Einmal scharf, von 1 bis 12: Die schärfste Currywurst Ambergs | Amberg24

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vor 5 Tagen
Currywurst-Test: Ganz entspannt bei Stufe 5 starten. (Bild: ama)
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Currywurst-Test: Ganz entspannt bei Stufe 5 starten. (Bild: ama)

Einmal scharf, von 1 bis 12: Die schärfste Currywurst Ambergs

Einmal bis zum Endgegner: Unsere Redaktion testet alle Schärfegrade im Amberger „Mikes Curryhouse”. Von wohligem Prickeln bis hin zu kompletten Ausfallerscheinungen ist alles dabei.

Die Currywurst, ein Produkt, das in deutschen Kantinen, Imbissen und Sportheimen nicht fehlen darf. Sie füllt eine Mittagspause mit der gewissen Schärfe, saugt nach einer langen Nacht den Alkohol im Magen auf und zählt laut Umfragen zu den beliebtesten Gerichten der Deutschen. Grund genug also, in Amberg einmal Mikes Curryhouse zu testen.

Aber einfach so über die Currywurst mit Pommes Schranke zu philosophieren liegt uns nicht. Deshalb kamen wir auf die geniale Idee, uns durch alle zwölf Schärfegrade im Amberger Curryhouse zu testen. Wir, das bedeutet in diesem Fall ein tapferes Team aus den Redakteurinnen Kira Lorenz und Alexandra Maul sowie Allrounder und Medienproduzent Marco Meier.

Stufe 5

Mikes Mama hinter dem Tresen meint, es wird erst ab Stufe fünf interessant. Deswegen entscheiden wir uns dafür, gleich damit einzusteigen. Wirklich scharf ist die Wurst nicht, aber lecker.

Stufe 6

Stufe 6 brennt ein bisschen nach, findet Kira. Aber angenehm. Marco merkt gar keinen Unterschied – anfangs. Dann fällt ihm ein, „das ist schon scharf für mich. Nicht zu scharf, aber scharf.” Die Stimmung ist trotzdem gut. Vom Teller ist auch nichts übrig geblieben. Noch schaufeln wir ohne Rücksicht auf Verluste brav Currywurst und Pommes in uns rein.

Stufe 7

Marco hat angekündigt, bei Stufe 7 raus zu sein. Mutig gibt er der 7 aber trotzdem eine Chance. Die 125.000 Scoville, der Schärfegrad der Wurst sind für Marco „noch okay”. Für Alex ist das ganz einfach, sie haut weiterhin fleißig rein.

Stufe 8

Von Stufe zu Stufe verdoppelt sich der Scoville-Wert. Jetzt ist nur die Frage, wie schmeckt etwas doppelt so scharf? Bei 500.000 Scoville fängt Kira an zu jammern: „Ich muss aufpassen, was ich mit meiner Zunge berühre.” Die Rettung für Marco und Kira: der See Mayo auf dem Pappteller, den Mike vorsichtshalber hingestellt hat. Alex isst indessen einfach weiter.

Stufe 9

Für Stufe 9 und 10 hat Mike nur eine Wurst verwendet. Damit nicht so viel verschwendet wird, wenn es zu scharf wäre. Die Schärfe kommt in Mikes Curryhaus sowieso nicht aus der Soße, sondern aus dem Currypulver. Das erhält er von einem Händler aus München, die Wurst hingegen kommt aus der Region von der Metzgerei Luber. Stufe 9 klappt noch erstaunlich gut – Marco, der eigentlich bereits bei 7 aussteigen wollte, ist weiterhin im Spiel.

Stufe 10

„Woah, jetzt bin ich dann raus”, sagt Kira, nachdem sie die 10 probiert hat. Marco hat es mittlerweile ein wenig die Sprache verschlagen, doch er isst weiterhin tapfer weiter. Er hat bereits alle Erwartungen übertroffen. Auch bei Alex baut „es sich schön langsam auf, wie eine Welle”, erklärt sie. Kein Wunder: mittlerweile sind die Drei bei 1.000.000 Scoville angekommen. Trotzdem wollen und müssen sie 11 und 12 noch probieren.

Stufe 11

Die letzte Wurst wieder ebenfalls wieder mit zwei Soßen geliefert. Die Endgegner stehen auf dem Tisch, fast zögerlich probieren wir das erste Stück. Kira wirkt bereits stark verlangsamt, Marcos Mund hängt mittlerweile fast verzweifelt an der Öffnung seiner Cola-Flasche. Alex macht sich in erster Linie Sorgen um Kira: „Hast du gerade Ausfallerscheinungen oder geht's?”

„Das fühlt sich an, als würde man etwas essen, was nicht für einen Menschen gemacht ist”, analysiert Marco. Irgendwie hat es ihn aber trotzdem gepackt. Er hängt sich ordentlich rein und zieht weiterhin mit den beiden Mädels mit.

Medizinische Notfälle gab's laut Mike bisher nicht. Leichtes Ventilieren ist aber schon einmal möglich. Der Vorteil: Wäre Not am Mann, wissen die Sanitäter genau, wo sie hinmüssen, auch sie sind Stammgäste im kleinen Imbiss.

Stufe 12

Schmerz. Kira ist komplett raus, versucht, sich bei Bewusstsein zu halten. Alex und Marco dagegen scheinen auf Schmerz zu stehen und essen nicht nur die Wurst auf, sondern dippen auch die restlichen Pommes in die Feuersoße namens „Fegefeuer”. So ungewöhnlich ist das aber nicht. Mike erzählt, dass er auch die Stufe 12 am Tag ein- bis zweimal verkauft.

Besonders bei Jugendlichen achtet der Inhaber auf die Bestellungen. „Es gibt Schülergruppen, die in der Pause eine Wette abschließen, denen verkaufe ich die scharfe Wurst nicht.” Merkt er aber, dass Stammkund*innen die Schärfte gut vertragen, geht es schon auch eine Stufe höher.

Fazit: Alle noch am Leben

Während Kira langsam wieder am Gespräch teilhaben kann, erklärt Mike Alex und Marco gerade, er habe vor der Eröffnung viele Currywurst-Stände in größeren Städten ausprobiert. Teilweise war die Soße auf Stufe vier schon viel zu scharf. Er wollte seinen Gästen deshalb die verschiedenen Abgrenzungen anbieten. Die Familie hat sich mit dem Curry-Wurst-Imbiss einen kleinen Traum erfüllt, bereits Mikes Papa wollte einen Stand eröffnen.

Die drei Musketiere kamen beim Currytest an ihre persönlichen Grenzen. Manche mehr, manche weniger. Insgesamt ist Stufe 12 mit 2.400.000 Scoville machbar, ob letztlich der Kick und das gemeinsame Leid die Erfahrung erleichtert haben, wissen sie nicht. Tipp von den Testpersonen: Lieber tief stapeln als nach oben arbeiten.

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