Trotz sechs Niederlagen und einem Trainerwechsel beim ERSC Amberg bleibt Neuzugang Tomas Plihal optimistisch. Der 41-jährige Eishockey-Routinier hat weiterhin Play-off-Ambitionen und will die Mannschaft mit seiner Erfahrung unterstützen.
Beim ERSC Amberg läuft es in der Eishockey-Bayernliga aktuell nicht nach Plan. Nach sechs Niederlagen in Folge trat Trainer Dirk Salinger zurück, auf ihn folgte Bernhard Keil. Für Neuzugang Tomas Plihal kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Der Oldie ist zwar überrascht vom Trainer-Aus, Lust auf Eishockey und feste Ziele hat der Tscheche aber weiterhin. „Das ist Eishockey, man verliert, man gewinnt. Meine Rolle ist die gleiche – dem Team helfen, positiv zu bleiben”, sagt der 41-Jährige.
Für Plihal sind die Play-offs weiterhin das erklärte Ziel. „Wir spielen Eishockey, um zu gewinnen. Für solche Spiele gehen wir aufs Eis”, erklärt der Neuzugang der Erding Gladiators. Einen kleinen Seitenhieb gegen die neuen Team-Kollegen kann er sich aber nicht verkneifen: „Letztes Jahr haben wir Amberg gestoppt.”
Dieses Jahr soll's für die Wild Lions mit Plihal besser laufen. Den Kontakt zum ERSC stellte Neu-Trainer Richard Stütz noch während seiner aktiven Zeit her. „Wir haben uns nach den Spielen unterhalten und ich habe gefragt, ob es möglich wäre, in Amberg zu spielen. So kam der Kontakt zustande”, sagt der 41-Jährige.
Trotz oder gerade aufgrund seines Alters ist der Stürmer eine echte Verstärkung. Seine Vita spricht für den Neuzugang: Mit 18 Jahren zog es ihn nach Kanada in die Western Hockey League (WHL). Rückblickend war es für Plihal der Wahnsinn: „Ich war 18 Jahre alt, war gerade mit der Schule fertig, konnte kaum Englisch und zog von einem auf den anderen Tag um.”
Nach zwei Jahren in Kootenay folgte der Wechsel nach Cleveland in die American Hockey League (AHL) und im Anschluss der große Schritt in die National Hockey League (NHL). 93 Mal lief er für die San Jose Sharks auf. „Das war eine gute Zeit, wir waren nah am Meer und der Verein war gut organisiert”, sagt er grinsend.
Das Spiel war laut Plihal damals härter, es wurde viel gekämpft: „In meinem Team gab es einen Schweden, Douglas Murray. Es war hart, gegen ihn zu spielen, auch im Training. Er hat ordentlich ausgeteilt.” Heute hingegen ist das Spiel schneller und technisch versierter, aber noch immer körperbetont.
Auch 15 Jahre später und nach weiteren Stationen in Finnland, Tschechien und Deutschland setzt der Stürmer noch auf die gewisse Härte: „In meinem Alter geht's darum, hart zu spielen. Ich werde nicht mehr schneller und stärker sein. Ich werde im Spiel unangenehm sein, aber auch im Training, um es den Jüngeren zu zeigen.”
An sein Karriereende denkt er noch lange nicht. „Wer rastet, der rostet” scheint das Motto des Angreifers zu sein. „Ich bin nicht der Typ Mensch, der zu Hause sitzt und nichts tut – auch während der Pausen.” Nach seiner aktiven Zeit will er dem Eishockey-Sport treu bleiben. Einen Rat für jüngere Spieler hat der ehemalige NHL-Crack bereits jetzt: „Macht alles zu 100 Prozent und gebt nicht auf, man weiß nie, was passiert.”