Gemeinschaftsprojekt KKWU: So hat das Kirwa-Großevent angefangen | Amberg24

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Vergangenes Jahr auf dem KKWU. Grögötz Weißbir ist da quasi Stammband. (Archivbild: Daniel Geiger)
Vergangenes Jahr auf dem KKWU. Grögötz Weißbir ist da quasi Stammband. (Archivbild: Daniel Geiger)
Vergangenes Jahr auf dem KKWU. Grögötz Weißbir ist da quasi Stammband. (Archivbild: Daniel Geiger)
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Vergangenes Jahr auf dem KKWU. Grögötz Weißbir ist da quasi Stammband. (Archivbild: Daniel Geiger)

Gemeinschaftsprojekt KKWU: So hat das Kirwa-Großevent angefangen

Das Kreis-Kirwa-Warm-Up ist seit fast zwei Jahrzehnten bekannt als Kirwa-Auftakt-Party. So ist das Großevent in Heringnohe bei Sorghof entstanden und das steckt dahinter.

Ein Kind, das auf dem ersten Kreis-Kirwa-Warm-Up gezeugt worden wäre, könnte dieses Jahr selbst dort in der Bar stehen. Vor 18 Jahren nämlich, 2007, feierte der SV Sorghof die erste Vor-Kirwa-Party.

„Wir haben damals eine relativ gute Fußballmannschaft gehabt und sind aufgestiegen und wieder aufgestiegen. Und irgendwann sind wir in der Bezirksliga Nord gelandet”, erzählt Benno Meier, der damalige Vorsitzende. Er war von der ersten Stunde an mit dabei und ist auch dieses Jahr wieder im Einsatz. An diesem Mittwochnachmittag stehen er und der SV-Vorsitzende Dominik im fast fertigen KKWU-Zelt und warten auf den Elektriker.

„Ich sage mal, je höher du Fußball spielst, desto mehr finanzielle Mittel brauchst du”, erzählt Benno weiter. Da musste eine Idee her. Damals, 2005, gab es noch das Kreis-Kirwapaar-Treffen in Poppenricht, immer zum Abschluss der Kirwasaison. „Da haben wir gesagt, Mensch, da könnten wir vielleicht einen Auftakt machen.” Nach zwei Jahren Überzeugungsarbeit stieg das erste KKWU am 14. April 2007.

Reservierungen und Shuttle-Service

Die Anfänge liegen in einem kleinen Stodl in Heringnohe. „Da ist unten eine Bar reingebaut worden, oben eine Bühne.” Schon zum ersten Event sind zwischen 450 und 500 Menschen gekommen, erzählt Benno. Seit dem dritten Jahr können die Kirwagesellschaften Tische reservieren, seit dem vierten mit Shuttle-Bussen aufs Gelände fahren.

Über die Jahre entwickelte es sich dazu, dass inzwischen sechs Shuttle-Linien mit mehreren Bussen fahren. Plus die Busse, die sich die Besucher*innen selbst organisieren. Der Stodl musste mehrfach um- und ausgebaut werden, um vor lauter Leuten nicht zu platzen. 2018 traf der SV dann die Entscheidung, den Stodl zurückzulassen. „Weil es zu eng war, klein, schwierig zu organisieren”, sagt Benno.

So zog das Fest Richtung Sportplatz. Ziemlich professionell ist das KKWU inzwischen organisiert. Ein Festzelt mit 25 auf 60 Metern, die wohl längste Bar der Oberpfalz, wie es die Organisatoren behaupten, viel Platz im Außenbereich, Grögötz Weißbir auf der Bühne.

Anfragen seit Weihnachten

Inzwischen hängt der SV nicht mal mehr Plakate auf. Viel Werbung ist nicht nötig. 75 Kirwagemeinschaften aus dem ganzen Landkreis – und erstaunlich viele aus dem fränkischen Raum – haben sich dieses Jahr wieder einen, zwei, vier Tische gesichert. „Die ersten Anfragen kommen um Weihnachten”, sagt Dominik. Seit März nimmt er gar keine Reservierungswünsche mehr an. Plus minus 3000 Besucher*innen stürmen am 12. April wieder das Zelt, erwartet der Vorsitzende.

Das ist nicht immer einfach zu handeln. „Es ist immer Polizei da”, erklärt Benno. Zur Unterstützung der Security und einfach, um Präsenz zu zeigen. „Das ist auch gewollt, dass die hier durchgehen”, sagt Dominik, „dass da die meisten gar nicht auf die Idee kommen, was zu machen.”

Für ihn als Vorsitzenden ist das Wichtigste, dass nichts passiert, betont er, nichts schlimmes zumindest. „Wir haben schon alles mögliche erlebt”, sagt Benno. Dass Leute den Bus verpasst haben, die er dann mit seinem eigenen Auto nach Hause gefahren hat, zum Beispiel. Oder, etwas ernster, ein Mann, der Frauen in der Bar unters Dirndl fotografiert hat. Erst nach einer regelrechten Verfolgungsjagd übers Gelände hat die Polizei den „Fotografen” gestellt.

Gemeinschaftsprojekt

Das KKWU bedeutet zusammenhelfen. Das ist für Dominik auch das Besondere an der Veranstaltung. „Es sind natürlich immer die selben Leute da, die helfen. Das ist für mich schön, dass man sich auf die verlassen kann.” Das Team aus rund 120 Helfer*innen aus Sportverein und Dorf steckt gerade mitten in drei intensiven Wochen.

Dass die nicht immer einfach zusammenzutrommeln sind, ist klar. Es gibt täglich etwas zu tun, Zelt aufbauen, Bar und Tische herrichten, am Event dann ausschenken, einlassen, grillen und dann das Zelt wieder abbauen. Aber so ein Ausnahme-Event schmeißt sich eben nicht von selbst.

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