In der 40. Fehlpass-Folge geht's um den SV Schmidmühlen, der zwei klangvolle Neuzugänge geholt hat, und um das Truppenübungsplatz-Derby in der Bezirksliga. Und in den Kreisligen ist das 5:3 das neue 2:1.
Was hat sich der Deutsche Fußballbund, besser bekannt als DFB, zuletzt nicht wieder alles anhören müssen. Fehlentscheidung, fehlender Patriotismus, ja sogar eine Art Vaterlandsverrat – die Kritik von Habeck, Merz oder Lauterbach war groß, nachdem der DFB den Ausrüsterwechsel von Adidas zu Nike bekanntgegeben hatte. Dass der wirtschaftlich angeschlagene Verband gar nicht anders konnte, weil das eine Angebot eben viel, viel besser war als das andere – geschenkt. DFB-Bashing ist halt in Mode.
Dafür trägt der Verband freilich eine große Mitverantwortung, in den vergangenen Jahren ließ er keinen Möglichkeit aus, sich in der Öffentlichkeit zu blamieren – nicht nur auf dem Platz. Da wären die Sommermärchen-Affäre, die Erdogan-Özil-Affäre oder die Katar-Binden-Affäre. Der größte Fehler war für viele Fans aber natürlich die Sache mit dem mittlerweile wieder entsorgten PR-Slogan für das Team: „Die Mannschaft.”
Klang zu gewollt – und auch nicht so cool wie bei den anderen Nationen wie die Squadra Azzura (Italien) oder die Equipe Tricolore (Frankreich). Die brasilianischen Mannschaft nennt man Seleção. Das klingt nach Pele, nach Ronaldo, nach „Joga Bonito”.
Das schöne Spiel ist im Amateurfußball nur selten anzutreffen, entsprechend weniger klangvoll und mystisch sind dann auch die Spitznamen der Mannschaften. Die Panduren (Raigering) sind halt nicht die Three Lions (England). Wird Zeit, das zu ändern. Der SV Schmidmühlen hat in der Winterpause personell nachgelegt und zwei neue Spieler verpflichtet: Galdino Luiz Mendes Junior (zuvor TSV Neutraubling) und Myller Silva (zuvor SpVgg Willmering-Waffenbrunn). Zusammen mit Spielertrainer Gustavo Beirao Gramaco Ribeiro, den alle nur „Guti” nennen, klingt das dann doch nach brasilianischer Fußballkunst. Der SVS als „Vilstal-Seleção”, wenn man so will.
Und dann gibt es ja noch die „Schweppermänner”, die Mannschaft des TuS Kastl, die ab nächster Saison eine Spielgemeinschaft mit der DJK Utzenhofen, die vor allem „Utze” genannt wird, bildet. Falls die neue SG einen Spitznamen braucht – hier unser Vorschlag: Tutze Kastl.