Graue Tage, dunkle Gedanken: Winterblues und Depression | Amberg24

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30.10.2024
Graue Tage, dunkle Gedanken. (Bild: Grafik Redaktion)
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Graue Tage, dunkle Gedanken. (Bild: Grafik Redaktion)

Graue Tage, dunkle Gedanken: Winterblues und Depression

Der Winter bringt nicht nur kalte Temperaturen mit sich, sondern für manche auch eine spürbare Veränderung in ihrer Stimmung. LEO zeigt dir Wege, wie du mit Winterblues und Depression umgehen kannst.

Winterblues: saisonale Verstimmung

Der Winterblues, auch als saisonale affektive Störung (SAD) bekannt, ist eine Art von Stimmungsstörung, die in den dunkleren Monaten des Jahres auftritt. Menschen, die unter Winterblues leiden, erfahren in dieser Zeit oft Symptome wie Energielosigkeit, Müdigkeit, vermehrten Appetit und einen Rückzug aus sozialen Aktivitäten. Diese Symptome sind in der Regel leichter und zeitlich begrenzt, beginnen typischerweise im Herbst und verbessern sich im Frühling.

Depression: psychische Erkrankung

Im Gegensatz dazu ist Depression eine ernsthafte psychische Erkrankung, die jeden Aspekt des Lebens einer Person beeinflussen kann. Depression ist nicht auf eine bestimmte Jahreszeit beschränkt, sondern kann das ganze Jahr über auftreten. Zu den Symptomen gehören tiefe Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Energielosigkeit, Schlafstörungen und Selbstwertprobleme. Depression erfordert oft professionelle Hilfe, und die Behandlung kann aus Psychotherapie, Medikamenten oder eine Kombination aus beidem bestehen.

Symptome, auf die du achten solltest:

  • Energie und Antriebslosigkeit
  • Gereiztheit und Niedergeschlagenheit
  • Mentale Verstimmung
  • Ständige Lust auf Süßes und Gewichtszunahme
  • Interessenverlust und Ängste
  • Vernachlässigung sozialer Kontakte
  • Geringere Körperhygiene
  • Erhöhte Müdigkeit bis hin zur Schlafsucht

Aber: Ein höheres Schlafbedürfnis und mehr Appetit sind im Winter nichts Ungewöhnliches. Erst wenn diese Punkte zur Belastung werden, zählen sie als ernstzunehmende Symptome.

Die feinen Unterschiede erkennen

Um Winterblues von Depression zu unterscheiden, ist es wichtig, auf die Intensität und Dauer der Symptome zu achten. Winterblues neigt dazu, vorübergehend zu sein und reagiert oft direkt positiv auf Veränderungen im Lebensstil, wie etwa regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung. Wenn diese Maßnahmen jedoch nicht ausreichen und die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Beide, Winterblues und Depression, können durch ähnliche Lebensstiländerungen angegangen werden. Du solltest etwa deinen Tag strukturieren und auch am Wochenende deinen Wecker stellen und zeitig aufstehen. Du kannst dich auch zu kleinen Treffen verabreden, die dich mental nicht zu sehr belasten. Oder du gestaltest deinen Tag alleine mit schönen Erlebnissen.

Eine kleine Runde an der frischen Luft bereits am Morgen oder im Laufe des Tages macht dich fit für den Tag und bringt deinen Kreislauf in Schwung. Mindestens eine halbe Stunde täglich Spazieren, bekämpft deine Melatonin-Ausschüttung. Wenn das natürliche Tageslicht nicht reicht, kannst du eine Lichttherapie durchführen. Setze dich hierzu täglich vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang etwa 30 bis 60 Minuten vor eine Lampe, die künstliches Tageslicht produziert. Du täuscht somit deinem Körper einen längeren Tag vor.

Eine gesunde Ernährung ist für einen ausgeglichenen Körper das A und O. So kannst du durch ausreichend Vitamine eine Balance schaffen. Aber gleichzeitig solltest du auch Lebensmittel essen, die deine Serotonin-Produktion anregen. Das sind etwa Kohlenhydrate und Obst. Aber auch Schokolade und andere Süßigkeiten musst du dir nicht verkneifen. Nimm dir zudem bewusste Auszeiten in deinem Alltag und trinke gemütlich einen Tee. Öffne dabei das Fenster und genieße die frische Luft und Ruhe. Bei anhaltenden Symptomen ist es jedoch entscheidend, professionelle Hilfe zu suchen. Therapeuten, Psychiater und andere Fachleute können individuelle Behandlungspläne entwickeln, um den Betroffenen zu helfen.

Wichtig:

Nicht jede depressive Verstimmung im Winter ist ein Winterblues. Bei ernstzunehmenden Symptomen findest du unter der Website der Deutschen Depressionshilfe verschiedene Anlaufstellen. Bei akuten Sorgen oder Ängsten kannst du anonym die Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0800/111 0 111 oder 116 123 anrufen.

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