Ist es das scheibchenweise Sterben einer Kultmarke? Die Accell-Gruppe hat bestätigt, dass nun auch die Ghost-Logistik aus Waldsassen weg soll. Der Zeitpunkt dafür steht fest. Wie es danach weiter geht, ist dagegen offen.
Schlechte Nachrichten aus Waldsassen (Landkreis Tirschenreuth): Nach der Produktion zieht Ghost-Bikes jetzt auch die Logistik ab. Das hat die niederländische Accell-Gruppe, zu der Ghost seit 2008 gehört, bestätigt.
Das Firmengebäude steht seit letztem Jahr zum Verkauf. Jetzt soll es bis zum 1. Oktober 2024 geräumt werden. Die Logistik wird an einen anderen Standort verlegt, zehn Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, berichtet Onetz.
Wie viele Arbeitsplätze in Waldsassen überhaupt noch bleiben, ist unklar. Eine Bestandsgarantie für die letzten Mitarbeiter gibt es nicht. Accell hat darauf keine Antwort gegeben.
Die Marke Ghost soll aber weiter bestehen. „Wir glauben an die Zukunft von Ghost”, heißt es von Accell. Der geplante Umzug ändere daran nichts.
Ghost-Bikes hat eine lange Geschichte in Waldsassen: 2007 begann hier die Produktion, 2008 gewann Sabine Spitz auf einem Ghost-Bike Olympia-Gold. Die Marke wurde weltbekannt.
Doch nach dem Fahrrad-Boom während Corona kam die Krise. Ende 2023 wurde die gesamte Produktion ausgelagert, was viele Jobs kostete. Von über 300 Mitarbeitern sind noch rund 120 übrig – wie viele es bald noch sein werden, bleibt offen.