. Ich wollte aber auch mal auf einer Party berauscht sein. So hat das Ganze dann angefangen. Ich habe begonnen ab und zu mal Tilidin zu nehmen, ab und zu auch mal Codein. Das ist dann halt immer häufiger geworden. Das ging wirklich sehr schnell.

Hast du mittlerweile deinen Führerschein wieder?

Nein, tatsächlich nicht. Ich wurde drei Monate nicht getestet. Dann dachte ich, da kommt nichts mehr, weil ich zuvor jeden Monat einmal getestet wurde, manchmal sogar zweimal. Dann habe ich mir an meinen Geburtstag mal etwas gegönnt und wie der Zufall so will, musste ich ein paar Tage danach zum Urintest.

Wie viel Alkohol trinkst du zurzeit?

Ich sag’ mal, es spricht nichts dagegen, an einem schönen Tag mit einem Kumpel ein, zwei Bierchen zu trinken. Aber täglich trinke ich nicht mehr. Das pack’ ich gar nicht mehr.

Was sagt deine Familie dazu, dass es in deinen Texten so viel um Alkohol und Drogen geht?

Meine Familie weiß genau über mein Leben Bescheid. Die unterstützen mich auch sehr. Natürlich nicht beim Konsum, aber bei allem anderen. Mein Vater zum Beispiel ist immer bereit mir zu helfen, ohne mich zu verurteilen, für das was ich mache. Er unterstützt mich sehr dabei, von den Substanzen wegzukommen.

Hast du schonmal darüber nachgedacht, deine Songs in eine andere Richtung zu lenken, abseits von Alkohol und Drogen?

Schwierig. Wenn man meine Lieder, abseits von den Partysongs, genauer anhört, merkt man, dass ich das alles in keinster Weise glorifiziere. Es geht eher darum, meine Emotionen zu verarbeiten. In den letzten Tracks geht es auch viel um Liebe. Aber das Thema Alkohol und Drogen kann man nicht einfach weglassen, weil man dann einfach einen entscheidenden Punkt aus meinen Leben wegschneiden würde, der halt auch für die Songs relevant ist.

Mit welchen Künstlern würdest du gerne mal zusammenarbeiten?

Wenn es um das Thema Beats geht, dann auf jeden Fall Miksu/Macloud. Die machen die krassesten Beats. Und zum Thema Feature habe ich einen englischsprachigen Künstler namens Sueco entdeckt. Im deutschsprachigen Bereich wiederum würde ich gerne mal mit T-Low zusammenarbeiten.

Gibt es auch regionale Künstler, mit denen du mal einen Song machen willst?

Ja, mit Tream wäre es natürlich auch mega mal etwas zu machen. Der hat ja auch ein paar tiefgründigere Songs, zum Beispiel „Herz von meinem Bruder”. Ansonsten bin ich mit anderen kleineren regionalen Künstlern auch schon im Kontakt. Da wird in nächster Zeit auf jeden Fall mal was kommen.

Du hattest schon einige Live-Performances. Wo war es für dich am coolsten?

Bis jetzt hatte zwei Auftritte beim Rap-Frühschoppen im Blauen Haus, einen im B3 und einen in Köln. Im Blauen Haus und B3 war es sehr cool. Beim Rap-Frühschoppen konnte ich viele coole neue Leute kennenlernen. Der Auftritt in Köln war mehr oder weniger Verarsche.

Wieso das?

Da wurde ich eingeladen von einem Rapper. Es sollten auf dem Event 50 Artists auftreten. Das Ende von Lied war dann aber, dass alle Künstler für ihr eigenes Konzert Eintritt zahlen mussten. Dann hat man mir noch Geld für einen Kameramann abgeknöpft, auf das Video warte ich bis heute. Und am Ende haben sie nicht mal alle Rapper durchgebracht, weil die Zeit zu knapp war.

Zum Abschluss: Was ist für die Zukunft geplant?

Schon einiges. Einen festen Termin für einen neuen Song habe ich aktuell aber nicht. Das ist bei mir immer schwierig. Manchmal schreibe ich drei Wochen lang gar nichts und dann habe ich wieder Ideen für mehrere Songs auf einmal. Ich werde auf jeden Fall auf meinen Instagram-Account ankündigen, sobald ich Genaueres weiß.

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