Normalerweise würde man annehmen, dass fünf Auswärtstore auch für Zählbares reichen sollten. Doch nicht so beim ERSC Amberg in der Eishockey-Bayernliga: Das torreiche Gastspiel beim Vorjahresmeister EHC Königsbrunn ging knapp verloren.
Der ERSC Amberg hat am Sonntagabend eine Überraschung beim amtierenden Meister der Eishockey-Bayernliga, dem EHC Königsbrunn, knapp verpasst. Das Team von Trainer Bernhard Keil unterlag in einer hartumkämpften Partie mit mehrfach wechselnden Führungen am Ende mit 5:7 und belohnte sich so nicht für eine couragierte Leistung. Alle fünf Treffer der Wild Lions bereitete Center Tomas Plihal vor.
Der ERSC ging schon gehandicapt in die Begegnung, denn neben den Langzeitverletzten Marco Pronath und Aron Schwarz fehlten mit dem gesperrten Lukas Salinger und dem erkrankten Kapitän Kevin Schmitt auch noch zwei Defensivspieler, weshalb Keil keine drei kompletten Verteidigungsreihen zur Verfügung standen. Amberg suchte gleich das Heil in der Offensive, und ging durch Brandon Walkom auch in Führung.
Die Freude währte nicht lange, denn nur 18 Sekunden später glich Reuter im Powerplay für die Pinguine aus. Mitte des Drittels machte der EHC-Angreifer seinen Hattrick komplett und baute die Führung für die Gastgeber auf 3:1 aus, jeweils im Nachschuss. Der ERSC zeigte sich wenig beeindruckt, schaffte noch vor der ersten Pause durch Walkom und Felix Köbele den Ausgleich zum 3:3, was auch dem Spielverlauf entsprach.
Im Mittelabschnitt ging die wilde Torejagd weiter, und erneut hatten die Wild Lions den besseren Start durch einen weiteren Treffer von Köbele. Extrem unglücklich in der Entstehung für Amberg war der Gegentreffer zum 4:4 durch Prokopovics, der die von der Bande zurückspringende Scheibe nur noch ins leere Tor schieben musste. Dafür entsprang die neuerliche Führung für Königsbrunn einem sehenswerten Konter, den Sternheimer zum 5:4 verwertete, und nur 78 Sekunden danach hatte Köbele mit seinem dritten Treffer auch schon wieder ausgeglichen. Ein weiteres Powerplaytor durch Bullnheimer verhalf den Gastgebern zur 6:5-Führung vor der Pause zum letzten Drittel.
Im Schlussabschnitt hatte Amberg noch die eine oder andere Überzahlmöglichkeit, doch den Schlusspunkt setzte Königsbrunn mit einem weiteren Break fünf Minuten vor dem Ende. „Uns hat in einigen Situationen einfach auch das nötige Glück gefehlt für den einen oder anderen Punktgewinn“, zeigte sich der Sportliche Leiter der Amberger, Chris Spanger, hinterher dennoch „mit der Moral und dem Einsatz der Mannschaft zufrieden“.