Zum ersten Mal hat er im Skikurs aufgelegt. DJ K. Back spricht über Konkurrenzkampf in der Szene, über seine Gefühle kurz vor einem Auftritt und was er am DJing überhaupt nicht mag.
Der Hahnbacher DJ K. Back heißt eigentlich Fabian und studiert im sechsten Semester Wirtschaftsingenieurwesen an der OTH in Weiden. Seine ersten Gehversuche im DJing hatte er bereits 2010 gemacht. Mittlerweile legt er unter anderem auf Partys im Blaue Haus und im Loop in Weiden auf. Dort bringt er die Menschen regelmäßig zum Tanzen und Feiern. Wie er das anstellt, verrät uns der 25-Jährige in einem Interview.
Warum hast du dir ausgerechnet Djing ausgesucht?
Ich bin immer sehr musikaffin gewesen. Es begeistert mich, dass Musik so viele Menschen zusammenbringt. Es gibt einfach keine guten Partys, auf der keine gute Musik läuft. Letztendlich ist die Musik das, woran man sich nach einer Party erinnert und an die gute Zeit mit seinen Freund*innen.
Gibt es in der DJ-Szene einen großen „Konkurrenzkampf“?
Ich würde sagen, ja. Es gibt natürlich viele große, etablierte DJs. Es ist unheimlich schwer, in Clubs hineinzukommen, wenn man sich noch keinen Namen gemacht hat. Grundsätzlich habe ich aber viele freundschaftliche Kontakte in der Szene geknüpft. Wir unterstützen uns gegenseitig auf Gigs und Events.
Kannst du doch noch an deine Anfänge erinnern?
Ich habe tatsächlich schon etwa 2010 angefangen. Das war im Skikurs auf dem Gymnasium in Amberg. In unserer Unterkunft gab es sozusagen Mini-Diskotheken. Ich habe da abends von 19 bis 21 Uhr meinen iPod angesteckt und einfach Musik gespielt.
Und wie ging es danach weiter?
Dann kamen ab 2015 die ersten Partys im Jugendalter in Party-Hütten. Da war es dann so, dass ich die Aufgabe hatte, Musik zu spielen. Habe dann die ersten Programme heruntergeladen und angefangen aufzulegen. Zu Weihnachten hatte ich damals auch mein erstes Mischpult bekommen.
Gibt es einen Auftritt, an den du dich gerne zurückerinnerst?
Das war das erste Mal vor einer großen Crowd auf einer Q-Party im Casino Saal. Das war natürlich mit großer Aufregung verbunden und es war meine erste große Erfahrung im Djing. Da wurde ich auch zum ersten Mal bezahlt. Insgesamt hat mich das sehr angespornt weiterzumachen und ich bin am Ball geblieben.
Wie fühlst du dich kurz bevor du auflegst?
Das kommt sehr auf das Event und die Location an. In letzter Zeit bin ich viel im Blauen Haus in Amberg. Dort ist das Verhältnis mit den Leuten sehr familiär. Es fühlt sich fast schon wie Zuhause an, das Equipment aufzubauen und dann Musik für die Besucher zu spielen.
Ist das mit Nervosität verbunden?
Ich war zuletzt das erste Mal auf einer Hochzeit. Da war ich sehr nervös, weil es eine neue Erfahrung für mich war - nach den ersten beiden Tracks ging es dann aber ganz gut.
Was unternimmst du, um das Publikum anzuheizen?
Ich bin ja kein MC, grundsätzlich steige ich soft ein, damit die Leute das Tanzen anfangen. Dann versuche ich Energie durch die Musik aufzubauen. Ab und zu spiele ich dann Mash-ups und streue unkonventionelle Übergänge ein. In der Hoffnung, die Leute zu überraschen. Ich glaube, es macht viel aus, dass ich auch immer voll dabei bin und selbst mit abgehe.
Welche drei Songs dürfen in deiner Playlist nicht fehlen?
Was auf keinen Fall fehlen darf, ist DJ Antoine mit „Ma Chérie”. Das war auch der Song, den ich damals in den Kellerdiscos aufgelegt habe. Als Starter ist auch der MATTN-Remix von „Girlz wanna have fun” immer eine gute Wahl. Als einer der Höhepunkte des Abends eignet sich „Numb/Encore” von Jay-Z und Linkin Park, weil der Song eine gewisse Power hat.
Hast du Vorbilder oder holst du dir bei irgendjemandem Inspiration?
Ja, in der Anfangszeit hat mich das Duo Axwell Ingrosso sehr inspiriert. Danach auf jeden Fall Lost Frequencies. Das Harmonische, das sich durch sein Gute-Laune-Set zieht, finde ich echt super. Was die technischen Fähigkeiten und Übergänge angeht, ist es Eskei83.
Was gefällt dir am Djing am besten?
Der Moment, bei dem das Trinken nebensächlich wird und das Tanzen in den Vordergrund rückt. Die Freude in den Gesichtern der Leute zu sehen, ist unvergleichlich.
Und was gefällt dir überhaupt nicht?
Ich würde sagen aggressive/unangenehme Gäste, die den ganzen Abend miese Laune verbreiten. Zum Beispiel, wenn ich ihren - oftmals leider sehr unpassenden - Songwunsch nicht spiele.
Was war das konstruktivste Feedback, das du bis jetzt bekommen hast?
Das war damals auch im Casino Saal. Mir wurde gesagt, dass meine Übergänge zu fließend sind - aber genau das möchte ich zwischen den Songs ja erreichen. Das hat mir eigentlich gezeigt, dass ich schon auf einem sehr guten Weg war.
Auf welches kommende Event freust du dich am meisten?
Ich bin für das kommende Jahr 2025 auf zwei runden Geburtstagen vertreten und erfahrungsgemäß machen die sehr viel Spaß. Ich kann mich super darauf vorbereiten, weil ich die Altersgruppe vorab schon kenne.
Und wo würdest du am liebsten mal als Artist auftreten?
Was für mich ein Traum wäre, ist eine mittelgroße bis große Pool- oder Strandparty, die nachmittags anfängt und spätabends/nachts endet. Ich kann mir vorstellen, dass die Atmosphäre dort etwas ganz Besonderes sein muss. Aber vielleicht auch so etwas in der Art wie ein DJ-Battle.
Zu guter Letzt: Hast du einen wertvollen Tipp für angehende DJs?
Versuch nicht alles alleine zu machen, schau dich um, knüpfe Kontakte, schaue YouTube-Videos und lerne die Basics. Lerne, wie Musik aufgebaut ist. Teures Equipment ist nicht unbedingt ausschlaggebend für deinen Erfolg.