Das Donnerwetter von Dortmund: Maßarbeit von Havertz und Musiala bringt DFB-Elf ins EM-Viertelfinale | Amberg24

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Kai Havertz verwandelte im EM-Achtelfinale gegen Dänemark einen Elfmeter.  (Bild: Bernd Thissen/dpa)
Kai Havertz verwandelte im EM-Achtelfinale gegen Dänemark einen Elfmeter. (Bild: Bernd Thissen/dpa)
Kai Havertz verwandelte im EM-Achtelfinale gegen Dänemark einen Elfmeter. (Bild: Bernd Thissen/dpa)
cancel
info
Kai Havertz verwandelte im EM-Achtelfinale gegen Dänemark einen Elfmeter. (Bild: Bernd Thissen/dpa)

Das Donnerwetter von Dortmund: Maßarbeit von Havertz und Musiala bringt DFB-Elf ins EM-Viertelfinale

Die deutsche Nationalelf besiegt in einem hochemotionalen Duell Dänemark und steht im EM-Viertelfinale. Die Partie war lange unterbrochen. Vielleicht fehlte deswegen dem Dänen Joachim Andersen die Konzentration. Er war die tragische Figur.

Was für ein denkwürdiger Abend in Deutschlands heißestem Fußball-Stadion: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zog am Samstagabend nach einer Partie mit irren Wendungen durch ein 2:0 (0:0) gegen Dänemark ins Viertelfinale der Heim-EM ein. Auf beiden Seiten zurückgenommene Treffer, einige VAR-Checks, eine 20-minütige Unterbrechung nach einem Gewitterdonnerwetter, hundertprozentige Chancen auf deutscher Seite, ein Elfmetertor von Kai Havertz (53.) und ein Lupfer-Treffer (68.) von Jamal Musiala. Die 62000 Zuschauer im Dortmunder Stadion und Millionen da draußen im Land sahen kein hochklassiges, aber ein hochemotionales Achtelfinale. Am Freitag (18 Uhr) geht es nun für die Nagelsmänner im Viertelfinale in Stuttgart gegen Spanien oder Georgien.

Die Achtelfinal-Partie in Dortmund war nach 35 Minuten unterbrochen worden, nachdem ein Monster-Gewitter über Dortmund aufgezogen war. Ein ordentlicher Donnerschlag hatte wohl auch Schiedsrichter Michael Oliver aufgeschreckt. Anschließend ging ein Regenguss der übelsten Art aufs Stadion nieder. Sturzbäche quollen vom Dach, die Fans in den unteren Reihen bekamen einen Waschgang der besonderen Art verpasst. Erst nach 20 Minuten Pause wurde die Partie wieder fortgesetzt.

Angepeitscht vom deutschen Anhang im Dortmunder Fußball-Tempel, war es zunächst – noch bei drückender Schwüle – die Partie Kasper Schmeichel gegen die DFB-Jungs. Die Dänen hatten keine Luft zum Atmen: Ein Kopfballtor von Nico Schlotterbeck wurde wegen Foulspiels nicht gegeben. Der Dortmunder prüfte den Dänen-Keeper gleich danach nochmal per Kopf. Die Volleyabnahme von Kai Havertz kurz danach muss eigentlich sitzen. Die Nordländer konnten nur bei Standards etwas durchschnaufen. Die deutsche Elf verpasste es in dieser Phase, in Führung zu gehen. Die Fahrlässigkeit hätte Christian Eriksen fast bestraft. Seinen Schuss blockte Toni Rüdiger. Die Dänen waren nun besser im Spiel. Die Gewitterunterbrechung kam den Deutschen gelegen. Sie sammelten sich und gleich nach der Gewitterunterbrechung hatte erneut Kai Havertz eine dicke Kopfballchance. Auf der Gegenseite rettete Manuel Neuer gegen Rasmus Höjlund in höchster Not.

Zum tragischen Helden mutierte nach der Pause der Däne Joachim Andersen. Erst wurde sein Tor wegen Abseits nicht gegeben, dann verursachte der 28-jährige Verteidiger nur Sekunden später einen Handelfmeter, den Havertz aber so was von millimetergenau zum 1:0 verwandelte. Beim 2:0 (68.) von Musiala stand Andersen nach dem weiten Schlag von Schlotterbeck völlig falsch. Locker lupfte Musiala den Ball über Schmeichel. Nur Minuten vorher war das auch Havertz gelungen, doch das Leder hoppelte am Kasten vorbei. Die Dänen zeigten Wikinger-Mut, gaben nicht auf. In der DFB-Elf räumte aber vor allem Toni Rüdiger hinten ab. War das was mit einer Zerrung? Florian Wirtz traf auch noch – aber es war wieder Abseits.

Eine Überraschung hatte es schon eineinhalb Stunden vor Anpfiff bei der Teamaufstellung gegeben: Bundestrainer Julian Nagelsmann musste wegen der Gelb-Sperre von Jonathan Tah ohnehin von seiner Standardaufstellung abweichen. Nico Schlotterbeck war der logische Vertreter des Leverkusener Abwehrchefs. Überraschend war dagegen der erste Einsatz von Leroy Sané von Beginn an. Der Münchener spielte für Florian Wirtz. Auf der linken Abwehrseite wurde der engagierte Auftritt von David Raum gegen die Schweiz belohnt. Er verdrängte Maxi Mittelstädt auf die Bank. „Die Spieler, die reinkommen, haben es verdient durch eine gute Trainingswoche”, sagte Nagelsmann bei MagentaTV. „Es sind alles Für-Entscheidungen, keine gegen jemanden.” Für die Tore sorgten aber die Etablierten – Havertz und Musiala.

© dpa-infocom, dpa:240629-99-580041/1

north