Wer am Steinberger See unterwegs ist, kommt früher oder später am Wild Wakepark vorbei. Die Lift-Anlage ist das Fun-Paradies. Leonie Fischer ist täglich am See anzutreffen.
Wenn Leonie Fischer mit dem Wakeboard über das Wasser gleitet, sieht es aus, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Locker nimmt sie die Obstacles, springt über die Kicker oder lässt sich über die Röhre ziehen. Angefangen hat alles vor knapp acht Jahren. Bei einem Ferienkurs hat sich die damals Elfjährige ins Wakeboarden verguckt: „Mir hat das so getaugt, dann hab ich mir zum Geburtstag ein Wakeboard gewünscht und bin davon nicht mehr weggekommen”, sagt sie. Erst ging es nur ab und zu aufs Board, aber „irgendwann wurd's die Saisonkarte und dann bin ich gefühlt nach der Schule jeden Tag rübergeradelt”, lacht sie. Ihre Zeit verbringt sie entweder beim Arbeiten oder Fahren am Cable.
Die Zeit am See macht sich bemerkbar. Sie rutscht in den Bayern-Kader, kriegt ihr erstes Brett gesponsert. Es folgen der dritte Platz bei der Deutschen Meisterschaft, Contest-Teilnahmen und der Titel „Queen of the Lake” am Steinberger See. Regelmäßige Trainingszeiten hat Leonie aber keine. Sie mag, „dass es mega locker ist”.
Bis auf ein paar blaue Flecken und Schürfwunden hatte die 19-Jährige trotz Back Flips und anderen Tricks bisher keine schlimmeren Verletzungen. Dennoch gibt es ein paar Abfolgen, die sie einige Nerven gekostet haben. Besonders die Inverts, Tricks, die ohne Hindernisse direkt mit der Kraft des Cables umgesetzt werden, haben ihr ein paar Sorgen bereitet. „Da hat ich dann mal so ne richtige Blockade, bis ich gesagt hab, ok jetzt mach ich's und dann hab ich mich auch richtig gefreut”, erzählt sie. Tricks übt sie meistens mit einem Wake Skate und geht den Bewegungsablauf im Kopf durch, bis es letztlich klappt. Am liebsten ist Leonie aber mittlerweile mit ihrer Crew unterwegs.
Neben dem Wild Wake Park am Steinberger See gibt es natürlich noch andere Parks, die der 19-Jährigen gefallen. Anlagen in der Türkei und Litauen seien auf jeden Fall eine Reise wert. Bis dahin will Leonie aber erst einmal das Leben in der heimischen Oberpfalz genießen. Wettkämpfe fährt die Abiturientin jetzt nicht mehr, ab Oktober beginnt das Maschinenbau-Studium in Regensburg. Bis dahin will sie Spaß mit ihrer Crew haben, in Ruhe neue Dinge ausprobieren und den Kids am See das Wakeboarden näher bringen.