Vinzenz Stemp zeigt regelmäßig, dass Bingo mehr ist, als ein langweiliges Spiel im Altersheim. Wie der 26-Jährige Amberger das anstellt und warum er mittlerweile Bingo-Vinz heißt.
Vinzenz Stemp kommt rum auf den Amberger Fußballplätzen, in Eisstadien und neuerdings auch in den Bars der Stadt. Unterwegs war der Vinz schon immer viel. Neben seinem normalen Job im Schuhfachgeschäft kommentiert er die Spiele des ERSC Amberg und ist dort das inoffizielle Teammaskottchen. Im Sommer ist er beim TuS Rosenberg zu finden und seit einiger Zeit auch bei Amberger Bingo-Events. Vorerst war er nur als Spieler dabei, später musste er die Veranstaltungen dann ersatzweise selbst kommentieren. „Ich habe ja schon die Spiele für den ERSC kommentiert und die Leute wussten, dass ich eine große Klappe habe”, erklärt der 26-Jährige.
Was als kleiner Scherz und Spaß begann, hat sich mittlerweile zur eigenen Marke entwickelt. Die Veranstaltungen waren im Colomba regelmäßig ausreserviert und mittlerweile dreht er auch im Blauen Haus, dem Winkler Glühgarten oder dem Wild-Vaitl gerne mal am (Bingo)-Rad. Wenn Vinz moderiert, hat das Bingo selbst aber wenig mit dem bekannten Spiel aus dem Altersheim oder Kreuzfahrtschiffen zu tun. Auch die Zielgruppe ist eine andere. „Ich glaube, dass wir von 16 bis 60 Jahren alles dabei haben. Natürlich ist im Colo und im Blauen Haus fast überwiegend jüngeres Publikum”, erzählt er.
Besonders bekannt ist er für seine Speedrunden, die er laut eigener Aussage nur einführte, um Zeit zu sparen. Auch bestimmte Songs oder Verbindungen zu Fußballvereinen wie dem 1. FC Nürnberg oder dem ERSC Amberg dürfen nicht fehlen, wenn er die Nummern nennt. Vinz, der vermutlich auch als Animateur arbeiten könnte, versucht, die Menschen einzubinden. Je länger der Abend und je voller die Gläser, umso besser klappt dies natürlich. „Nach der fünften oder sechsten Runde wird immer auf einen bestimmten Song gerudert”, sagt der Moderator. An Weihnachten moderiert er gemeinsam mit Kumpel Lukas auch schon mal im Bademantel oder speziellen anderen Outfits.
„Bingo-Vinz” hat aber auch klare Regeln. Ruft jemand fälschlicherweise „Bingo” steht eine Lokalrunde Schnaps an. Zudem wird der Übeltäter für eine ganze Runde ausgeschlossen. „Klar und ehrlich, jeder weiß es, muss man sich halt vorher überlegen, ob man das jetzt wirklich macht”, sagt er. Bei einem ehrlichen Bingo unterscheiden sich die Gewinne von Event zu Event. Die Auswahl ist groß. Von gesponserten Merch-Artikel von Amberger Brauereien, über Christbäumen bis zu Gastro-Gutscheinen ist alles dabei.
Bevor Vinz selbst zum Moderator wurde, hatte er eine echte Glückssträhne auf seiner Seite. „Da habe ich von sieben Runden vier gewonnen”, sagt er lachend. Natürlich hat der „Bingo-Vinz” auch einige Tipps für Spieler*innen auf Lager: „Aufmerksam sein. Fokussiert auf Stift und Zettel. Dem Bingo-Vinz beim Labern zuhören und laut Bingo schreien.”
Wer Lust hat, Vinz in Action zu erleben, kann diese am 18. April (18 Uhr) im Blauen Haus und am 23. April (19 Uhr) im Colomba.