Katharina Eder aus Regensburg ist Teil der vierten Staffel „Princess Charming”. Die Kandidatin spricht mit uns über ihre Teilnahme an der queeren Datingshow, die LGBTQIA+-Szene in der Oberpfalz und ihr Outing.
Vorsicht: Spoiler-Alert
Eigentlich war es eine „Schnapsidee”, sich bei Princess Charming zu bewerben, erzählt Katharina Eder im Gespräch mit Amberg24. Die 28-jährige Paar- und Einzeltherapeutin aus Regensburg wurde von einer Freundin nach einem gemeinsamen Weinabend überredet, es einfach mal zu versuchen. Nach der Bewerbungsphase klingelte dann unerwartet das Telefon. Als die Zusage kam, zeigte sich Katharina aber unentschlossen: „Ich meinte damals, ich hätte keine Zeit und hab erstmal aufgelegt”, sagt sie lachend. Später habe sie zurückgerufen und zugesagt. Die Zeit in der Charming-Villa in Thailand bereut sich rückblickend nicht.
Gemeinsam mit 19 weiteren Kandidat*innen kämpfte die 28-Jährige um das Herz von „Princess” Lea. Auf Gruppen- und Einzeldates kamen die Kandidat*innen der Prinzessin näher. Nach jeder Sendung wurde entschieden, wer gehen muss und bleiben darf. Die vierte Staffel ist bereits abgedreht und erscheint am morgigen Mittwoch, 3. Juli, beim Streamingdienst „RTL+”.
In Thailand fühlte sich Katharina gut aufgehoben. Sie selbst bezeichnet sich als „Baby-Gay”, ist in der queeren Bubble bisher wenig unterwegs gewesen. Die 28-Jährige sammelte „sowohl Erfahrungen mit Männern als auch Frauen”. Umso überraschter war sie, dass unter den Teilnehmenden die Ex-Freundin der aktuellen Princess war. „Eigentlich hätte ich damit rechnen können, dass man sich da untereinander kennt. Da war ich aber ein bisschen naiv”, erzählt sie.
„Es war schon direkt so familiär. Es waren alle so super offen und lieb”, berichtet sie von der Zeit mit den weiteren Teilnehmer*innen. „Teilweise wurde ich ein bisschen an die Hand genommen, aber trotzdem auf Augenhöhe. Also, hat sich sehr gut angefühlt”, erzählt die Regensburgerin.
Die Princess selbst fand sie sympathisch und „optisch ansprechend”. Ein erster Teaser von RTL verrät aber auch, dass es im Haus nicht immer friedlich zuging. „Es war schon eine wilde Staffel”, bestätigt Katharina lachend. Mehr darf sie aktuell dazu aber nicht sagen.
Für Katharina war die queere Community, wie sie bei Princess Charming gelebt hat, zwar Neuland, gedatet hab sie aber bereits Männer und Frauen. Ein Label wolle sich die 28-Jährige selbst nicht geben. Gerade fühle sie sich aber mehr zu Frauen hingezogen.
Ein Outing im offiziellen Sinn habe es deshalb ebenfalls nicht gegeben. Ihre Freunde bekamen mit, dass sie auch Frauen date. Auch im familiären Umkreis kam das Thema eher zufällig auf, nach der Trenung von ihrem Exfreund: „Meine Mama meinte, 'Du findest schon noch den richtigen Traummann, Kopf hoch'. Dann sagte ich, vielleicht wird's demnächst auch eine Traumfrau”, erzählt sie.
Ausgrenzung und negative Reaktionen aufgrund ihrer Sexualität habe die 28-Jährige in Regensburg bisher nicht erfahren. „Egal, wem ich’s gesagt hab. Ob es Familie oder Freunde ist, die bisher eher konservativ eingestellt sind. Die waren ganz offen. Ich würd’s als Neutralität beschreiben.” Beim CSD wird Katharina dieses Jahr ebenfalls dabei sein. Nicht nur Regensburg, auch in Berlin und Köln wird sie für die queere Community auf die Straße gehen.
Jetzt heißts aber erstmal, den „Fiebertraum” Princess Charming noch einmal durchleben: Die erste Folge der aktuellen Staffel wird sie erst einmal alleine schauen und abends mit Freunden noch einmal.