Die Polizei warnt vor einer Betrugsmasche: Unbekannte geben sich als Bankmitarbeiter aus und erschleichen Zugangsdaten fürs Online-Banking. Zwei Fälle in Sulzbach-Rosenberg zeigen, wie geschickt die Kriminellen ihre Opfer schröpfen.
Eigentlich weiß es jeder, dass es solche Abzocker gibt. Aber dennoch kommen Verbrecher mit fiesen Computer- oder Telefon-Tricks immer wieder zu hohen Geldbeträgen. Die Polizei Sulzbach-Rosenberg ermittelt derzeit in zwei Fällen. Zwei Opfer von Computerbetrügern zeigten am Donnerstag jeweils an, von vermeintlichen Bankmitarbeitern telefonisch kontaktiert und durch die geschickte Gesprächsführung der Betrüger zur Herausgabe ihrer Zugangsdaten für ihr Bankkonto überredet worden zu sein. Dabei wussten die Täter immer die richtige Hausbank der Geschädigten und hatten so leichtes Spiel das Vertrauen der Opfer zu gewinnen. Es besteht die Vermutung, dass diese Information durch Ausspähen von Daten erlangt wurde, teilt die Polizei in einer Presse-Info mit.
Im Fall einer 39-Jährigen rief der Täter auf ihrem Smartphone an und gab sich als Mitarbeiter ihrer Hausbank aus. Er teilt der Dame mit, dass „komische“ Kontobewegungen festgestellt wurden und er zur Rückbuchung die Zugangsdaten inklusive des PIN-Codes benötigen würde. Nach Herausgabe der Zugangsdaten buchte er jedoch 3.195 Euro vom Konto der Geschädigten ab.
Im Fall eines 70-Jährigen arbeitete der Täter mit der gleichen Vorgehensweise. Er wusste ebenfalls die Hausbank seines Opfers und teilte ihm mit, dass unberechtigte Abbuchungen auf seinem Konto stattgefunden haben. Diese wollte der Täter zurückbuchen und bekam von seinem Opfer ebenfalls die Zugangsdaten inklusive des PIN-Codes preisgegeben. Die Folge war eine Abbuchung in Höhe von 23.000 Euro vom Konto des älteren Herrn. Diese Transaktion konnte noch erfolgreich storniert werden, wodurch kein finanzieller Schaden entstand ist. Im anderen Fall muss die Geschädigte noch abwarten, ob auch bei ihr die Rückbuchung noch möglich war.
Die Polizei führt Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Ausspähen von Daten und Computerbetrug durch. Es wird seitens der Polizei dringend darauf hingewiesen, niemals die Zugangsdaten und PIN-Codes für Bankkonten am Telefon, per WhatsApp, SMS oder auf sonstige elektronische Kanäle an Personen weiterzugeben, die sich als Bankmitarbeiter ausgeben. Und weiter: „Ein authentischer Angestellter einer Bank wird niemals telefonisch nach Ihrer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) fragen. Unterbrechen Sie unverzüglich die Kommunikation und setzen Sie sich eigenständig mit Ihrer Bank in Verbindung.”