Im Stormtrooper-Outfit wird Sebastian Konofsky Teil der Star-Wars-Welt. Der 28-Jährige aus Poppenricht ist Mitglied der 501st Legion, German Garrison, dem größten Star-Wars-Fanclub der Welt. Er erzählt uns, wie alles begann.
Wenn er in sein Stormtrooper-Outfit schlüpft, ist Sebastian Konofsky mittendrin statt nur dabei. Die weit, weit entfernte Galaxis wird dann greifbar nah. Der 28-Jährige aus Poppenricht ist von Kindesbeinen an Star-Wars-Fan und Mitglied der German Garrison, einem Teil des weltweit größten Star-Wars-Fanclubs, der 501st Legion. Der Club hat über 14.000 Mitglieder aus 60 Ländern. Wie seine Reise in die Welt der Stormtrooper begann, erzählt uns Sebastian bei sich zu Hause.
Sebastian erinnert sich noch genau an den Moment, der alles veränderte: ein Familienausflug in den Bayernpark als er etwa elf Jahre alt war. Schon damals kannte er die Star-Wars-Filme und Videospiele, doch als Sebastian dort erstmals kostümierte Stormtrooper sah, war er begeistert. „Das möchte ich auch mal machen”, dachte er sich. Als er dann 18 Jahre alt war und somit eine der Grundvoraussetzungen erfüllte, trat er dem Fanclub bei. „Jeder muss für die Aufnahme zudem ein filmakkurates Kostüm einreichen und strenge Richtlinien einhalten”, erklärt Sebastian. Mittlerweile hat er mehrere Kostüme, darunter seine Lieblingsrollen – Charaktere des Imperiums, also die „Bösen”.
Cosplay kann ins Geld gehen. „Ein Stormtrooper-Kostüm kostet zwischen 600 und 2000 Euro, je nachdem, ob man die Rüstung kauft oder selbst baut”, erklärt Sebastian. Seine jüngste Anschaffung, das Imperial-Gunner-Outfit, schlug mit etwa 1000 Euro zu Buche – allein der Helm kostete rund 400 Euro. Als ITler kann er sich die Ausgaben leisten und findet, dass es das Geld wert ist: „Beim Tragen der Kostüme fühle ich mich wie ein Teil des Star-Wars-Universums.” Helme und Rüstungsteile bewahrt er Zuhause auf, genauso wie eine beachtliche Sammlung von Star-Wars-Klemmbausteinsets. „Mit denen habe ich schon als Kind gespielt”, erinnert sich der Amberger, heute sammle er sie aber nur noch gerne.
Der 28-Jährige ist nicht allein mit seiner Leidenschaft. Er trifft sich regelmäßig mit Cosplay-Freunden aus Regensburg und München auf Conventions in ganz Deutschland. „In Amberg und Umgebung gibt es leider nur wenige Cosplayer”, erzählt er. Sein Highlight bisher war die Star Wars Celebration in London, die größte Star-Wars-Messe der Welt. „Das muss man als Fan echt mal erlebt haben.” 2025 soll die Veranstaltung in Japan stattfinden.
Die Resonanz auf seine Kostüme ist durchweg positiv. „Die Leute freuen sich immer riesig, wenn sie uns sehen, besonders, wenn sie nicht mit uns rechnen”, sagt der Amberger. Das war zum Beispiel bei einem Star-Wars-Event im Nürnberger Lego Store der Fall gewesen, erinnert sich Sebastian. „Die Besucher waren sehr überrascht, ihren liebsten Star-Wars-Charakteren zu begegnen.” Er merke jedes Mal, dass Star Wars den Leuten wirklich was bedeutet. Nur vereinzelt gebe es auch welche, die mit Star Wars „so gar nichts anfangen können”.
Sebastian und die Mitglieder der German Garrison engagieren sich auch ehrenamtlich. Sie besuchen zum Beispiel Kinderkrankenhäuser, sammeln Spenden oder begleiten Beerdigungen von Kindern, die große Star-Wars-Fans waren. „Wir sind eigentlich überall da, wo man uns haben möchte”, ergänzt der Amberger. Der 28-Jährige plant für 2025 noch einige Verbesserungen an seinem Stormtrooper-Kostüm vorzunehmen. „Die Convention in Japan wäre natürlich ein Traum, das wird dieses Jahr aber wahrscheinlich nicht klappen.”