Vor kurzem machte die Sulzbach-Rosenberger Polizei Schlagzeilen, weil sie in einem alten Streifenwagen ein Reh transportierte. Jetzt kam der „Tiertransporter” erneut zum Einsatz. Fahrgäste diesmal: zwei große, herrenlose Leonberger.
Die Beamten der Sulzbach-Rosenberger Polizeiinspektion entwickeln sich langsam zu Experten für tierische „Spezialeinsätze”. Erst vor wenigen Tagen machte die Meldung deutschlandweit Schlagzeilen, dass die Polizisten ein aufgeschrecktes Reh in einem Wohngebiet kurzerhand fesselten und per Streifenwagen in den Wald transportierten. Die Beamten benutzten dafür einen zur Aussonderung anstehenden Streifenwagen, weil in diesem nicht mehr viel kaputt gehen konnte. Nun habe, berichtet Hauptkommissar Achim Kuchenbecker, der „Tiertransport-Streifenwagen” erneut zum Einsatz kommen müssen.
Wie der stellvertretende Inspektionschef im Pressebericht informiert, ist es zu dem Einsatz bereits am Freitag, 5. Mai, gekommen. Eine „besorgte Autofahrerin” soll gegen 1.45 Uhr die Notrufzentrale über zwei freilaufende Hunde in Gebenbach informiert haben. „Die beiden sehr großen Hunde waren auf der Hauptstraße ohne Leine und Halsband herumgelaufen, ließen sich jedoch von der Anruferin streicheln und waren trotz ihrer einschüchternden Größe sehr lieb und zutraulich.”
Um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen, rückte eine Streife an. Diese habe „keinen Verantwortlichen feststellen” können, weshalb beschlossen wurde, die zwei stattlichen Vierbeiner in den „Tiertransporter” zu verfrachten. „Im erprobten 'Sonderfahrzeug' ging es für die beiden Hunde zur Dienststelle, und dort verbrachten sie den Rest der Nacht in der Wache. Am Morgen durften sie im Hof Gassi gehen und wurden versorgt”, schreibt Kuchenbecker. Zeit, den Beamten dauerhaft ans Herz zu wachsen, blieb dann aber doch nicht. „Gegen 8 Uhr meldete sich der Halter, der bereits nach seinen Hunden suchte. Die beiden waren, wie sich herausstellte, durch ein Loch im Zaun ausgebüxt, und begrüßten freudig mit dem Schwanz wedelnd ihr glückliches Herrchen.”
Auf der Wache kehrte dann auch wieder Ruhe ein. Denn die großen Leonberger nahmen nicht nur ganz schön viel Platz ein, wie Kuchenbecker anklingen ließ, sondern sollen wohl auch markante Gerüche verströmt haben. In ihrem Gebenbacher Garten sind sie vermutlich doch besser aufgehoben.