Eine Bar zum selbst Zapfen – diesen Getränke-Traum haben sich Martin und Michl aus Lintach erfüllt. Und verleihen ihn nun in Form einer Trailerbar an Feierwütige in der Region. So kam das Projekt zustande.
Aus einem Paar Reifen, Blech und ein bisschen Silikondichtung haben Martin Lukesch und Michl Hüttner etwas ganz besonderes gezimmert: eine Trailerbar. „Es war eine Schnapsidee”, erzählt Martin. Der 35-jährige Elektriker hat mit seinem 33-jährigen Kumpel einen kleinen Anhänger gebaut, in dem eine Zapfanlage und eine Kühlung stecken.
Die Idee war eigentlich, dass Michl, hauptberuflich Tätowierer, die übriggebliebene Deko von seiner Hochzeit verleihen wollte. „Das war das Grundsätzliche. Dann haben wir gesehen, dass viele Bars zum Mieten anbieten, aber immer mit Personal. Da muss immer jemand dabei sein”, sagt er. Ihre Trailerbar mit zwei Zapfhähnen und im Retro-Look ist – im Gegensatz dazu – zur Selbstbedienung gedacht. „Es gibt ja immer so einen Übermotivierten, der auf einer Party gern ausschenkt.”
In der Bar stecken fast hundert Prozent Herzblut der beiden. Konstruktion, Planung, Umsetzung, mehrere tausend Euro. Bis auf die Silikonfugen. „Die haben wir machen lassen”, sagt Martin, „es soll ja auch schön ausschauen.” Etwa 150 Stunden steckten die beiden in das Projekt. Nach Feierabend, bis in die Nacht, samstags und sonntags. „Wir haben so im Oktober angefangen”, überlegt Martin. Für die beiden Freunde war es das erste Projekt gemeinsam. „Es war eigentlich ein cooles Team, wir haben uns ergänzt”, findet er.
Für Martin als Elektriker und Michl als gelernten Fräser und Mechaniker war das Projekt kein Problem. Ein paar Learnings gab es aber schon. „Man erweitert sein Wissen ja permanent”, findet Michl. Möbelbau, Schreinerarbeiten, Elektrik, Kältetechnik, Metall, von allem ist ein bisschen dabei.
Das Metall, das hat Martin und Michl das Leben besonders schwer gemacht. „Als wir das Blech herumgebogen haben, da war ich kurze Zeit am Ende”, erinnert sich Martin. Michl stimmt zu: „Ich hab mir gedacht, das wird jetzt teuer, weil wir fünf Bleche brauchen. Aber ansonsten hab ich selten ein Projekt gehabt, das so reibungslos gelaufen ist.”
Ein Zeichen, das eigene Business zu starten? Martins und Michls Tipp für junge Gründer: „Machen. Die Ziele durchsetzen, auch wenn es schwierig ist.” Natürlich brauche es einen guten Plan, damit die Kosten kalkuliert sind. Aber: „Wenn man zu hundert Prozent hinter seinem Ding steht und das authentisch rüberbringt, dann ist das eine gute Geschäftsidee”, sagt Michl.
Und wenn es doch nicht funktioniert? „Dann haben wir selber eine coole Bar für zuhause”, sagen die beiden und lachen. Inzwischen hat der Trailer aber schon seinen ersten Einsatz hinter sich. Und damit geht die Sommersaison los: Altstadtfest, Firmenfeier, Hochzeit, „es kommen schon langsam Anfragen rein”, sagt Michl. Mit der Zeit spricht sich das Projekt nämlich rum.