Sektion Tanz, bekannt als Martin Hoffmann, begeistert mit seinen Sets in Clubs von Amberg bis München. Im Interview spricht er über typische DJ Klischees und seine eigene Musik.
Sektion Tanz aka. Martin Hoffmann hat sich mittlerweile in der Amberger DJ-Szene etabliert. Neben dem UNS legt er regelmäßig in der Walküre und dem Cave auf. Außerdem durfte er bereits in der Nürnberger Rakete und Münchner Clubs auf. Ab und an trifft man ihn aber auch auf den Kirwan der Region. Warum und wie er mit der Musik angefangen hat, erzählt er uns im Shortcut.
Was ist ein klassisches DJ-Klischee und welches erfüllst du?
Da würde ich sagen, geht's wirklich um die Musikrichtung. Es gibt dieses ominöse Klischee, alle Elektro-DJs nehmen Drogen. Das erfülle ich schon mal nicht. Ein weiteres wäre, alle DJs schleppen so viele Mädels ab. Erfülle ich ebenfalls nicht. Ansonsten gibt's bei mir wenig.
Wie würdest du deine Musik in drei Wörtern beschreiben und was fühlst du dabei?
Ich selbst kann dabei loslassen. Ich fühle mich glücklich, vorallem, wenn die Leute auf meine Musik tanzen. Das will ich auch herüberbringen, dass Leute vom Alltag abschalten und Spaß haben. Dann habe ich alles richtig gemacht. Das ist mein Ziel.
Gibt es je nach Location Unterschiede in Sachen Auflegen?
Also das muss man als DJ abwägen und sich treiben lassen. Nicht jeder Abend ist gleich. Ich mache schon Unterschiede. Im Club ist es beispielsweise etwas anderes als in der Walküre oder im UNS. Ich sage jetzt mal in der Walküre oder dem UNS muss man ein wenig softer rangehen. Auch, weil die Amberger das jetzt nicht so gut kennen. Ich muss jetzt sagen, ich bin kein Ultra-Schranzer.
Du hast bereits einen Song aufgenommen. Sind weitere Releases geplant oder war das eine One-Hit-Wonder?
Das primäre Ziel war, einmal im Leben eine Platte auf Vinyl zu veröffentlichen. Das habe ich geschafft. Das hat mich schon ein wenig angestachelt, das auszuprobieren. Jonas kenne ich schon lange, da hat es sich gut gefügt. Ich finde, das ist ein ganz cooler Song geworden. Ich würde schon gerne dranbleiben, aber momentan ist es zeitlich ein Problem.
Du hast es ja sogar auf die Bayern3-Playlist geschafft ...
Das war sehr glücklich. Auch ein wenig Mainstream, aber man kann jetzt auch nicht sagen, dass der Song Club-Charakter hat. Das ist schon chillig, im Sommer am Strand.
Gibt's Amberger Künstler*innen, mit denen du gerne einmal zusammenarbeiten würdest?
Ja. Jetzt muss ich überlegen. Das ist gar nicht so leicht. Auflegen würde ich mit einigen. Ich hatte vor kurzem eine Anfrage von einem Sänger. Interesse besteht, aber aktuell ist es schwierig mit Location, Equipment und der nötigen Zeit.
Hast du sonst Erfahrung im Bereich Musik?
Ich spiele noch Cajon quasi das Schlagzeug für Arme. Da bin ich auch in einer Band dabei.
Kirwa-Band?
Ja, die D'chubaufboum aus Poppenricht. Außerdem versuche ich mich gerade noch an der Gitarre.
Hattest du außerhalb von Amberg schon Gigs? Gibt es Locations, die dich in der Region reizen würden?
Ja, schon. Reizen würden mich viele. Mein letzter Auswärts-Gig war in der Rakete in Nürnberg. In München hatte ich auch zwei Gigs. Da geht's schon anders ab, das ist Großstadt, das merkt man sofort. Das ist einfach eine ganz andere Klientel. Da geht's um halb eins erst so richtig los. Wenn die Oberpfälzer schon denken 'Jetzt geh ma dann langsam wieder ham'. Die feiern auch ganz anders.
Wie lang geht's dann da?
Frühestens um fünf oder sechs Uhr ist Schluss. In Berlin war ich privat ohne aufzulegen. Da gehst um halb 12 vormittags an einer U-Bahn-Trasse vorbei. Das war halt eine Afterparty. Manche gehen halt erst um sechs in der Früh los und machen dann drei Tage durch.
So einen richtigen Wunsch, wo ich gerne auflegen würde... auf dem „Sonne, Mond und Sterne Festival” auf dem Campingplatz hatte ich mal einen Gig. So Festivals mag ich schon gerne. „Rave and Snow”, das taugt mir schon – ein Träumchen.
Wie hat das denn bei dir angefangen?
So wie bei vielen. Auf Privatpartys im Keller. Irgendjemand muss für die Musik zuständig sein. Irgendwann habe ich mich dann für eine Musikrichtung entschieden. Hören tue ich alles. Bin auch mit Hip-Hop aufgewachsen und könnte mir vorstellen, den alten englischen 90er-Hip-Hop aufzulegen.
Dein allererster Auftritt war dann wo?
Das war eine Aftershow-Party vom 1210 in Hirschau. Wobei der Auftritt selbst dann in Schwandorf war. Da fuhren Shuttlebusse zur Party. Ich durfte dann praktisch um 6 Uhr morgens mit vielen kaputten Leuten, die fertig waren vom Tanzen, weiterfeiern. Das war ganz special und auch weird. Ich bin dort gar nicht so zurechtgekommen.
Ansonsten damals im Arena-Park. Das waren die Abende.
Wie entstehen dann die Kontakte?
Das ist eine gute Frage. Ich weiß gar nicht, mit wem ich Kontakt hatte und wie das zustande kam.
Von der Hausparty zur Skybar ist schon ein Schritt ...
Ja, ich würde jetzt nicht sagen, man macht sich einen Namen. In Amberg ist es echt schwierig, irgendwo reinzukommen. Weil jeder seine DJs hat. In Amberg gibt es so viele DJs und es wäre schön, wenn die mal eine Chance kriegen würden.
Ich war am Anfang immer auswärts unterwegs. Mein erster Gig in Amberg war auf dem Altstadtfest.
Warst du schon immer als Sektion Tanz unterwegs?
Ich hatte am Anfang einen ganz anderen Namen, der auch sehr schrecklich war. Dann wollte ich einen Cut machen und habe komplett neu angefangen. Dann hab ich mit Freunden eine Agenda gegründet und Namen gesucht. Aber am Schluss wurde es doch meiner, aber ich weiß nicht, wie ich darauf kam. Man redet darüber, weil viele nicht wissen, was das bedeutet. Wenn man es googelt, kommt auch eine Tanzgruppe. 😉