Kennzeichen „HH-45” in Weiden – auf Wahlkampf-Fahrzeug der AfD | Amberg24

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24.01.2025
Mit diesem Anhänger wirbt die AfD um Stimmen bei der Bundestagswahl. Das Zugfahrzeug hat als Kfz-Kennzeichen „HH-45” - ein zweideutiges Kürzel mit Anklang an den Nationalsozialismus.  (Bild: Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte Weiden)
Mit diesem Anhänger wirbt die AfD um Stimmen bei der Bundestagswahl. Das Zugfahrzeug hat als Kfz-Kennzeichen „HH-45” - ein zweideutiges Kürzel mit Anklang an den Nationalsozialismus. (Bild: Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte Weiden)
Mit diesem Anhänger wirbt die AfD um Stimmen bei der Bundestagswahl. Das Zugfahrzeug hat als Kfz-Kennzeichen „HH-45” - ein zweideutiges Kürzel mit Anklang an den Nationalsozialismus. (Bild: Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte Weiden)
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Mit diesem Anhänger wirbt die AfD um Stimmen bei der Bundestagswahl. Das Zugfahrzeug hat als Kfz-Kennzeichen „HH-45” - ein zweideutiges Kürzel mit Anklang an den Nationalsozialismus. (Bild: Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte Weiden)

Kennzeichen „HH-45” in Weiden – auf Wahlkampf-Fahrzeug der AfD

Verboten ist das Kennzeichen „HH-45” nicht. Zweideutig im rechtsextremen Kontext kann diese Kombi aber schon gelesen werden. Dieses Kennzeichen hängt an einem Auto mit Wahlwerbung für die AfD. Nur zufällig, meint der AfD-Spitzenkandidat.

Wahlkampfzeit ist Plakatzeit. Immer öfter tauchen die Werbebanner auch in einer „mobilen” Version auf Anhängern auf. Mehr als nur Aufmerksamkeit erregte in dieser Woche ein Anhänger-Plakat in Weiden, das für die AfD wirbt. Genauer genommen nicht das Plakat selbst, nicht einmal der Anhänger, sondern dessen Zugauto.

Der weiße Lieferwagen stand am Mittwoch nahe der Bergler-Tankstelle in der Neustädter Straße. Er trägt das Kennzeichen: NEW-HH-45. Darüber ärgert sich das „Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte Weiden/Neustadt” und veröffentlichte ein Bild von dem Gespann auf Facebook und Instagram.

Kombination ist erlaubt

Zum rechtlichen Hintergrund: Das Kürzel HH ist in Kombination mit den Zahlen 18 oder 88 als Kennzeichen verboten, weil es als Code für „Heil Hitler” verwendet wird.

Diese Kombination hat der weiße Lieferwagen nicht. Doch allzu viel Fantasie ist nicht nötig, um aus der Zahl „45” das Todesjahr von Adolf Hitler und das Ende des Zweiten Weltkrieges zu schließen. Aber: Verboten ist dieses Kennzeichen nicht. Außerdem lässt sich ein Zusammenhang des Kürzels mit der Wahlwerbung für die AfD nicht belegen.

Ein Problem? „Nö”

Weiß Manfred Schiller, der AfD-Spitzenkandidat, von dem Kennzeichen? „Ich habe heute früh erst davon erfahren”, sagt Schiller am Donnerstagmittag gegenüber Oberpfalz-Medien. Der weiße Lieferwagen gehöre einem Bekannten von ihm, der dieses Nummernschild „seit 12, 13 Jahren” habe.

Zur Zahl „45” meint er: „Andere haben 25 oder 35, das ist doch lächerlich.” Ob ihn störe, dass ein für manche zweideutiges Kürzel mit NS-Anklang in Zusammenhang mit seiner Kandidatur steht, darauf antwortet Schiller knapp: „Nö.”

„Andere Probleme”

Auch Neustadts Landrat Andreas Meier (CSU) hat in den Facebook-Kommentaren etwas zu dem Thema zu sagen: „Wir haben in diesem Land und auch global gesehen derzeit wahrlich andere Themen und Probleme als Autokennzeichen.” Er stimme aber zu, dass „Kombinationen in Zusammenhang mit HH kritischer beurteilt werden müssen”.

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