Wo man auch hingeht, auf der ganzen Welt, findet man einen Irish Pub. In Amberg auch. Zwischen der Kirche und dem Fluss liegt das KillyWilly. Und das schon seit Jahrzehnten. Das steckt hinter der irischen Kneipe.
Ein Stück Irland in Amberg – das findet man gleich hinter der Basilika St. Martin. Und Martin heißt auch der Chef des Irish Pub KillyWilly. Martin Punzenberger, um genau zu sein. Er hat den Pub, den es seit Ende der Neunziger zwischen Marktplatz und Vils gibt, 2008 übernommen.
17 Jahre steht Martin also hinter dem Tresen, zwischen Whiskeyregal und Guinnesshahn, Irland-Nostalgie und Dartscheibe. Fast zwei Jahrzehnte voller Erinnerungen, Stammgäste, Höhen und Tiefen. „Corona hat uns schon ein bisschen angeknackst”, erzählt er im Gespräch mit Amberg24. „Das Fortgehverhalten ist so gut wie weg.” Zwar zögen Events noch, unter der Woche gehe aber kaum noch was.
Wenn aber was geht, dann richtig. Erst vor kurzem hat ein amerikanischer Stammgast seine Hochzeit im KillyWilly gefeiert, erzählt er im Gespräch mit Amberg24. „Das war eine super Stimmung.” Ein bisschen kuschelig war es schon in der Kneipe, die geschätzt etwa drei Martins lang und einer breit ist, „zum Umfallen war es zu eng.” Aber die Party war wild und der Barchef happy damit. „Da hatte ich zum ersten Mal eine geschlossene Gesellschaft. Das mache ich sonst nie, aber er ist ein ganz besonderer Stammgast.”
Und dann ist da immer noch das Großevent St. Patrick's Day, der höchste Feiertag der Iren – und der Irish Pubs. „Das ist schon immer noch etwas anderes, wenn alle singen und es gibt den Merch von Guinnes und so”, schwärmt er. An St. Patrick's Day spielen im KillyWilly sogar Livemusiker, was es sonst nicht gibt. „Die Bude ist eh voll.”
Ja, den einen oder anderen guten Abend hat der 50-Jährige schon verbracht in seinem Pub. „Wenn die richtigen Leute hier sind”, sagt er und grinst. Sein Publikum ist ganz gemischt, „zwischen 18 und 70”. Er hat einen regelmäßigen Stammtisch, unter anderem ist das KillyWilly auch beliebt bei den Amerikanern, die in Amberg wohnen. Und bei passionierten Whiskey-Trinkern.
Über 100 Sorten stehen im gut ausgeleuchteten Whiskey-Schrank hinter der Theke. Welche davon Martins Lieblingssorte ist? „Das ist situationsabhängig. Mal ein scharfer, mal ein rauchiger, mal ein irischer.” Als Whiskey-Experte würde sich der gebürtige Österreicher nicht bezeichnen, aber er kennt sich schon aus.
Ob er schonmal in Irland war? „Nein”, sagt er und schüttelt den Kopf. „Wenn ich hier fertig bin, flieg ich hin und schau mir das Ganze mal an.” Als er 2008 den Irish Pub übernommen hatte, hatte er nämlich gar nichts mit Irland am Hut. „Das ist alles erst gekommen.” Eher durch Zufall ist er zu seiner irischen Kneipe gekommen.
Inzwischen hat es sich eingespielt. Unter der Woche steht er alleine hinter der Theke, Freitag und Samstag zu zweit. „Ich hab fleißige Mädels und Jungs”, lobt Martin seine Mitarbeiter. Die zu finden, ist gar nicht so einfach. „Da gehört so viel mehr dazu als man denkt. Eine elektronische Kasse führen, Kundenkontakt, auch mal mit blöden Sprüchen umgehen. Das ist nicht einfach 'gehst halt ein bisschen bedienen'.”
Man müsse das Gastronomie-Feeling einfach haben, findet er. Aber Martin, der fühlt es. „Das Guinness, der Whiskey, das Ambiente, die Stimmung. Und dass alles in Bewegung ist, nicht alle nur sitzen.” Das macht für ihn einen Irish Pub aus.