Ob bei gemeinsamen Kochabenden, Graffitiworkshops oder Chillrunden: Der Cube Jugendtreff in Kümmersbruck ist seit zweieinhalb Jahren ein Erfolgsprojekt und viel mehr als bloß eine Freizeitbeschäftigung für Jugendliche.
Hoch droben über Kümmersbruck neben Sportplatz und Vereinsheim steht ein Würfel. Richtig würfelförmig ist er zwar nicht, sehen lassen kann sich der Cube Jugendtreff aber schon. In den sechs Containern findet sich alles, worauf Jugendliche Bock haben: Tischtennisplatte, Konsole, ein Kühlschrank mit Spezi, draußen ein Skatepark. Und Freunde.
Zweieinhalb Jahre gibt es den Cube schon, erzählt Leonie Böhnke. Die Jugendlichen in Kümmersbruck hatten sich einen Jugendtreff gewünscht. Die 24-Jährige ist die Jugendpflegerin der Gemeinden Kümmersbruck und Ursensollen. Angestellt ist sie bei Don Bosco in Ensdorf, ebenso wie ihre Kollegin Vero. Der dritte im Team ist Chris, der im Praxisteil seiner Erzieherausbildung ist.
Und dann wären da die Jugendlichen. „Wir haben drei Ehrenämtler”, sagt Leonie. Drei Jugendliche, die mithelfen bei der Organisation, bei Spezialangeboten wie Skateworkshops, Girls Night, Disco-Abenden oder Halloweenparty. Und im Cube-Alltag. Offen ist Mittwoch bis Freitag von 15 bis 19 Uhr, Donnerstag von 16 bis 18 Uhr ist außerdem Kids-Café für Kinder ab acht Jahren.
Freitags wird beim Cube Cooking gemeinsam gekocht. Auch hier helfen die Ehrenamtlichen mit, gehen vorher mit Leonie einkaufen und überlegen sich Rezepte. Das kann auch mal schiefgehen. „Die Jugendlichen wollten am Freitag unbedingt Käsestangen machen. Nach dem Einkaufen haben wir aber gemerkt, dass man da noch mehr als Käse braucht.” Jetzt liegen im Kühlschrank 20 Packungen Mozzarella. „Aber die brauchen wir schon auf”, sind sich Leonie und eine der Jugendlichen sicher.
Im Cube wird alles gemeinsam gemacht. Auch die Werbung, Flyer, Videos, Social Media. Die Jugendlichen helfen mit – wenn sie wollen. „Es muss hier keiner etwas machen”, erklärt Leonie. Wer einfach nur eine Runde zocken will, ist genauso willkommen.
Dass man hier keine Verpflichtungen hat, schätzen die Jugendlichen. „Man kann hier herkommen, wenn man mal seine Ruhe haben will”, sagt einer von ihnen. „Leonie ist toll”, findet eine andere. Da freut sich Leonie. „Ihr seid auch toll”, antwortet sie. Im Cube sind viele Jugendliche, die außerhalb weniger Freunde haben. Aber sie haben ihre Gruppe hier gefunden.
Eine relativ große Gruppe: Zu gewissen Abenden wie die Zockerabende sind gut 10 bis 20 Jugendliche im Jugendtreff. Am Samstag zum Graffitiworkshop waren es „nur” sechs. Zusammen mit Sprayer Tizi (mehr über Tizi lest ihr hier) haben sie verschiedene Spray-Stile kennengelernt und durften sich am Ende an der Außenwand des Cube verewigen.