Die Landestheater Oberpfalz GmbH hat Insolvenzantrag gestellt: Corona und wirtschaftliche Engpässe zwingen zum Stopp. Trotzdem soll der Spielbetrieb bis Ende des Jahres fortgesetzt werden. Wie es danach weitergeht, bleibt unklar.
Die Landestheater Oberpfalz GmbH (LTO) hat nach eigenen Angaben heute einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Weiden gestellt. Wie das LTO weiter mitteilt, laufen Bemühungen um ein Restrukturierungskonzept.
Unmittelbar betroffen von dieser Meldung sind die derzeit 20 Beschäftigten in Voll- und Teilzeit, die nun zum Ende des Jahres ihren Job verlieren sowie die Künstler und Künstlerinnen, die ihre Stückverträge nun nicht bekommen. Zurückzuführen sei die Insolvenz unter anderem auf die Corona-Epidemie, die eine große finanzielle Lücke hinterlassen habe, teilt das LTO weiter mit. „Die Rahmenbedingungen und die erweiterten Auflagen, die vom Theater umgesetzt werden mussten, sorgten für eine Verschärfung der finanziellen Notlage.”
Herausragende Produktionen wie „Jedermann” und „Anatevka” sowie fast ausverkaufte Sommerfestspiele hätten das entstandene Defizit nicht mehr aufgefangen. Und das obwohl sich die Nachfrage und der Verkauf der Karten in den letzten Jahren den Verkaufszahlen vor der Coronazeit angenähert hätten. „Die geplante Umstrukturierung war in dem notwendigen Zeitrahmen nicht umsetzbar, entstandene Engpässe konnten durch bereits eingeleitete Sanierungsmaßnahmen oder öffentliche Zuwendungen nicht mehr ausgeglichen werden”, informiert das Landestheater in der Pressemitteilung.
In wie weit geplante Vorstellungen betroffen seien, werde erst in den nächsten Wochen geklärt. „Das LTO ist bemüht den Spielbetrieb bis zum Ende des Jahres aufrecht zu erhalten, Vorstellungen sollen stattfinden. Die Situation für den Spielbetrieb im Sommer 2025 ist noch unklar.”
Laut Presseinformation von Donnerstagnachmittag sondiert die Stadtbühne Vohenstrauß e.V. als alleinige Gesellschafterin des Landestheaters mit den beteiligten Zuschussgebern alternative Lösungen, um einen professionellen Theaterbetrieb in der nördlichen Oberpfalz gewährleisten zu können. „Unser Publikum, das bereits Karten für die laufende Spielzeit 24/25 gekauft hat, bitten wir um Verständnis.” Sobald ein Entschluss über das weitere Vorgehen gefasst wurde, werde dieses veröffentlicht.
Das Schreiben endet mit dem Dank bei langjährigen und treuen Zuschauern. „Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen auf einer unserer Bühnen.”