Wer steht bei der Bundestagswahl am 23. Februar im Wahlkreis 231 zur Wahl? Welche Themen treiben sie an? Wir stellen die Direktkandidat*innen vor. Für die CSU tritt die 51-jährige Susanne Hierl an.
Warum sollten junge Menschen Sie wählen?
Ich bin Mutter von zwei Kindern. Meine Kinder sind 19 und 21 Jahre alt. Ich kriege zu Hause schon ein bisschen mit, was die Jugend denkt und welche Themen die Jugend bewegen.
Ihr größtes politisches Vorbild?
Ich hab eigentlich kein politisches Vorbild. Ich finde es immer ganz toll, wie Leute sich in der Kommunalpolitik mit einbringen und dort mit Herzblut dabei sind. Ein richtiges Vorbild, wo ich sagen, das war die- oder derjenige, warum ich in die Politik gegangen bin, habe ich nicht.
Ihr größtes Anliegen für die Region?
Mein größtes Anliegen ist eher abstrakt. Ich möchte einfach, dass die Leute gut leben können und wir gute Rahmenbedingungen schaffen, dass die Menschen sich entfalten können. Ich glaube, gute Politik muss langweilig sein. Die darf man eigentlich gar nicht merken.
Mit welcher Partei würden Sie zusammenarbeiten und mit welcher nicht?
Ich würde auf keinen Fall mit der AfD zusammenarbeiten. Das ist für mich ganz klar und da gibt's auch nichts dran zu deuteln. Und mit BSW und der Linken würde ich mich auch sehr schwertun. Aber alles andere dazwischen funktioniert gut, denke ich.
Welcher Punkt aus ihrem Wahlprogramm ist für Sie der wichtigste?
Der wichtigste Punkt ist für mich das Ankurbeln der Wirtschaft. Nur wenn wir Steuereinnahmen haben, können wir auch das Land vorwärts bringen.
Wie verhindern Sie, dass alles noch teurer wird?
Ich glaube, wir müssen wieder zu einer pragmatischen Handhabung der Politik zurück. Wir haben zu hohe Standards. Wir setzen zu hohe Ansprüche. Wir müssen wieder mehr Angebot schaffen. Wenn wir die Energiepreise ansehen, dann brauchen wir mehr Angebote, dass das wieder reduziert werden kann.
Wie sollte Deutschland mit dem Thema Mindestlohn umgehen?
Jetzt bin ich Rechtsanwältin und wir haben in Deutschland eine Mindestlohnkommission und ich glaube, dass das Thema bei der Kommission richtig aufgehoben ist und die Politik sollte sich da nicht einmischen.
Wie schaffen sie bezahlbare Wohnungen?
Wir müssen zum einen mehr bauen. Das heißt aber auch, es muss wieder günstiger werden. Es ist einfach viel zu teuer zur Zeit. Da bin ich wieder beim Thema, wir müssen von den Standards runter, pragmatischer umgehen, schnellere Genehmigungen und günstigeres Bauen.
Wie wollen Sie Ausbildung und Studium fairer gestalten?
Also was mir wichtig ist, dass wir Studium nicht gegen Ausbildung ausspielen. Beides ist wichtig. Ich seh das bei meinen Kindern. Die Tochter studiert, der Sohn hat eine Schreinerlehre gemacht. Das ist ganz wichtig. Wir sollten es den Jugendlichen ermöglichen, dass jeder den Weg gehen kann, den er möchte und das auch gegebenenfalls finanziell unterstützt wird.
Ein Tempolimit auf der Autobahn ist ...?
Das ist eine gute Frage. Ist für manche ein absolutes No-Go, manchmal kann es aber sehr entspannend sein, wenn es eins gibt.
Wie kann man den öffentlichen Nahverkehr verbessern?
Öffentlicher Nahverkehr, da müssen wir unterscheiden zwischen Stadt und ländlichen Gebieten. Wir haben, wenn ich mit Kollegen aus anderen Bundesländern spreche, wirklich einen guten öffentlichen Nahverkehr. Wir werden aber keine Taktung im Zehn-Minuten-Takt hinbekommen. Das heißt, wir werden immer eine Mischung brauchen zwischen individueller Mobilität und öffentlichem Nahverkehr.
Wie sollte Deutschland mit aktuellen weltweiten Konflikten umgehen?
Ich glaube, wir sollten da unterstützen, wo wir unterstützen können und uns aus Dingen heraushalten, die wir nicht beeinflussen können, beziehungsweise uns nicht zu sehr mit einmischen und dort eine gute Unterscheidung treffen. Was die Ukraine betrifft, brauchen die unsere Unterstützung und die müssen wir auch geben.
Wie wichtig ist Klima- und Umweltschutz?
Klima- und Umweltschutz ist ein wichtiger Punkt, der wieder in den Hintergrund gerückt ist mit all den Diskussionen, die wird führen. Wir dürfen die Bemühungen nicht aufgeben, auch wenn die Konzepte unterschiedliche sind.
Wie gehen Sie mit Migration und Integration um?
Also eins ist ganz klar: Wir brauchen Zuwanderung in der Arbeit. Wir brauchen Arbeits- und Fachkräfte auch aus dem Ausland, weil wir sonst unsere Krankenhäuser beispielsweise überhaupt nicht mehr betreiben könnten. Wir müssen auch die unterstützen, die unseren Schutz bedürfen. Aber wir dürfen uns auch nicht überfordern.
Welche drei Werte beschreiben Ihre politische Arbeit am besten?
Auf meinem Wahlplakat steht „verlässlich, kompetent und heimatverbunden”. Ich glaube, das passt ganz gut.