Libero und Lichtgestalt, Spieler und Trainer, bescheidener Mann und Sprücheklopfer - Franz Beckenbauer war vieles. Im Podcast „Weiter, immer weiter” würdigen wir die FC-Bayern-Ikone, der scheinbar alles leicht von der Hand ging.
Alles, was Franz Beckenbauer anpackte, war ein Erfolg. 1965 stieg er mit dem FC Bayern in die Bundesliga auf. Nur vier Jahre später hatte er zwei DFB-Pokale, eine Meisterschaft und einen Europapokal gewonnen. Und seine erfolgreichste Zeit als Spieler des FC Bayern sollte erst noch kommen. Ganz zu schweigen von seinen Triumphen bei den Weltmeisterschaften 1974 als Spieler und 1990 als Trainer.
Das Besondere an Beckenbauer, dem Postbeamtensohn aus München-Giesing, waren nicht nur seine Erfolge. Es war die scheinbare Leichtigkeit, mit der er sie errang, sein weltmännisches Auftreten, sein Charme. Der berühmteste Deutsche glänzte mit so gar nicht traditionellen deutschen Tugenden.
Dazu kamen seine Sprüche, die sich ins kollektive Gedächtnis eingruben. Ein uneheliches Kind gezeugt? Kein Problem. Zitat Beckenbauer. „Der liebe Gott freut sich über jedes Kind.” Den potenziellen Skandal wegfranzln. Seine Bayern verlieren in der Champions League 0:3 in Lyon? Zitat Beckenbauer: „Das ist eine Uwe-Seeler-Traditionself, das war reiner Altherren-Fußball.” Eine kaiserliche Watschn, die sitzt. Zwei Monate später, im Mai 2001, gewinnt diese Uwe-Seeler-Traditionself die Champions League. Die deutsche Nationalmannschaft steht im WM-Finale? „Geht's raus und spielt's Fußball”, lautet die taktische Anweisung. Ergebnis: der WM-Titel.
Erst die Querelen im Nachgang des Sommermärchens, der WM 2006, warfen einen Schatten auf Beckenbauer. Einige witterten Korruption. Andere waren der Meinung, da sei zu hart mit Beckenbauer umgegangen worden. So oder so: Das Lebenswerk von Franz Beckenbauer ist so imposant wie faszinierend. Mit Beckenbauer verlieren der FC Bayern und der deutsche Fußball eine Legende, die den Sport geprägt hat wie niemand vor oder nach ihm.