Amberger Schüler machen Pflegeausbildung zum Bühnenprogramm | Amberg24

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vor 2 Tagen
In einer Art Talkshow stellen die Schüler*innen Pflegekräften ihre Fragen. (Bild: knz)
In einer Art Talkshow stellen die Schüler*innen Pflegekräften ihre Fragen. (Bild: knz)
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In einer Art Talkshow stellen die Schüler*innen Pflegekräften ihre Fragen. (Bild: knz)

Amberger Schüler machen Pflegeausbildung zum Bühnenprogramm

„Kann sie das überhaupt?” In einer Bühnenshow werben Schüler*innen der Wirtschaftsschule Amberg für die Generalistische Pflegeausbildung. Für manche ist das Berufsberatung auf Augenhöhe, für andere eine Gelegenheit, Nachwuchs zu gewinnen.

Der kleine Leon liegt mit einer Kopfverletzung im Krankenhausbett, seine Mutter daneben schreit vor Panik. Um diese Situation soll sich Pflegeauszubildende Rosa kümmern. Erst will Frau Meier, die Mutter, gar nicht, dass Rosa das tut. „Kann sie das überhaupt?”, wirft sie Rosas Ausbilderin Nastia vor. Nastia beruhigt sie: „Sie hat schon viel Erfahrung gesammelt und ich bin ja auch die ganze Zeit da.”

Okay, Leon liegt nicht in einem Bett, sondern auf mehreren Milchkannen. Und Rosa mit dem Teddy im Arm macht nicht wirklich eine Ausbildung zur Pflegefachfrau, sondern ist Schülerin an der Wirtschaftsschule. Zusammen mit der Theaterpädagogin Jutta Röckelein von der Agentur Kunstdünger haben sie und rund ein Dutzend ihrer Mitschüler*innen in der Projektwoche eine Art Talkshow auf die Bühne gebracht, die Schüler*innen für die Pflegeausbildung motivieren soll.

Alkoholvergiftung und Fuß-Ulkus

„Wir haben verschiedene Pflegekräfte aus Amberg eingeladen”, erklärt Rosa. Am Anfang der Woche befragten sie die Pflegekräfte zu ihrem Beruf, dem Alltag und Fällen, die ihnen im Kopf geblieben sind. Daraus sind acht Szenen entstanden, die die Projektteilnehmer*innen nachspielen – eine Schmerzpatientin, einer mit Ulkus am Fuß oder ein 16-Jähriger mit Alkoholvergiftung.

Rosa, Nastia und Lena moderieren die Show. „Eigentlich wäre das meine Aufgabe gewesen, aber die Schüler*innen waren so engagiert”, gibt Jutta Röckelein zu. Zwischendurch kommen die Pflegekräfte auch auf die Bühne und stellen sich den Fragen der Moderatorinnen. Wie sehen Schichtdienste aus? Was macht die Radiologie? Wie läuft denn die Ausbildung ab?

Europaweit anerkannt

Das Projekt will für die neue Generalistische Pflegeausbildung werben. Statt sich wie früher auf einen der drei verschiedenen Bereiche – Kinder-, Alten- und Krankenpflege – zu spezialisieren, lernen die neuen Auszubildenden jetzt aus allen Bereichen etwas. „Die generalistische Ausbildung ist europaweit anerkannt”, macht Margit Lingl klar. Die Pflegerin ist inzwischen Praxisanleitung und bildet Schüler*innen direkt am Patienten aus.

Welche Vor-, aber auch Nachteile der Beruf hat, das ist vielen Abschlussschüler*innen kaum klar. Hier will das Projekt aufklären – und zwar auf Augenhöhe. „Diese Art der Berufsberatung kommt besser an”, ist sich Jutta Röckelein sicher. „Und die Schüler*innen lernen selbst viel über Pflegeberufe.”

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