Mit Leidenschaft und Engagement startet Carmen Nägerl eine neue Reise: Vom erfolgreichen Online-Shop zur Eröffnung eines Ladens in Amberg. Die gelernte Bürokauffrau präsentiert ihren handgefertigten Schmuck bald im eigenen Geschäft.
Krüglmarkt, Maiblüte, Sommer in der Stadt, der Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis sowie ein Intermezzo im Amberger Pop-Up-Store: Die 32-jährige Carmen Nägerl war im vergangenen Jahr viel unterwegs, um ihren selbstgemachten Schmuck direkt an die Kund*innen zu bringen. Die gelernte Bürokauffrau betreibt bereits ihren Online-Shop „Das Herzerl” erfolgreich. Der direkte Austausch macht ihr aber so viel Spaß, dass sie jetzt den Schritt in die Selbstständigkeit wagt.
„Ich gehe All-In”, erklärt Carmen, die noch während ihrer Elternzeit ihren Job an der Krankenpflegeschule kündigte. „Ich denke, es ist ganz gut, wenn sich in Amberg etwas tut, ich hoffe, die Amberger nehmen es dann auch an”, erzählt sie lachend. Die Renovierungsarbeiten im Laden, dem ehemaligen Sushi-Haus, in der Georgenstraße, laufen bereits auf Hochtouren. Im Juni will Carmen eröffnen. Respekt vor der neuen Aufgabe ist natürlich da. Die 32-Jährige sieht den neuen Schritt aber positiv: „Igendwann hätte ich mich geärgert. Entweder jetzt oder gar nicht.”
Ihre Produkte fertigt Carmen in ihrem Atelier zu Hause. Für sie ist das eine Art Ausgleich, der Spaß macht und sie vom Alltag ablenkt. „Abends, wenn die Kinder im Bett sind, kann ich einfach in Ruhe vor mich hin arbeiten”, erklärt sie. Angefangen hat alles vor circa drei Jahren. Auf kleinere Testkits und Bastelarbeiten folgte das Probieren und Arbeiten mit verschiedenen Materialien. Irgendwann kam die Idee auf, am Krüglmarkt auszustellen, die Festivals wurden mehr und die Wochenenden voller. Die Arbeit im Testlabor gab dann die endgültige Richtung.
Inspiration in Sachen Farben holt sich Carmen unter anderem im Schrebergarten ihrer Eltern. Besondere Einfälle werden nachts im Handy festgehalten und dank Tutorials und Fachzeitschriften lernt sie viel Neues. Ansonsten ist vieles „Learning by doing”. Aufwendigere Schmuckstücke kann die 32-Jährige nur in kleinen Mengen anbieten. Grundsätzlich gilt bei ihr: „Ich suche mir Sachen aus, die mir selbst gefallen, hinter denen ich stehe, die auch was aushalten.” Zusätzlich zur eigenen Produktion bezieht sie auch Schmuck bei Händler*innen und gibt Pflegehinweise. Sollten es Platz- und Zeitgründe zulassen, könne sich Carmen auch vorstellen, Workshops anzubieten.
Bis der Shop im Juni eröffnet, gibt es aber noch alle Hände voll zu tun. Die Renovierung übernimmt grundsätzlich die Vermieterin, für die Einrichtung ist die zweifache Mama dann selbst verantwortlich. „Ich hab meinen Papa bei der Hand, weil mich meine Eltern unterstützen, bis zum Gehtnichtmehr”, erzählt sie. Bis zum Opening wird aktuell viel vorproduziert und auch der Papierkram ist natürlich nicht zu unterschätzen. Carmen möchte „in Amberg ein kleines Erlebnis schaffen”, zudem sollen sich die Menschen bei ihr wohlfühlen. Nachdem die 32-Jährige sich selbst als Perfektionistin bezeichnet und mit ihrer offenen Art bereits auf Märkten und Festivals positives Feedback erhalten hat, sollte dies für Carmen aber kein Problem sein.