Chris ist eigentlich aus Seattle, Sportlehrer in Hohenfels und zudem noch Inhaber des Irish Pub Library. Im Shortcut erzählt er, was ihn mit Irland und Deutschland verbindet.
Wenn Chris nicht selbst im Library hinter dem Tresen steht, im Hintergrund Bestellungen regelt oder mit seiner Tochter zu irischer Musik jammt, ist er Sportlehrer. Der 47-Jährige unterrichtet an der amerikanischen Schule in Hohenfels Sport. Seit knapp 20 Jahren lebt er mit seiner deutschen Frau in Bayern. Den Traum einen eigenen Pub oder Bar zu eröffnen, erfüllt er sich vor drei Jahren mit dem des Library. Wir haben mal kurz und bündig nachgefragt, woher die Pub-Idee kam, was die irische Kultur für Chris ausmacht und welches Bier am besten schmeckt.
Du bist Lehrer, hast eine Familie und betreibst einen Irish Pub. Wie schaffst du das?
Es ist manchmal schon eine Herausforderung, das alles unter einen Hut zu kriegen. Besonders die deutsche Bürokratie. Ich denke, ich werde aber besser darin.
Woher kommt deine Verbundenheit zur irischen Kultur?
Wir waren schon dort. Ich mag besonders die Musik. Meine Tochter tanzt selbst „Irish Dance”. Wenn wir eine Jam Session haben, spielt sie Violine und ich versuche, auf der Drum ein bisschen mitzujammen. Daher die Verbundenheit zu Irland und der Kultur.
Was denkst du, macht einen Irish Pub so besonders? Jeder Irish Pub schafft irgendwie die gleiche Atmosphäre, man weiß in der Regel, was man bekommt.
Ja, das liegt vielleicht an den kleinen Nischen und der Einrichtung. Ich glaube, die Leute fühlen sich einfach wohl, wenn sie abhängen und quatschen können. Hier läuft kein Sport, man spielt gemeinsam Spiele oder es gibt das Pub Quiz. Das sorgt für eine besondere Stimmung, auch mit der Musik im Hintergrund.
Wenn du beim Quiz mitmachen würdest, in welcher Kategorie würdest du versagen?
Ich hatte eine '1' in Geografie, eine '1' in Geschichte. Aber im Sport hätte ich vielleicht Probleme, genauso wie im Bereich Pop-Kultur. Alles, was neue Musik und Stars angeht, darin bin ich nicht gut.
Stellst du die Fragen selbst zusammen?
Ja. Mein Barkeeper und ich überlegen uns die Fragen.
Was macht mehr Spaß, die Fragen zusammenzustellen oder selbst zu spielen?
Ich finde, ja, selbst mitzuspielen. Es ist ganz schön viel Arbeit, das Quiz zu entwerfen. Unsere Weihnachtsfeier findet in einem Irish Pub in Regensburg statt. Dort nehmen wir am Christmas-Quiz teil.
Gibt es ein Getränk neben Guinness, das in einem Irish Pub nicht fehlen darf?
Oh. Es gibt keinen Irish Pub ohne Guinness. (lacht) Murphy’s und Kilkenny gehören ebenfalls zum irischen Bier. Ansonsten fällt mir Jameson Whiskey ein. Wobei Whiskey insgesamt wichtig ist, wir haben viele verschiedene Sorten.
Trinkst du dann selbst mal gern ein Guinness oder bevorzugst du die heimischen Biere?
Im Pub trinke ich gern Guinness. Das liegt wahrscheinlich auch an der Atmosphäre. Aber in Deutschland ist das Bier einfach immer gut. Ich bin nur kein Fan von amerikanischem Bier. Es wird teilweise mit Reis gebraut.
Und wie sieht's mit Cider und Craft Beer aus?
Da gibt es verschiedene. Sours, IPAs – manche packen viele verschiedene Früchte rein. Das klappt nicht so mit dem Reinheitsgebot, wie hier.
Gibt es für dich Unterschiede zwischen diesem irischen Flair und der bayerischen Wirtshauskultur?
Ich denke, es gibt sogar viele Parallelen. Das deftige Essen, viele Kartoffeln mit Fleisch, das Bier, die Geselligkeit. Das ist schon cool.
Aber ein Biergarten ist nochmal ein anderes Erlebnis. In Irland ist man die meiste Zeit im Pub, weil es die ganze Zeit regnet. Und in Bayern ist man im Sommer gerne draußen und im Biergarten.
Und die wichtigste Frage: Was machst du am 17. März 2025?
Wir werden geöffnet haben und es gibt grünes Bier am St. Patricks Day. Aber wir werden keine Live-Musik machen, wir wollen einfach eine entspannte Stimmung schaffen.