Mit nur 17 Jahren begeistert Ben Paule in und um Amberg mit musikalischer Vielfalt von Kirwa-Songs und Polkas bis zu „Narcotic”. So bringt er das Schulleben und hunderte Live-Auftritte unter einen Hut.
Ungefähr 14 Jahre spielt Ben Paule, in echt Ben Paulus, schon Akkordeon. Dabei ist der Schüler aus Hannersreuth erst 17 Jahre alt. „Mit drei hab ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich das jetzt spielen will. Mit vier hab ich dann das Akkordeon gekriegt. Da war das Instrument noch größer als ich.”
Ab diesem Zeitpunkt hatte Ben Unterricht. Erst auf dem klassischen Akkordeon – mit klassischer Musik. „Das hat mir nicht gefallen.” Fast hätte er aufgehört, als er in der vierten Klasse war. Eine andere Lehrerin, die Kirwamusik macht, rettete seine Motivation aber. Bis vor drei Jahren hatte Ben regelmäßig Unterricht bei ihr, hörte aber auf, „weil ich kann mir das jetzt selber beibringen.”
Dass er sich ganz auf die Musik konzentrieren möchte, war Ben spätestens nach seinem Unfall klar. „Ich bin auch Mountainbike gefahren, bayerische Meisterschaft. Da hat es mich geschmissen, da habe ich mir das Schlüsselbein gebrochen.”
Seit 2022 spielt sich Ben nun durch die Kirwan, Bockbierfeste, Hochzeiten, Brautentführungen, Geburtstage und so weiter der Region. Vilseck, Sulzbach-Rosenberg, Poppenricht, Richtung Bayreuth, überall war er schon. Vergangenes Jahr spielte er 103 Termine, dieses Jahr bisher 70.
Bringt Ben das denn mit der Schule unter einen Hut? „Das klappt eigentlich relativ gut, weil ich lern mich gut.” Deswegen kann sich der 17-Jährige Texte und Noten auch so gut merken.
Einen konkreten Lieblingsauftritt hat Ben nicht im Kopf. Aber dann überlegt er trotzdem. „Alle Auftritte sind schön. Bis jetzt ein Highlight war, vor vielen Leuten zu spielen.” Als Beispiel nennt er das Johannisfeuer in Degelsdorf. „Und stimmungsmäßig bis jetzt war ein 18. Geburtstag einer der besten”, erzählt er. Ein Kumpel wollte unbedingt, dass Ben auf seinem Geburtstag spielt.
Dabei spielt Ben ja jetzt nicht unbedingt Musik, die auf 18. Geburtstagen oft gehört wird. Das war für ihn nicht immer einfach. „Siebte, achte Klasse war extrem. Da wurde ich nur verarscht, dass ich solche Musik mache.” Er findet aber, man müsse einfach darüber stehen.
Ja, der 17-Jährige spielt gerne Polkas und Walzer – „Noch einmal erklingt der Walzer” – ist zur Zeit sein Lieblingsstück. Aber zu seinem Programm gehören auch bekannte Kirwa-Songs wie das „Bobfahrerlied” oder sogar „Narcotic”.
Damit begeistert er die Leute so sehr, dass er inzwischen sogar ganze Fangruppen hat. In Kirchenthumbach zum Beispiel, oder Vilseck. „Da geht schon was”, sagt Ben und grinst. Für die Fans hat er seit kurzem einen Fan-Shop, in dem er Caps, Mützen, Flaschenöffner und mehr verkauft – ein Traum, den sich der Musiker erfüllt hat.
Auf den anderen Traum, ein eigenes Lied inklusive Musikvideo herauszubringen, muss er noch ein bisschen sparen. „Das kostet einen Haufen Geld, das muss man erstmal zusammenkratzen.”