Kirwa-Kira: Kirwabaum austanzen in Oberwildenau | Amberg24

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Ein Schrei auf das neue Oberkirwapaar Alicia und Sebastian (hinten irgendwo). (Bild: knz)
Ein Schrei auf das neue Oberkirwapaar Alicia und Sebastian (hinten irgendwo). (Bild: knz)
Ein Schrei auf das neue Oberkirwapaar Alicia und Sebastian (hinten irgendwo). (Bild: knz)
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Ein Schrei auf das neue Oberkirwapaar Alicia und Sebastian (hinten irgendwo). (Bild: knz)

Kirwa-Kira: Kirwabaum austanzen in Oberwildenau

Das Highlight jeder Kirwa: Baum austanzen. In der siebten Folge hat es Kirwa-Kira endlich zum Highlight einer jeden Kirwa geschafft: dem Austanzen.

Mit dem Wetter hatten die Oberwildenauer – Wülnauer – Kirwaleut Glück. Ja, es ist noch etwas frisch gegen 14 Uhr, als sie sich unter dem Apfelbaum des amtierenden Oberkirwamoidls Uli treffen, aber der Himmel ist blau. Aus den Tassen dampft der Kaffee, die Salamibrote glänzen in der Sonne, die Gesichter noch etwas knittrig.

Gezeichnet vom Kirwawochenende hüllen sich die Kirwaleut in ihre Jacken und Pullis, das ein oder andere Spezi wird in die selbst bemalten Steinkrüge gefüllt. Heimlich aber, weil erwischen lassen will man sich dann doch nicht dabei. Schließlich steht der Höhepunkt der Oberwildenauer Kirwa erst noch bevor. Jetzt gerade müssen sie sich die acht Paare aber erst noch ein bisschen aufwärmen.

Uli und Alicia, mit die langjährigsten Kirwamoidler, haben keine Stimme mehr. „Ich war die einzige, die auf der Kirwa war”, scherzt Uli, „weil ich hab meine Stimme dort gelassen.” Kirwa ist eben nicht für die Weichen.

Generalprobe muss schlecht sein

Bevor es ab an den Kirwabaum geht, müssen die Paare aber nochmal ihre mit Alicia einstudierten Tänze üben. Musiker Bertl begleitet sie auf der Quetschn. Der eine oder andere Stolperer ist schon dabei, aber „eine Generalprobe muss schlecht sein”, findet Kirwamoidl Julia.

Schnell schreien die Kirwaleut noch die Liste an Trinksprüchen durch und die Kirwalieder auch. Aufregung liegt in der Luft. Wer wird das neue Oberkirwapaar? Das wissen nur Uli und Oberkirwabursch Johannes.

Die zwei dürfen ihre Nachfolger selbst bestimmen, sie müssen nur dem Bertl Bescheid sagen, damit er im richtigen Moment aufhört zu spielen. Wer dann den Blumenstrauß aus Sonnenblume, Beeren und orangenen Blüten in der Hand hat, ist Oberkirwapaar.

Abmarsch quer durchs Dorf

Den trägt aber grad noch Uli – beziehungsweise Johannes. „Wir haben 2024”, ruft sie. In Zweierreihen und fast im Gleichschritt marschiert das Grüppchen los, quer durchs Dorf, Bertl auf den Fersen. Unter den Bahngleisen durch Richtung Kirche.

Hier halten sie an. „Wir sind ein bisschen zu früh dran”, gibt Alicia zu. Deshalb marschieren sie ein paar Runden um den Quetschnspieler und singen ihre Lieder. Kirwabursch Louis gibt seine Plattl-Künste zum besten, Schuhe werden gewechselt. Leute kommen vorbei und grüßen ganz freundlich, mal die Eltern, mal der Opa oder ein paar Freunde.

Dann stellen sich die Kirwaleut nochmal auf, endgültig diesmal, und los gehts in die Schlacht. Damit auch alle mitbekommen, dass es jetzt losgeht, laufen sie nicht direkt auf den Kirwabaum zu, sondern machen einen Schlenker und gehen am Kirwazelt vorbei.

Ein neues Oberkirwapaar

Doch dann gibt es kein Entkommen mehr. Auf dem Holzboden hören sich die rhythmischen Schritte an wie zufallende Türen. Die eingeübten Tänze kommen zuerst, ein Zwiefacher und etwas Kompliziertes. Dann kommt der Blumenstrauß ins Spiel.

Ein bisschen erkennt man schon, ob ein Kirwapaar gerne Oberkirwapaar sein würde, je nachdem, wie hektisch oder zögerlich sie den Strauß weitergeben. Natürlich machen sich auch die ein oder anderen einen Spaß draus, den Strauß einfach nicht anzunehmen. Und die Musik macht im Stück kurze Pausen, dass alle panisch die Luft anhalten.

Doch dann hat ihn Alicia in der Hand. Fast wie ausgerechnet ist Bertl genau dann fertig mit seinem Stück. Der Schlussakkord ist noch nicht verklungen, jubeln die Kirwaleut und das Publikum. Das neue Oberkirwapaar heißt Alicia und Sebastian. Ob sie damit gerechnet haben? „Ein bisschen”, sagt Alicia. „Eine eiskalte Lüge”, wirft Uli allerdings ein. „Der Sebastian hat mich mitten in der Nacht angerufen und 45 Minuten erklärt, warum er und Ali ein super Oberkirwapaar wären.”

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