Cindy Michel und Mario Albert rufen in Amberg die Pizza-Revolution aus. Wir haben die beiden in ihrer neuen Trattoria ZapZap auf dem Gelände des TC Rot-Weiß getroffen und über Spontanität, die Zukunft und richtig gutes Essen gesprochen.
Mit Blick auf Filmposter an den Wänden, Second-Hand-Stühlen unterm Hintern und Rock auf dem Ohr können die Amberger seit 10. Januar Pizza aus neapolitanischem Teig und mit äußerst kreativen Belägen probieren. Cindy Michel und Mario Albert haben sich mit ihrem neuen Restaurant ZapZap den Gastro-Traum erfüllt und aus dem staubigen Vereinsheim des TC Rot-Weiß in der Werner-von-Siemens-Straße eine gemütliche Trattoria ganz nach ihrem Geschmack gemacht. Das Entertainment zur Pizza gibt es gratis dazu, die Mitglieder des TC spielen nämlich getrennt nur von einer Glasfront in der Halle Tennis.
Ihr habt lange in Berlin gewohnt. Warum jetzt Amberg und nicht Berlin?
Mario: In Berlin gibt's ja schon alles.
Cindy: Weil wir da schon waren und uns gedacht haben, jetzt machen wir hier was.
Warum gibt es bei euch kein Schnitzel?
Cindy: Weil wir eine Trattoria sind.
Aber es gibt ja auch Trattorien mit Schnitzel auf der Karte.
Cindy: Vor Restaurants, wo Hamburger, Schnitzel, Fischstäbchen, Pizza auf der Karte steht, da habe ich immer Angst. Weil es so viel ist. Wir haben aber immer mal so Specials und da gibt es dann schon Schnitzel. Aber halt dann Scaloppine. Oder Saltimbocca, italienisches Schnitzel mit Zitronensoße, oder sowas.
Mario: Wir machen kein Schnitzel, weil sonst würden wir ja auch noch das beste Schnitzel machen.
War es eine schwere Entscheidung, euch mit einem Restaurant selbstständig zu machen?
Cindy: Die Entscheidung war nicht schwer. Die Umsetzung schon eher.
Es ging ja relativ schnell.
Mario: Ja, wir haben das auf einen Tag entschieden.
Cindy: Wir haben den Hinweis bekommen, dass es das gibt. Dann haben wir uns das angeschaut und gesagt, cool, das machen wir.
Was macht ihr, wenn ihr nicht arbeitet?
Cindy: Arbeiten. Ansonsten bleibt gerade nicht so viel Zeit.
Mario: Mit der Musik, mit meiner Band, ist gerade echt ein bisschen weniger los. Wir könnten mehr spielen.
Cindy: Ich spiele wahnsinnig gern Rollenspiele wie Dungeons and Dragons in meiner Freizeit, fahre nach Berlin, schaue Filme. Was machen wir denn sonst? Couch?
Mario: Zurzeit ja. Ich bin gerade einfach froh, wenn mal nichts ist.
Woher nehmt ihr eure Ideen?
Cindy: Viel von irgendwelchen Reisen nach Süditalien. Meine Mama hat da einen Freund. Ansonsten versuche ich alle ein, zwei Monate mal nach Berlin zu fahren und dort Inspiration zu sammeln.
Eure Pizzen haben ja schon spannende Namen. Was hat es damit auf sich?
Cindy: Bei uns erzählt alles eine Story.
Mario: Wir haben jetzt Gnocchi, die heißen Gnocchi Balboa.
Cindy: Allerdings nur, weil es sich cool anhört. Ritschiohne, zum Beispiel, ist nach dem Ort Riccione benannt. Wir waren dort mit einem guten Freund und einer guten Freundin. Der Nico sagt nicht „Riccione”, sondern „Ritschi-Ohne”. Und den Belag der Pizza haben wir mal, als wir einen Roadtrip durch Italien gemacht haben, an einer Tanke in Riccione entdeckt. Ich wollte eigentlich ein Salami-Panino, aber es gab nur noch Thunfisch-Artischocke, und das war geil. Da mussten wir eine Pizza draus machen.
Womit habt ihr bei der Eröffnung angestoßen?
Cindy: Grappa.
Seid ihr zufrieden mit den ersten Tagen?
Cindy: Mehr als das. Mit den Gästen sind wir mega zufrieden. Mit uns noch nicht so. Aber es wird langsam.
Was plant ihr für die Zukunft?
Cindy: Die Weltherrschaft. Nein, erstmal, dass wir das richtig gut auf die Reihe kriegen. Dass die Leute zufrieden sind. Dass das System klappt. So schnell wie möglich zusammenwachsen. Hier und da ein bisschen mehr Deko, aber dass alles passt, das ist das wichtigste.