Der ERSC Amberg hat am Freitagabend gegen die Erding Gladiators seine höchste Heimniederlage seit dem Wiederaufstieg in die Eishockey-Bayernliga hinnehmen müssen. Gegen den Spitzenreiter und hohen Favoriten standen die ausfallgeplagten Wild Lions von Beginn an enorm unter Druck und verloren am Ende deutlich mit 1:9.
Vor allem die beiden Kontingentspieler der Gladiators, Cheyne Matheson und Kyle Brothers, waren mit zusammen neun Scorerpunkten kaum unter Kontrolle zu bringen und stachen aus einem Topteam noch heraus.
Gleich die ersten Gelegenheiten nutzten die Gäste zu einer schnellen 3:0-Führung. Ein erster Torjubel auf Amberger Seite kam verfrüht, weil der Schussversuch von Brandon Walkom offenbar auf der Torlinie geblockt wurde. Im Gegenzug erhöhte Erding auf 0:4. In der gleichen Minute gelang Tomas Plihal mit einem verwandelten Penalty der Ehrentreffer.
ERSC-Coach Bernhard Keil musste von Anfang an auf Kevin Schmitt, Hunter Fortin, Nico Troglauer, Marco Pronath und Aron Schwarz verzichten. Zwei Minuten nach Beginn des Mittelabschnitts gesellte sich noch Lukas Salinger durch eine Spieldauerstrafe hinzu. Der ERSC-Kader wurde mit den beiden Deggendorfer Förderlizenzspielern Robert Linhart und Stanja Picha ergänzt, um mehr Wechselmöglichkeiten zu erhalten.
Die Gäste waren mit einem 20-Mann-Aufgebot angereist und hatten mit ihrem dritten Überzahltreffer zum Beginn des Mitteldrittels das Resultat auf 1:5 gestellt und die Partie im Prinzip schon entschieden, zumal in der gleichen Minute noch das halbe Dutzend an Treffern vollgemacht wurde. Amberg hatte durchaus seine Möglichkeiten, zwar nur in übersichtlicher Zahl, aber vorne wollte auch einfach nichts gelingen.
Zumindest konnte im weiteren Verlauf eine zweistellige Niederlage vermieden werden.Thomas Daffner sprach seinem Team „ein Riesenkompliment“ aus: „Ich bin superstolz. Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute richtig hungrig und haben sehr, sehr gut gespielt“, so der Gästecoach. Sein Amberger Pendant, Bernhard Keil, hatte natürlich eine andere Stimmungslage: „Nach den ersten beiden Gegentoren waren die Jungs mental und körperlich weg, wirkten gebrochen. Natürlich haben wir viele Ausfälle, aber nicht einmal das Fighten – was sonst immer klappt – kam. Das war brutal hart, alles ging schief was nur danebengehen konnte“.

ERSC Amberg – TSV Erding 1:9 (1:4,0:3,0:2)
0:1 (4.) Farrell (Brothers, Matheson), 0:2 (7.) Zimmermann (Modlmayr, Ostwald), 0:3 (15.) Matheson (Brothers, Farrell/5-4), 0:4 (19.) Brandl (Brothers, Matheson/5-4), 1:4 (19.) Plihal (Penalty), 1:5 (26.) Matheson (Brothers, Ostwald/5-4), 1:6 (27.) Busch (Deubler, Michl), 1:7 (40.) Forster (Matheson), 1:8 (41.) Forster (Dost), 1:9 (46.) Deubler (Wallek, Golob).
Strafen: Amberg 17 + 20 (Salinger), Erding 6 Minuten. Zuschauer: 633.