Im Amberger Stadtteil Luitpoldhöhe wurden zwei schwere Fliegerbomben entdeckt. In der Nacht ist eine Bombe entschärft worden. Bei der zweiten gibt es Probleme – sie liegt noch immer in einer überschwemmten Baugrube.
Auch am frühen Donnerstagnachmittag ist die zweite Fliegerbombe in Amberg noch nicht entschärft worden. Die Einsatzkräfte berichten von Problemen wegen der schlechten Bodenverhältnissen und des andauernden Regens. Die Fliegerbombe, die am Mittwochabend gefunden wurde, liegt in einer überschwemmten Baugrube im Westen Ambergs. Trotz einer leistungsstarken Pumpe bekommen die Einsatzkräfte die Grube nicht leer, das Wasser fließt kontinuierlich weiter hinein.
Aus diesem Grund ist die Bombe für die Entschärfer der Firma Tauber weiter nicht zu stabilisieren, die beiden Zünder sind nicht zugänglich. Das erklärt Dominik Lehmeier, Pressesprecher der Polizei Amberg, am Donnerstag im Lagezentrum im Ammersrichter Feuerwehrhaus. Nun versucht man eine Drainage zu bauen, um das Wasser abzufangen. „Der Entschärfer will es heute noch durchziehen”, so Lehmeier.
In Amberg wurden am am Mittwoch, 3. April, zwei Fliegerbomben der Amerikaner aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Daraufhin lief in den Abendstunden ein gewaltiger Einsatz von Polizei- und Feuerwehrkräften an. Wie Polizeihauptkommissar Dominik Lehmeier, der Pressesprecher der Amberger Polizei, gegenüber Oberpfalz-Medien berichtet, ist hauptsächlich der Stadtteil Luitpoldhöhe betroffen. 474 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.
„In einem Umkreis von 700 Metern um die Bomben muss evakuiert werden”, teilte Lehmeier am Mittwochabend mit. „Das betrifft alle Arbeiter in der Luitpoldhütte, außerdem die komplette Hörburgerstraße und Teile der Selgradstraße sowie das Wohngebiet rund um den Netto-Markt im Poppenrichter Ortsteil Witzlhof.” Der Amberger Stadtteil Neumühle sei „sehr knapp” nicht von der Evakuierung betroffen. In Poppenricht sei die Schulturnhalle als Notunterkunft offen, in Amberg die Trimax-Sporthalle. Niemand musste die Nacht auf der Straße verbringen.
In der Nacht zum Donnerstag gelang es Experten die erste Fliegerbombe zu entschärfen. Gegen 3.40 Uhr musste der Einsatz allerdings abgebrochen werden. Die zweite Bombe konnte aufgrund von eintretendem Wasser in der Grube nicht entschärft werden. Die 474 Menschen, die ihre Wohnungen verlassen mussten, konnten auch am Donnerstagmorgen noch nicht zurückkehren. Inzwischen sind Spezialteile aus Ingolstadt und Spezialgerät aus Nürnberg eingetroffen, die für die Entschärfung der zweiten Bombe notwendig sind. Die Arbeiten sind nun, gegen 12 Uhr am Donnerstag, wieder aufgenommen worden.
Im Ammersrichter Feuerwehrhaus haben die Rettungskräfte mittlerweile ihre Einsatzzentrale eingerichtet, von hier aus wird der Einsatz koordiniert. Aus Sicherheitsgründen ist die Bahnstrecke Amberg-Nürnberg auf vorerst unbestimmte Zeit gesperrt. Gleiches gilt für die Neumühler Straße, die Witzlhof mit Ammersricht verbindet.