Fridays for Future Amberg: Licht-Installation zeigt Folgen der Klimakrise | Amberg24

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vor 2 Tagen
Die Aktivisten von Fridays for Future Amberg bauen ihre Installation am Marktplatz auf. (Bild: Wolfgang Steinbacher)
Die Aktivisten von Fridays for Future Amberg bauen ihre Installation am Marktplatz auf. (Bild: Wolfgang Steinbacher)
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Die Aktivisten von Fridays for Future Amberg bauen ihre Installation am Marktplatz auf. (Bild: Wolfgang Steinbacher)

Fridays for Future Amberg: Licht-Installation zeigt Folgen der Klimakrise

Mit einer Videoinstallation auf dem Marktplatz setzten die Amberger Aktivisten von Fridays for Future am Freitag ein Zeichen gegen den Klimawandel. Eine stille, aber kraftvolle Form des Protests, die zum Nachdenken anregen soll.

Manche dürften am Freitagabend schon ein etwas mulmiges Gefühl bekommen haben, als sie über den Marktplatz gegangen sind. Im besten Fall aber sind sie ins Grübeln geraten. Vor dem Rathaus nämlich, in nächster Nähe zu den Außentischen der Marktplatz-Gastronomien, haben Aktivisten von Fridays for Future Amberg eine Video- und Lichtinstallation angebracht, die die schon heute spürbaren Folgen der Klimakatastrophe zeigt. Brennende Einöden, einst ein Idyll von vermeintlich sicheren Einfamilienhaussiedlungen, Autos, Häuser, ganze Straßen – mitgerissen von den Fluten und bis zur Unkenntlichkeit von den Naturgewalten zerstört. Neben diesen eindrücklichen Bildern des Schreckens war nichts. Keine große Demonstration, keine Kundgebung, keine lauten Sprechgesänge. Nur eine Handvoll Aktivisten, die stumm neben der Installation standen – jederzeit bereit, ins Gespräch zu kommen, falls das jemand wollte.

Klima mehr ins Bewusstsein rücken

Eine dieser Aktivistinnen war Corinna Schuhbauer. Sie erklärte, was es mit der Aktion auf sich hat. „Mittlerweile wissen wir, was das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen der neuen Regierung ist. Wir finden, dass da das Klima schon sehr weit hinten runtergefallen ist”, sagte sie. Mit ihrer Aktion waren die Amberger Aktivisten nicht alleine. Die Organisation Fridays for Future hatte am Freitag zum Internationalen Aktionstag aufgerufen. Insgesamt gab es alleine in Deutschland über 50 Aktionen. In Augsburg zu Beispiel gab es eine Fahrraddemo am Willy-Brandt-Platz, In Berlin demonstrierten Aktivisten von der SPD-Parteizentrale bis hin zur CDU-Zentrale, in Erlangen bildete sich am Schlossplatz eine lange Menschenkette.

„Wir wollten uns auch mit einer kleinen Aktion beteiligen. Die Idee war, mit einem Beamer Videos von der Klimakrise zeigen, wie sie heute schon ist, also Licht auf die Klimakrise werfen.” Die Lichtinstallation sollte sich nicht an die eh schon überzeugten Klimaschützer richten, sondern einfach an alle Menschen, die an diesem Abend daran vorbeikommen. „Wir wollten ins Bewusstsein rufen, wie schlimm die Lage schon jetzt ist, in der Hoffnung, dass die Leute ins Denken kommen und vielleicht auch entsprechend ihr Handeln danach ausrichten”, sagte Schuhbauer.

Stiller Protest soll wachrütteln

Für die Aktion gab es keine Ankündigung, nichts wurde im Vorfeld in der Öffentlichkeit bekannt gegeben. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass die Amberger Aktivisten den Weg des stillen Protests wählen. Bereits 2024 haben sie im Sommer den „Weihnachtsbaum der Zukunft” auf dem Marktplatz aufgestellt – ein karger, vertrockneter Tannenbaum, der die Auswirkungen der Klimakrise deutlich machen sollte. Zur Licht-Aktion am Freitag sagte Schuhbauer: „Das war eine recht spontane Aktion, das heute zu machen. Wir wussten auch nicht, wie viele Menschen heute überhaupt kommen würden. Aber wir hatten die Idee schon lange, etwas mit einem Beamer, mit Licht und Videos zu machen.” Ursprünglich sei geplant gewesen, damit für eine Demo Werbung zu machen, aber aus der Spontanität heraus entstand nun diese Aktion.

Unterm Strich sind die Amberger Aktivisten davon überzeugt, dass dieser zusätzliche stille Protest der richtige Weg ist. Es geht darum, das Thema Klima wieder insgesamt mehr ins Bewusstsein zu rufen, insbesondere deshalb, weil das Thema derzeit etwas ins Hintertreffen gerate und das Interesse an den Demos etwas verhaltener als noch zu Beginn von Fridays for Future sei. Welche weiteren Aktionen in Zukunft geplant sind, das kann Schuhbauer noch nicht konkret sagen. Man könne sich aber sicher sein, dass die Amberger Mitglieder von Fridays for Future wieder am Start sein werden, wenn zu globalen Klimastreiks aufgerufen wird.

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