Der Gästecoach nennt die Wild Lions „eiskalt und cleverer”. Auch eine doppelte Unterzahl kann den ERSC Amberg nicht stoppen.
Der ERSC Amberg gewann am Freitagabend sein letztes Heimspiel der Vorrunde gegen den EV Dingolfing mit 4:1 und erzielte damit den fünften Sieg in Serie. Dadurch erhielten sich die Wild Lions zumindest bis Sonntag die theoretische Chance für die Qualifikation zu den Pre-Playoffs. Knapp 750 begeisterte Zuschauer im Stadion sahen eine abwechslungsreiche und kampfbetonte Partie mit Amberg als verdienten Sieger. Das sah auch Gästecoach Dustin Whitecotton so: „Die Punkte bleiben verdient in Amberg, weil sie eiskalt und cleverer waren als wir“. Löwentrainer Bernhard Keil wusste einen Grund dafür: „Das war der vorletzte Spieltag und wir konnten das erste Mal überhaupt wirklich komplett in allen Bereichen antreten“. Keil weiter: „Die Einstellung hat gepasst und wir haben das Spiel gut über die Bühne gebracht“.
Vom Eröffnungsbully weg war sehr viel Tempo im Spiel und in der Anfangsphase investierten vor allem die Gäste mehr in der Offensive. Amberg suchte aus einer sicheren Abwehr heraus über Konter den Erfolg – und der stellte sich bald ein. Nach der ersten Unterzahl gerade wieder komplett führte ein Break über Felix Schwarz und Kevin Schmitt zum 1:0 durch Felix Köbele. In der Folge waren die Spielanteile ausgeglichen, zwingende Chancen eher die Ausnahme – bis 15 Sekunden vor dem Drittelende, da nutzte erneut Köbele ein Zuspiel von Brandon Walkom zum 2:0. „Das erste Drittel war eigentlich unser bestes, wir kamen sehr gut aus der Kabine und dann liegen wir 0:2 hinten“, wirkte Whitecotton auch hinterher noch etwas ratlos.
Den Mittelabschnitt begann der ERSC in Überzahl und ließ dabei zwei gute Gelegenheiten liegen, darunter einen fulminanten Lattentreffer von Benji Frank. Apropos ‚Strafzeiten‘: Insgesamt wurden 36 Strafminuten verteilt, aber beide Teams konnten kein einziges Powerplay zu einem Torerfolg nutzen. Das war besonders gravierend gegen Ende des Abschnitts, kurz nachdem die Isar Rats auf 1:2 verkürzen konnten. Da kassierte Amberg vier Strafzeiten, war zeitweise in doppelter Unterzahl und brachte den knappen Vorsprung in die letzte Pause.
Das Schlussdrittel diktierten dann vornehmlich die Gastgeber, die schon nach drei Minuten jubeln konnten. Ein Pfostentreffer von Tomas Plihal prallte vom Rücken des EVD-Goalie Christoph Schedelbauer ins Gästetor zum 3:1. Amberg stand in der Folge weiter sehr sicher in der Defensive mit einem erneut bärenstarken Timotej Pancur im Tor und hätte nach dem entscheidenden 4:1 durch Walkom das Resultat eher noch höher gestalten können.
1:0 (4.) Köbele (F.Schwarz, Schmitt), 2:0 (20.) Köbele (Walkom), 2:1 (33.) Sedlar (Dube-Plouffe, Gulda), 3:1 (43.) Plihal (A.Schwarz), 4:1 (54.) Walkom (Plihal, Köbele).
Strafen: Amberg 16, Dingolfing 20 Minuten. Zuschauer: 743.