Er ist 19 Jahre alt, auf TikTok mit zwei Accounts vertreten und hat über 1,4 Millionen Likes. Für Josef Pommer aka Knique kamen diese Zahlen zu Beginn überraschend. Was hinter dem „Sauf-Fluencer” steckt und warum er nicht mehr trinkt.
Über den Inhalt seiner Videos lässt sich streiten. In den meisten Fällen geht es bei Kniques Videos um Saufen, Bier und Korn. Alkoholkonsum rückt in der Regel in den Fokus. Die Idee als „Sauf-Fluencer” durchzustarten hatte Josef Pommer aka Knique während seiner Schulzeit. Eigentlich hält er nicht viel von TikTok, die Idee entsteht spontan: „Ich hab aus Spaß, da war unsinniger Donnerstag in der Schule am EG, ein alkoholfreies Weizen mit in den Unterricht gebracht und getrunken. Ein Kollege hat's aufgenommen, als ich das geext habe. Dann haben wir uns gedacht, was machen wir jetzt mit dem Video und es auf TikTok hochgeladen”, erzählt der 19-Jährige. Das Video startet mit 10.000 bis 20.000 Aufrufen durch, für den damaligen Schüler ein Grund weiterzumachen. Da Alkoholkonsum scheinbar gut ankommt, bleibt er dem Inhalt treu.
Die Videos laufen gut, bald folgen Josef Pommer die ersten 30.000 Follower. Der Junge mit dem Fischerhut weitet das Programm aus, kooperiert mit dem „bayerischen Freak – Micha von der Rampe”. Ein „Bavarian-Camp” streamt er zudem auf Twitch. Für ihn kommt der Erfolg dennoch überraschend, er habe mit 200 bis 300 Menschen gerechnet, sagt er. Mittlerweile gehen Videos wie „100 Orte zum Saufen in Amberg” oder „How to trink Radler” durch die Decke. Außerdem brüllt er einfach mal die Namen der Amberger Brauereien in die Kamera. Simpel gehaltener Content, der geklickt wird. Immer Mittelpunkt – seine Lieblingsgetränke: Weizen, Korn und Goasmaß. Auf den Alkoholkonsum muss Josef Pommer aktuell aber verzichten.
Es ist nicht immer alles Gold was glänzt, auch bei Knique nicht. Während er vor seiner Sperre besonders am Wochenende übertrieben hat, gibt's das geliebte Weizen halt aktuell nur alkoholfrei: Ein „Muss” quasi, wenn er seinen Führerschein haben will. „Wir waren in Nürnberg unterwegs, ordentlich etwas gebechert gehabt”, sagt er. Damals steigt er auf den E-Roller und wird aufgehalten. „Ja, dann hab ich ein paar Monate später das Schreiben bekommen. Gerichtsverhandlung und es kamen neun Monate Sperre, drei Monate Fahrverbot und eine Geldstrafe sowie sechs Seminargespräche über Alkoholkonsum bei rum”, erzählt er. Als er seinen Antrag für den Führerschein einreichen will, heißt es, er darf ein halbes Jahr nicht konsumieren. Knique muss abstinent bleiben, die Videos dreht er aktuell mit alkoholfreiem Bier und Wasser. Auf seine Laune und seine Klickzahlen hat dies aber keinen negativen Einfluss.
Ein schlechtes Gewissen, dass er den Konsum verharmlosen würde und User*innen zum Trinken animieren könnte, habe er nicht. Einerseits gibt es seiner Meinung nach „sehr strenge Richtlinien auf TikTok” und zudem sind Videos und Content auf YouTube ebenfalls nicht harmloser.
Mit Songs wie „Noch ein Bier” erfüllt Knique das Partymotto auch in seiner Musik. Die ersten Tracks nimmt er zum Spaß auf, bis er sie auch auf TikTok veröffentlicht. Jetzt will er mit den Songs, die ein bisschen an den Schwandorfer Musiker Tream erinnern, durchstarten. Unterstützt wird er unter anderem von seiner Familie und seinen Freunden, die regelmäßig in den Musik-Videos vorkommen. Haupt-Account ist weiterhin @musiquebyknique. Das zweite Profil @kingknique könnte man auch als gekaufte Jugendsünde bezeichnen. Leben kann der 19-Jährige aktuell als Content-Creator noch nicht. Zur Sicherheit macht er aktuell deshalb eine Ausbildung in der Gastronomie.
@amberg24.de Wo bist du am häufigsten in Amberg feiern? 🥳🍻 Merci an @Knique! #5fragen #interview #amberg #oberpfalz #feiern #party #amberg24 ♬ Originalton - Amberg24