Und dann kam Niclas Füllkrug: Deutschland doch noch Gruppensieger | Amberg24

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Niclas Füllkrug jubelt nach seinem Tor. (Bild: Arne Dedert)
Niclas Füllkrug jubelt nach seinem Tor. (Bild: Arne Dedert)
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Niclas Füllkrug jubelt nach seinem Tor. (Bild: Arne Dedert)

Und dann kam Niclas Füllkrug: Deutschland doch noch Gruppensieger

Man muss nur warten können. Niclas Füllkrug rettet der deutschen Fußball-Nationalelf in einer dramatischen Nachspielzeit am Sonntagabend den Gruppensieg bei der EM. Dabei sah es gegen die Schweiz lange nicht gut aus.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat mit einem Last-Minute-Tor von Joker Niclas Füllkrug im dritten EM-Gruppenspiel 1:1 (0:1) gegen die Schweiz gespielt. Es war am Sonntagabend ein insgesamt glücklicher Punkt. Erstens, weil das Kopfballtor so spät fiel und dann war die Leistung der Nagelsmänner insgesamt wenig berauschend.

Die DFB Elf trifft nun am kommenden Samstag (21 Uhr) auf den Zweiten der Gruppe C (Dänemark, Slowenien, Serbien). Für die Schweiz hatte Dan Ndoye nach knapp einer halben Stunde getroffen. In der Nachspielzeit schraubte sich Füllkrug am höchsten und köpfte zum 1:1 ein. Die DFB-Elf war an diesem Tag aber insgesamt viel zu fahrig. Es entstand kaum Spielfluss. Die Flügel blieben stumpf. Durch die Mitte gab es kaum ein Durchkommen. Die Schweizer waren auch in den Zweikämpfen aggressiver und frecher. Das interessierte das deutsche Publikum am Ende aber herzlich wenig, das DFB-Team wurde enthusiastisch gefeiert.

Bundestrainer Julian Nagelsmann schickte in Frankfurt die gleiche Formation wie schon in den ersten beiden Gruppenspielen gegen Schottland und Ungarn aufs Feld. „Die Jungs haben genügend Zeit, sich zu erholen”, begründete der junge Coach seinen Entschluss. Das Achtelfinale steht erst am kommenden Samstag auf dem Programm. Es gebe auch nicht den goldenen Weg bei einer Rotation, ergänzte Nagelsmann. „Nur der Erfolg gibt dir recht.” Also standen auch die vier gelbverwarnten Defensivspieler auf dem Feld. Was sich schon in der ersten Hälfte rächen sollte. Jonathan Tah sah seine zweite „Gelbe” (38.) und ist im ersten K.-o.-Spiel gesperrt.

Die DFB-Elf versuchte sofort das Kommando zu übernehmen, kam aber nicht so richtig in den Rhythmus. Toni Kroos versuchte die Reihen zu ordnen, vor allem Maximilian Mittelstädt war seine bevorzugte Anspielstation auf links. Jamal Musiala setzte zu einigen Dribblings an. Florian Wirtz mühte sich, gegen die aggressiven Eidgenossen hatte auch er einen schweren Stand. Erfolgreich waren die EM-Gastgeber aber durch ein Geschenk vom Schweizer Keeper Yann Sommer, der einen Schuss von Robert Andrich über seine Hände ins Tor rutschen ließ. Mitgespielt hatte allerdings auch der Videoassistent. Vor dem Schuss hatte Musiala dem Schweizer Michel Aebischer auf den Knöchel getreten.

Schmerzhaft wurde es dann auch für die Nagelsmänner auf der anderen Seite. Remo Freuler brachte den Ball nach innen in den Strafraum, Dan Ndoye spitzelte ihn vor Jonathan Tah zum 1:0 für die Schweizer ins Tor. Ndoye schoss nur kurze Zeit später knapp vorbei. Der nächste Schock für Deutschland folgte prompt. Das verhängnisvolle „Gelb” für Tah.

Jamal Musiala weckte das deutsche Publikum fünf Minuten nach dem Wechsel mit einem Knaller auf, den Schuss konnte Sommer wegfausten. Die Gastgeber waren weiter zwar überlegen, zündende Ideen gab es aber kaum. Hinten schlich sich auch die ein oder andere Unsicherheit ein. Toni Rüdiger und Jonathan Tah waren nicht das Bollwerk der ersten Spiele. Die Schweizer konterten gefährlich, etwa nach einem Wirtz-Fehler. Danach ließ sich Nagelsmann in die Karten blicken: Er brachte Nico Schlotterbeck nach einer Stunde für Tah. Der Dortmunder dürfte auch am Samstag im Achtelfinale gegen Rüdiger verteidigen.

Und wo war eigentlich Kai Havertz? Der Arsenal-Stürmer trat erstmals richtig in Erscheinung, als er in der 68. Minute übers Tor köpfte. Der Videoassistent meinte es dann erneut nicht gut mit der DFB-Elf. In einer Umklammerung des eingewechselten Maximilian Beiers durch Silvan Widmer sah er kein elfmeterwürdiges Foul. Auch der eingewechselte Niclas Füllkrug brachte zunächst keine Wucht. Und stand am Ende doch goldrichtig.

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