Warnstreiks der IG Metall: Diese Unternehmen streiken am Mittwoch | Amberg24

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30.10.2024
Auch am Mittwoch wird die Arbeit in vielen Oberpfälzer Betrieben niedergelegt. (Archivbild: Matthias Bein (dpa))
Auch am Mittwoch wird die Arbeit in vielen Oberpfälzer Betrieben niedergelegt. (Archivbild: Matthias Bein (dpa))
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Auch am Mittwoch wird die Arbeit in vielen Oberpfälzer Betrieben niedergelegt. (Archivbild: Matthias Bein (dpa))

Warnstreiks der IG Metall: Diese Unternehmen streiken am Mittwoch

In der Metall- und Elektroindustrie haben bundesweit Warnstreiks in 370 Betrieben begonnen. Rund 71.000 Beschäftigte beteiligten sich am ersten Streiktag - auch am Mittwoch wird die Arbeit in vielen Oberpfälzer Betrieben niedergelegt.

Von Stefanie Swann, Eva Kreuzer und dpa

Trommeln und Fackeln, Trillerpfeifen und Bengalos: Unmittelbar nach Mitternacht hatte die IG Metall am Dienstag, dem 29.10, ihre bundesweiten Warnstreiks in rund 370 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie gestartet. Den Tag über haben sich rund 71 000 Menschen beteiligt, wie der Gewerkschaftsvorstand in Frankfurt mitteilt. Da es bei den regionalen Tarifverhandlungen in jeweils dritter Runde in Kiel und Hannover zunächst keine Annäherung gibt, will die Gewerkschaft ihre Aktionen an diesem Mittwoch fortsetzen. Schwerpunkte sollen die Tarifgebiete Küste und Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) sein.

Auch Betriebe in der Oberpfalz beteiligten sich an den Warnstreiks am Dienstag. Darunter BMW und das Logistikunternehmen Schnellecke in Wackersdorf, der Autozulieferer Benteler in Schwandorf, der Autozulieferer ZF in Auerbach, der Walzenbauer Hamm in Tirschenreuth, Verpackungshersteller Constantia in Pirk, Siemens Healthineers in Kemnath und Amberger Werkzeugbau in Sulzbach-Rosenberg. BMW und das Logistikunternehmen Rhenus streikten in Regensburg. Etwa 1500 Warnstreikende sind dem Aufruf in der Nacht von Montag auf Dienstag gefolgt. So heißt es in der Pressemitteilung der IG Metall Regensburg.

Mützen, Pfeifen und Fahnen

Pünktlich um 0 Uhr, zum Ende der Friedenspflicht in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie, blieben alle Bänder bei BMW Regensburg stehen. Die Beschäftigten versammelten sich zu einem 1,5-stündigen Warnstreik an unterschiedlichen Treffpunkten. Mit IG-Metall-Mützen, Pfeifen und Fahnen ausgestattet ging der Demozug erst durchs Werk und dann vors Haupttor 2. „Wir sind mit der Beteiligung unserer Kolleginnen und Kollegen sehr zufrieden. Nichts ging mehr, kein Auto lief vom Band. Das war ein starker Start in die Warnstreikphase“, sagt Michael Faltermeier, IG-Metall-Chef bei BMW Regensburg.

Auch am Mittwoch wird gestreikt

Im weiteren Verlauf der Woche werden in der Oberpfalz der mehrere Unternehmen bestreikt. „Das heute war stark, keine Frage. Es war aber erst der Anfang der Warnstreiks“, so Olga Redda, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg am Dienstagnachmittag.

Am Mittwoch soll in diesen Betrieben die Arbeit niedergelegt werden:

  • Schneider Electric Sachsenwerk (Frühschicht, Kundgebung, gemeinsam mit ams-Osram, 11:30 Uhr, Hauptpforte Schneider Electric, Rathenaustr. 2) in Regensburg
  • ams-Osram (Frühschicht, Demozug zu Schneider Electric, 11:00 Uhr, Leibnizstr. 4, dort gemeinsame Kundgebung, 11:30 Uhr, Hauptpforte Schneider Electric, Rathenaustr. 2) in Regensburg
  • Siemens AG (Spätschicht, Kundgebung, 14:00 Uhr, Parkplatz vor Hauptpforte, Werner-von-Siemens-Str. 29) in Cham
  • Siemens Mobility (Kundgebung, 11:30 Uhr, vor dem Hauptgebäude, Schöningerstr. 21) in Luhe-Wildenau
  • Amberger Werkzeugbau (Nachtschicht) in Sulzbach-Rosenberg

Drastische Sparpläne bei VW

Überschattet werden die bundesweiten Warnstreiks und Verhandlungen von drastischen Sparplänen beim Autobauer VW. Nach Angaben des dortigen Betriebsrats stehen Werksschließungen, Massenentlassungen und Lohnkürzungen auf der Agenda des Vorstands, der die Pläne im Detail zunächst nicht bestätigte. Die Krise beim größten deutschen Autobauer ist auch Thema beim Industrie-Gipfel im Kanzleramt. Demonstriert wurde in der Nacht unter anderem bei dem möglicherweise von der Schließung bedrohten VW-Werk in Osnabrück. 250 Mitarbeitende waren dort vor Ort, teilte ein Sprecher der IG Metall in der Nacht mit. „Die Beschäftigten geben ihren dauerhaften Preisdruck an der Kasse über Warnstreiks jetzt an die Arbeitgeber zurück: für eine schleunige Lösung mit Substanz“, hieß es.

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