Für DJ Drey ist die Musik eines der wichtigsten Dinge im Leben. Schon als kleiner Junge war er großer Hip-Hop-Fan. Mit uns spricht er über seine Karriere, seine Lieblingslocation und auf welchen Event er gerne mal auflegen würde.
Andre (29), besser bekannt als DJ Drey, kommt gebürtig aus Nürnberg. Dennoch sieht er Amberg als seine Heimat. Durch seinen Vater, einen US-Amerikaner, kam er bereits in seiner Kindheit mit Hip-Hop in Kontakt. Bis heute ist die Musik für ihn „alles”. Als DJ versucht er seine Liebe für Rap-Musik in den Bars und Clubs der Region mit anderen Menschen zu teilen. Wir haben uns mit ihm getroffen.
Was waren deine ersten Berührungspunkte mit der Musik?
Als mein Dad früher gekocht hat, hat er grundsätzlich immer „The Isley Brothers” gehört, also 80s Soul/Funk. Das hat mich immer sehr begeistert, als er da mitgesungen hat.
Wie bist du dann von Soul beziehungsweise Funk zum Hip-Hop gekommen?
Eigentlich auch durch meinen Dad. Durch ihn bin ich am Anfang viel mit „N.W.A” und „Ice Cube” in Berührung gekommen. Das waren die ersten Rapper, die ich gehört habe.
Was hat dich inspiriert, DJ zu werden?
Damals, mit 16, war ich viel unterwegs. Ich dachte immer, es besser zu wissen, was man im Club für Musik spielen müsste. Dann hab ich mir einfach mal einen DJ-Controller gekauft und herumgespielt. So hat dann das eine zum anderen geführt.
Wann hattest du deine ersten Auftritte?
Ungefähr mit 19. Da hab ich dann so auf den ersten Geburtstagsfeiern gespielt.
Und wann gings zum ersten Mal in einen Club?
Da war ich 22.
Wie war es?
Es war sehr krass. Das war im Hexenkeller in Sulzbach-Rosenberg. An dem Abend war die Abschlussfeier vom Gymnasium. Das war also eine fette Party. Das war schon geil.
Wie bereitet man sich auf solche Gigs vor?
Ich hab eigentlich noch nie etwas vorbereitet. Das Einzige, was ich mache, ist, dass ich auf mein DJ-Pool gehe und schau, ob ich Inspirationen für neue Songs finde.
Wie hältst du deine Sets aktuell?
Ich hab so mein kleines Spektrum an Interpreten, die ich gerne spiele. Meistens find’ ich dann durch Features andere und neue Künstler.
Stören dich Songwünsche von Besuchern?
Es ist oftmals schon nervig. Wäre gelogen, wenn ich sage, es ist cool. Es hat halt oft keinen Sinn. Manchmal sind es aber gute Songwünsche und die spiele ich dann liebend gerne.
Wer sind deine größten Vorbilder?
Auf jeden Fall „Wu-Tang-Clan”, vor allem „RZA” und „GZA”. Die beiden sind absolute Ikonen. Und noch DJ Premier und DJ Jazzy Jeff. Das sind so meine Idole.
Wie hat sich deiner Meinung nach das DJ-Game in den letzten Jahren verändert?
Sehr. Wenn ich mir Leute wie DJ Dollar Bill anschaue, die nur mit Platten aufgelegt haben, dann muss man schon sagen, dass sich mit dem ganzen neuen Equipment alles geändert hat. Aber man muss halt auch mit der Zeit gehen. Das ist ja nicht alles ohne Grund da. Deswegen finde ich, egal wie man spielt, solange man den Vibe catcht, ist es egal womit man auflegt.
Ein Trend im Hip-Hop, den du nicht feierst?
Moshpits. Es sieht zwar cool aus, aber das feier’ ich eigentlich nicht so.
Ein Trend, den du feierst?
Was ich feiern würde, ist, wenn die Leute wieder mehr zum Feiern kommen würden. Anstatt nur am Handy zu sein, um gewisse Momente aufzufangen.
Chilliger Clubabend oder Festival?
Für mich Clubabend.
Warum?
Clubabende sind einfach geil. Ich lieb es am meisten im Trio aufzulegen. Ich mag es, wenn es klein ist. Da entstehen die besten Partys.
Wenn du die Wahl hättest: Auf welchem Event würdest du gerne mal auflegen?
Da gibts eigentlich nur eins: „Splash”. Das wär schonmal geil.
Warum nicht auf „Rolling Loud”?
Das ist einfach zu riesig. Da ist alles überdimensional. Klar wäre das wahrscheinlich für jeden ein Traum, aber da bleib’ ich lieber beim „Splash”.
Und mit welchem Künstler würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Auf jeden Fall „Biggie”. Dann erstaunlicherweise mit einem Deutschrapper: „Cashmo”. Der ist in meinen Augen jetzt schon eine Deutschrap-Legende. Und dann noch mit „NLE Choppa”. Der darf nicht fehlen. Seine Energie ist zu krass.
Was war das größte Highlight deiner Karriere?
Da gibt's zwei: Einmal, als ich das erste Mal mit DJ Dollar Bill im WON in Nürnberg aufgelegt habe. Das war echt Wahnsinn. Und das zweite, als ich mit DJ Remake im Casino bei Vibes aufgelegt habe. Die Party war komplett krank. Die Leute haben uns bis in den Himmel gelobt. Das werde ich nie vergessen. Das war auch einer meiner ersten großen Auftritte hier in Amberg.
Stichwort Amberg: Was bedeutet dir die Stadt?
Hometown. Das ist einfach Gold. Ich find’ Amberg geil.
Zum Abschluss: Wenn du mal nicht hinterm DJ-Pult stehst, dann...?
Bin ich am Zocken, meistens mit meinen Homies Travis und DJ Kenny.