Eine Rock- und Metal-Kneipe hat Amberg noch gefehlt. Das „Void” hat seit sechs Wochen geöffnet. Das Feedback ist bisher gut und die Betreiber Fabian Griese und Christoph Preuß sind im Stress. Für unsere Shortcuts hatten sie dennoch Zeit.
Im „Void” sollen besonders Rock- und Metal-Fans ihr Wohnzimmer finden – das Coole an der Szene ist aber, „jeder ist willkommen”. Das Publikum ist breit gefächert, die Bar macht Bock einen schönen Abend zu verbringen und erinnert so gar nicht an das siffige Rocker-Klischee. Fabian Griese und Christoph Preuß erzählen, wie die ersten Wochen seit der Eröffnung waren.
Wie groß war die Freude über die Eröffnung?
Fabian Griese: Die Freude war groß. Es hat sich lange gezogen, wir hatten bereits im Februar den Pachtvertrag unterschrieben. Letztendlich war aber noch viel zu tun. Besonders bei Freunden, die bei den Umbauarbeiten geholfen haben, war die Vorfreude dann zu spüren. Hätten wir bereits im März aufgemacht, hätten wir uns wahrscheinlich nicht so sehr gefreut wie jetzt im August.
Wie war der erste Monat nach der Eröffnung?
Fabian Griese: Also ich würde sagen, er war sehr erfolgreich. Wir können uns im Prinzip gerade vor Arbeit nicht retten. Aber es hat natürlich auch im Zuge dessen ein paar Probleme nach sich gezogen. Wir haben einige Nachbarn, die nicht wirklich Lust auf eine Kneipe haben. Aber das ist wahrscheinlich überall so, wenn eine neue Kneipe aufmacht. Wir versuchen aktuell, mit der Stadt zusammenzuarbeiten, dass das für beide Parteien erträglich wird.
Christoph Preuß: Muss halt für alle passen am Ende. Kriegt man schon in den Griff.
Aber das Feedback aus der Szene war gut?
Fabian Griese: Ja, sowohl aus der Szene als auch übergreifend. Wir hatten jetzt auch viele Gäste, die gekommen sind, weil sie über Umwege mitbekommen haben, dass ein Laden aufmacht. Die haben jetzt gar nichts mit der Musik zu tun, kommen inzwischen aber regelmäßig. Man kann jetzt durchaus sagen, dass sich Szene-Fremde hier wohlfühlen.
Die verlaufen sich mehr oder weniger?
Christoph Preuß: Ja oder werden mal mitgenommen.
Fabian Griese: Wir haben jetzt auch alle Altersgruppen. Auch ältere Gäste, die die letzten Jahre nicht viel weggegangen sind. Ich glaube, dass wir mit unserem Konzept, den Laden rein und sauber zu halten, ankommen. Wir sind halt noch nicht, wie es in der Szene heißt „abgerockt”.
Christoph Preuß: Die Gäste geben sich auch Mühe, was auch sehr schön ist.
Wer von euch beiden hatte denn die Idee, das Konzept in Amberg zu starten?
Fabian Griese: Ich denke, das war so ein Gemeinschaftsprojekt. Wir wollten uns eigentlich erst in der Gastro selbstständig machen und dann hat man sich überlegt, „was wollen wir machen”. Dann kam der Bezug zur Musik, und dass wir in Amberg selbst keinen Laden haben.
Christoph Preuß: Wir wollten gerne etwas haben, wo wir selbst gerne hingehen.
Wie hat die Amberger Gastro-Szene so auf euch reagiert?
Fabian Griese: Also wir hatten ein paar Kollegen, die die Eröffnung direkt am Anfang gepostet haben, die direkten Nachbarn, das „Blaue Haus” beispielsweise. Mitarbeitende vom UNS oder auch dem Wild Vaitl kommen als Gäste mittlerweile regelmäßig. Ich würde sagen, es ist jetzt kein großes Konkurrenzdenken da.
Ihr seid schon immer in der Amberger Gastro tätig?
Christoph Preuß: Ich bin eigentlich schon immer in der Gastro. Schon seit 12 Jahren.
Fabian Griese: Bei mir war so bisher nie hauptberuflich, aber ich komme aus einer Gastronomen-Familie. Mein Vater hat ein Hotel betrieben. Da bin ich auch als Kind mit aufgewachsen. Die extreme Erfahrung wie Chris, 12 Jahre hinter dem Tresen, habe ich nicht. Wir teilen uns das ein bisschen auf. Er ist der gastronomische Part und ich bin eher so der wirtschaftliche, der sich noch um die Musik kümmert.
Habt ihr eine Vorstellung wie es laufen soll, habt ihr euch Ziele gesetzt?
Fabian Griese: Unser Wunsch wäre, dass unser Innenhof gleichberechtigt mit der anderen Gastronomie behandelt wird. Dass wir auch die Leute länger sitzen lassen können und auch draußen bedienen, weil aktuell um 10 Uhr Ende ist. Um vielleicht dann auch Live-Konzerte realisieren zu können und der Szene und den talentierten Nachwuchsmusikern in Amberg eine Plattform zu geben.
Welche Band hättet ihr einmal gerne in eurem Laden?
Christoph Preuß: Schwierig, da gibt's einfach zu viele.
Fabian Griese: Es wäre toll, wenn ich mit meiner eigenen Band hier spielen könnte. Es gibt aber nicht die eine Band. Ich glaube, es wäre cooler, wenn hier mal eine Band spielt, aus der irgendwann Mal etwas wird.
@amberg24.de Amberger oder Sulzbacher Altstadtfest? 🤔 #umfrage #strassenumfrage #streetcontent #altstadtfest #unterhaltung #amberg #oberpfalz ♬ Originalton - Amberg24