Junge Igel haben es gerade schwer, ihren Winterschlaf zu finden. Besonders unterernährte Tiere können den Winter nicht überleben und benötigen Hilfe. Hier gibt's Tipps zum Schutz der Stacheltierchen und Anlaufstellen rund um den Igel.
Läuft euch im Dezember noch ein Igel über den Weg oder liegt das Tier an ungewöhnlichen Orten, solltet ihr ganz genau hinsehen. „Bei Schnee, Kälte und Minustemperaturen sollten die Igel eigentlich bereits schlafen”, erklärt Jennifer Caudill vom Amberger Tierheim. Aufgrund der wechselnden und meist warmen Wintertemperaturen verlieren allerdings viele Tiere ihren Rhythmus. „Besonders junge Igel” sind laut der Tierschützerin betroffen.
Die Wahrscheinlichkeit, einem jungen Igel zu begegnen, ist auch im Dezember nicht gering. In der Regel brauchen die Tiere Hilfe, um den Winter zu überleben. „Wichtig ist das Gewicht. Am besten legt man den Igel auf die Küchenwaage, wenn er unter 500 Gramm wiegt, wird er es ohne Hilfe um diese Jahreszeit nicht schaffen”, sagt Jennifer. Wirkt der Igel gesund, ist auf Körpertemperatur und kann selbstständig fressen, rät die Expertin, den Igel in einem geschützten Raum, beispielsweise einem Gartenschuppen, mit etwas Stroh, Streu und Futter zu versorgen. Hochwertiges Katzenfutter ohne Gelee und Soßen oder gelegentlich ein Rührei stehen auf dem Speiseplan der stachligen Tiere.
Wer ein ausgehungerter und schwaches Tier findet, sollte dieses zum*zur Expert*in, beispielsweise einem Tierheim oder Tierauffangstation bringen. Ausgebildetes Fachpersonal versorgt die Igel, behandelt diese gegen Darmbakterien und bringt sie, wenn nötig auf Körpertemperatur.
Ein Anzeichen für einen unterernährten Igel ist die Hungerfalte. Ist im Nacken eine starke Einkerbung zwischen Kopf und Stachelkleid zu sehen, ist der Igel in der Regel unterernährt. Das liegt häufig daran, dass die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum nicht mehr ausreichend Nahrung finden. Mit ein paar einfachen Tipps könnt ihr euren Garten Igel-freundlich gestalten.
Zudem könnt ihr die stachligen Insektenfresser mit Katzenfutter unterstützen. Hierfür gibt es auch spezielle Igelhäuschen, die beispielsweise Katzen vom Futter fernhalten. Solltet ihr einen kranken, verletzten oder stark unterernährten Igel in eurem Garten finden, stehen die Auffangstationen beratend zur Seite und nehmen die kleinen Notfälle auf.
Nicht alle kranken oder aushungerten Igel schaffen es trotz Hilfe. Dennoch lohnt es sich, die kleinen Tiere zu unterstützen. Viele Tiere können nach einem kleinen geschützten Zwischenstopp wieder ausgewildert werden. „Dieses Jahr haben wir zwischen 30 und 40 Tiere aufgenommen”, erzählt die Igel-Expertin.
Solltet ihr weitere Fragen rund um das Thema „Igel” haben, findet ihr wichtige Informationen auch bei Pro-Igel.de.