Im Landkreis Amberg-Sulzbach sorgen Blitzer für Highlights: Von der Sexpuppe auf dem Beifahrersitz bis zu Ausreden der Autofahrer*innen. Der Zweckverband für Kommunale Verkehrssicherheit stellte einige „Special Moments” zur Verfügung.
Manche Autofahrer*innen kennen dieses Gefühl: Statt vorgegebenen 80 km/h stehen vielleicht 90 Kilometer pro Stunde auf dem Tacho. Taucht dann das rote Licht im begrenzten Bereich auf, trudelt meist die beliebte Verwarnung per Post ein – bei schwerwiegenden Fällen gibt's neben Bußgeld auch noch Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot. Für diese Radarfallen sind im Landkreis Amberg-Sulzbach neben der Polizei auch der Zweckverband für Kommunale Verkehrssicherheit (ZVKVS) verantwortlich. „Gerade Blitzer sind häufig verrufen, aber ich muss sagen, seitdem ich [beim Zweckverband] bin, ist mir besonders bewusst, wie wichtig Verkehrssicherheit ist”, erzählt Geschäftsführerin Simone Reinhardt. Die 34-Jährige zog es vor acht Jahren aus München zurück in die Heimat, seitdem arbeitet sie beim ZVKVS, Erfahrungen hat sie schon so einige gemacht.
„Es kommen viele Anrufe bei uns rein. Viele versuchen sich zu rechtfertigen oder suchen eine Ausrede”, sagt die 34-Jährige und fügt an: „Unsere Mitarbeiter erklären das Ganze nochmal, was passiert und wie die rechtliche Grundlage ist.” In der Regel sehen es die geblitzten Personen dann ein. Neben Beschwerden gibt es natürlich auch kuriose Fälle. Der Geschäftsführerin selbst ist besonders eine Sexpuppe als Beifahrerin in Erinnerung geblieben. „Sie war angeschnallt, dass ihr auch nichts passiert”, schmunzelt die 34-Jährige. Auch geblitzte Rentner*innen mit Rollatoren und Gehstock, die in Zone 50 als Probefoto geblitzt werden, landen in der Highlight-Galerie der Pressestelle des Zweckverbands.
Mache Autofahrer*innen haben übrigens Glück. Witterungsbedingt kann es auch vorkommen, dass die geblitzten Personen nicht erkannt werden. Was dazu führt, dass die Vergehen nicht weiter verfolgt werden.
Wo im Landkreis Amberg-Sulzbach die Radarfallen stehen, weiß Simone Reinhardt aber selbst nicht. „Im Dienstplan steht, in welcher Gemeinde geblitzt wird”, erklärt sie. Den genauen Standort bestimmen aber die Mitarbeiter*innen selbst. Der ZVKVS arbeitet aber eng mit der örtlichen Polizei und den Gemeinden zusammen. Im Voraus werden Gefahrenpunkte besprochen und festgehalten, wo Blitzer platziert werden können.
Es kann natürlich auch passieren, dass Mitarbeiter*innen des ZVKVS in der eigenen Galerie landen: Simone Reinhardt sei das seit ihrer Zeit beim Verband allerdings noch nicht passiert.
Quelle: Geschäftsbericht ZV-KVS-Oberpfalz 2023
Quelle: Website des ZVKVS