Der ERSC Amberg überzeugt gegen den EHC Waldkraiburg. Am Ende gehen dennoch die Gäste als Sieger vom Eis.
Der ERSC Amberg ist am Freitagabend nur hauchdünn an einer Überraschung vorbeigeschrammt. Gegen den Tabellenzweiten der Eishockey-Bayernliga verloren die Wild Lions nach einer kämpferisch starken Leistung knapp mit 3:4, hatten zwischenzeitlich sogar einen 0:3-Rückstand ausgeglichen und waren kurz davor, die Partie komplett zu drehen. Am Ende fehlten bei den ausfallgeplagten Gastgebern wohl auch die zusätzlichen „Körner“ an Kraft. Knapp 850 Zuschauer sorgten für „eine überragende Stimmung“, wie Ambergs Trainer Bernhard Keil bestätigte.
Zu den verletzten Lukas Salinger, Aron Schwarz und Hunter Fortin gesellte sich auf Amberger Seite kurzfristig noch der erkrankte Felix Köbele. Dafür unterstützen den Angriff die Junioren Leon Pronath und Niels Eder, in der Abwehr Routinier Benjamin Frank. Waldkraiburg übernahm von Beginn an die Initiative und ging nach knapp fünf Minuten durch einen Doppelschlag in Führung: „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, freute sich Gästecoach Jürgen Lederer.
Das Geschehen spielte sich vorwiegend in der Amberger Verteidigungszone ab, nur gelegentliche Konter unterbrachen die Umklammerung, sorgten durchaus auch für Gefahr vor dem Gästetor. Amberg wollte den Anschluss und lief den Gästen in einen eiskalten Konter zum 0:3, gleichzeitig dem Pausenstand. Keil gab zu: „Im 1.Drittel wirkten wir teilweise überfordert“. Das sollte sich im Mittelabschnitt ändern, wo dem ERSC nach knapp zwei Minuten der umjubelte Anschlusstreffer durch Marco Pronath gelang. Waldkraiburg blieb spielerisch zwar überlegen, Amberg nutzte aber zwei Wechselfehler der Gäste zu Breaks, die jeweils Brandon Walkom zum 3:3-Ausgleich nutzte.
Der Jubel auf den Rängen endete jäh nur wenige Sekunden später, denn da nutzten die Gäste ihrerseits einen Konter zum 3:4. „Unser vierter Treffer fiel zum perfekten Zeitpunkt in die Amberger Druckphase“, unterstrich Jürgen Lederer die Wichtigkeit dieser Aktion.
Der Schlussabschnitt begann eher verhalten, keines der beiden Teams wollte zu viel riskieren. Erst gegen Mitte des Drittels drückte der ERSC mehr auf den Ausgleich. Vor allem im Powerplay brannte es zeitweise lichterloh vor dem Gästetor und auch in den Schlussminuten, wo Keil seinen Goalie Timotej Pancur zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis nahm. Ein weiterer Treffer wollte aber nicht mehr fallen.
„Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Die drei Punkte nehmen wir gerne mit“, resümierte Gästecoach Lederer. Bernhard Keil wollte seinem Team keinen Vorwurf machen: „Abgesehen vom ersten Drittel haben die Jungs alles gegeben. Am Ende ließen einfach die Kräfte nach, wenn man sieht, dass wir Woche für Woche Ausfälle zu kompensieren haben“.
0:1 (5.) Vrba (Decker), 0:2 (6.) Rosenkranz (Dillmann), 0:3 (15.) Decker (Vrba, Kokes), 1:3 (22.) Pronath (F.Schwarz), 2:3 (33.) Walkom (Plihal, Kübler), 3:3 (37.) Walkom (Plihal, Silbermann), 3:4 (37.) Decker (Vrba).
Strafen: Amberg 4, Waldkraiburg 4 Minuten. Zuschauer: 814.