Lebensmittelvergiftung: Ursachen und wie man sich schützt | Amberg24

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Lebensmittelvergiftungen sind mindestens unangenehm und bis zu lebensgefährlich. (Symbolbild: Studios/Adobe Stock)
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Lebensmittelvergiftungen sind mindestens unangenehm und bis zu lebensgefährlich. (Symbolbild: Studios/Adobe Stock)

Lebensmittelvergiftung: Ursachen und wie man sich schützt

Lebensmittelvergiftungen sind mehr als nur Bauchgrummeln. Unsichtbare Bakterien, Pilze und Keime in unseren Mahlzeiten können sogar tödlich sein. Was du über das Fried-Rice-Syndrom, E.Coli und Co wissen solltest.

Nicht nur nach dem Tod der 46-Jährigen im Landkreis Schwandorf ist das Thema Lebensmittelvergiftung relevant wie eh und je. Auf Tiktok und ähnlichen Plattformen tauchen Buzzwords wie Fried Rice Syndrom oder E. coli regelmäßig auf und schockieren mit Geschichten über Kinder, die an einem Nudelsalat gestorben sind. Doch wie kann das passieren?

Die häufigsten Ursachen

Lebensmittel können laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) massiv mit unsichtbaren Bakterien, Schimmel oder Keimen belastet sein, die beim Kochen oder Zubereiten aufwachen und sich dann schnell ausbreiten können. Beim Essen vergiften sie dann den Körper, weil sie entweder selbst giftig sind oder giftige Stoffe ausscheiden.

Häufige Keime in Lebensmitteln

  • Campylobacter: findet unter anderem in rohem Fleisch (Schwein) und Trinkwasser
  • Salmonellen: in rohem Fleisch (Geflügel), Fisch und rohen Eiern
  • Shigellen: in Lebensmitteln, die mit Fäkalien verunreinigt sind
  • Yersinien: in Milch, rohem Fleisch, Wasser und auf schmutzigen Arbeitsflächen
  • Escherichia coli: in Fleisch (Rind), Wasser, Gemüse und bei Kontakt mit infizierten Tieren
  • Staphylokokken: in Fertiggerichten, Milchprodukten, Schinken, schmutzigen Händen
  • Listerien: in Fleisch, Milchprodukten, Wasser
  • Bacillus cereus: in stärkehaltigen Produkten wie Reis, Kartoffeln und Nudeln, auch Honig, außerdem in Küchengeräten wie der Kaffeemaschine
  • Clostridien: in Dosenfisch, Gemüsekonserven – vor allem aufgeblähte Dosen

So kann man sich schützen

  • Regelmäßig Hände waschen, vor allem vor dem Kochen
  • Obst und Gemüse gründlich waschen
  • Geschirr und Utensilien gründlich abspülen, vor allem nach dem Kontakt mit Fleisch und Fisch
  • Lappen und Schwämme regelmäßig wechseln
  • Fleisch und Fisch gut durchbraten
  • Rohe Eier, Fleisch oder Fisch nur essen, wenn man weiß, dass es sehr frisch ist
  • Verpackungen von Fleisch und Fisch sofort entsorgen
  • Riecht oder schmeckt etwas komisch? Weg damit! Das gilt auch, wenn Insekten oder andere Tiere dran waren
  • Lebensmittel gut verschlossen bei den richtigen Temperaturen aufbewahren und auf das Haltbarkeitsdatum achten
  • Tiefgekühlte Lebensmittel nicht bei Raumtemperatur, sondern im Kühlschrank auftauen
  • In aufgeblähten Dosen und Konserven kann Clostridium botulinum enthalten sein – weg damit
  • Nudeln, Reis und andere stärkehaltige Lebensmittel spätestens nach ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank, möglichst unter 5 Grad Celsius und beim Aufwärmen mindestens zwei Minuten über 70 Grad erhitzen

Und was, wenn's passiert ist?

Symptome einer Lebensmittelvergiftung sind unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfall, aber auch Kopfschmerzen, Fieber und Schüttelfrost. Gefährlich wird es, wenn sich die Infektionen auf andere Organe ausbreiten.

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) können Listerien etwa eine Hirnhautentzündung auslösen, eine Blutvergiftung oder dem Herz schaden. Clostridien lösen Botulismus aus, der das Nervensystem betrifft. Es kann zu Lähmungen, Sprachstörungen und einem langsamen Herzschlag kommen. Weil Botulismus auch die Nerven betreffen kann, die für die Atmung verantwortlich sind, ist es wichtig, im Krankenhaus behandelt zu werden.

Bei leichten Beschwerden reicht es, viel Wasser zu trinken und eventuell Elektrolyte zu nehmen. Falls es aber nicht besser oder sogar schlechter wird, unbedingt zum Arzt gehen. Gerade für kranke, schwangere und immungeschwächte Menschen kann eine Vergiftung sehr gefährlich werden. Wenn nicht klar ist, was die Beschwerden auslöst, hilft es, dem Arzt eine Probe davon mitzubringen, was man gegessen hat.

Weitere Quellen: Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Robert-Koch-Institut, Deutsche Familienversicherung, Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure Deutschlands, WDR, Apothekenumschau

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