Die Bundestagswahl läuft: Bis 16 Uhr haben in Amberg 40,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme an der Urne abgegeben. Das entspricht 74 Prozent. Ähnlich ist es in Sulzbach-Rosenberg: Hier haben bis 17 Uhr bereits 81 Prozent gewählt.
Von Thomas Kosarew und Tobias Gräf
Die Wahllokale in Amberg sind wegen der Bundestagswahl seit 8 Uhr geöffnet und bleiben es noch bis 18 Uhr. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass viele Amberger von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Bis 10 Uhr gaben laut dem Amberger Wahlamtsleiter Martin Schafbauer rund 6,8 Prozent aller wahlberechtigten Personen ihre Stimme in den Amberger Wahllokalen bei einer Urnenwahl ab. Das entsprach rund 10,4 Prozent der Menschen, die keinen Antrag auf Briefwahl gestellt hatten.
Zusammen mit den Briefwählern, deren Wahlbriefe zur gleichen Zeit bereits zur Auswertung im Wahlamt vorliegen (rund 94 Prozent aller bereits ausgegebenen Briefwahlunterlagen), lag die Wahlbeteiligung in der Stadt Amberg um 10 Uhr bei rund 39,8 Prozent – bezogen auf alle Wahlberechtigten. Zur Einordnung: Bei der Bundestagswahl 2021 lag die Wahlbeteiligung in der Stadt Amberg am Ende bei 70,7 Prozent.
Für 17.30 Uhr meldete Schafbauer die Beteiligung von 44,7 Prozent aller Wahlberechtigten bei der Urnenwahl. Das entspricht rund 68,6 Prozent der Menschen, die keinen Briefwahlantrag gestellt hatten. Zusammen mit den Briefwählern lag die Wahlbeteiligung in der Stadt Amberg um 17.30 Uhr bei 77,9 Prozent – und damit eine halbe Stunde vor Schließung der Wahllokale deutlich über dem Wert von 2021.
Auf die Zahl von 12.000 bewegte sich zum Ende der Woche hin die Menge der in Amberg ausgegeben Wahlscheine zu. Mit einem Wahlschein kann man die Briefwahl ausüben oder in einem anderen Wahlraum seines Wahlkreises seine Stimme abgeben. Martin Schafbauer, der stellvertretende Wahlkreisleiter, ging angesichts dieser Entwicklung davon aus, dass es heuer in Amberg etwa 2000 Briefwähler weniger geben wird als bei der Bundestagswahl 2021.
Das hänge natürlich auch mit dem relativ knappen Zeitraum zusammen, der bei der aktuellen Wahl für die Versendung und Rückgabe der Briefwahlunterlagen zur Verfügung gestanden habe und der auch die damit beauftragte Post in Schwierigkeiten gebracht habe. So hätten heuer nicht nur weniger Bürger auf die Briefwahl gesetzt, sondern auch mehr von ihrem Recht Gebrauch gemacht, sich Wahlschein und Briefwahlunterlagen beim Wahlamt abzuholen und dort gleich vor Ort den aufgestellten Wahlkabinen zu wählen. Damit konnte man alle Unwägbarkeiten in Sachen Postweg ausschließen. Neu war heuer zudem, dass bei nicht zugegangenen oder verlorengegangenen Briefwahlunterlagen ein neuer Wahlschein mit Briefwahlunterlagen beantragt werden konnte. Das war bis Samstag, 22. Februar, um 12 Uhr möglich.
In Sulzbach-Rosenberg zeichnet sich ebenfalls eine sehr hohe Wahlbeteiligung ab. Bis 17.30 Uhr hatten laut Wahlamtsleiterin Rosalia Wendl bereits 79,22 Prozent aller Stimmberechtigten entweder per Brief oder an der Urne gewählt. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2021 waren es „nur” 74,55 Prozent.
In Sulzbach-Rosenberg sind 14.495 Bürger wahlberechtigt. 18 Prozent davon hatten bis zur Mittagsstunde an der Urne ihre Stimme abgegeben. Um 17.30 Uhr zeigte sich laut Wendl dann folgendes Bild: 7100 hatten im Wahllokal ihr Votum abgegeben, 4800 per Briewahl. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung somit eine halbe Stunde vor dem Schließen der Wahllokale bei knapp 80 Prozent. „Obwohl die Gesamtanzahl der Wahlberechtigten im Vergleich zu 2021 gesunken ist, haben wir jetzt schon mehr Wähler als damals.”
Eine kleine Überraschung ist die Anzahl der Briefwähler: „Entgegen unserer Annahmen vorab haben wir nun doch weniger Briefwähler als bei der letzten Bundestagswahl”, gibt Wendl bekannt. Damals haben 39 Prozent aller Wahlberechtigten per Brief gewählt, diesmal sind es 34 Prozent – rund 5000 in absoluten Zahlen. „Circa 5000 haben Briefwahl beantragt, davon sind 95 Prozent bislang zurückgekommen. Das ist eine sehr hohe Rückläuferquote”, berichtet die Wahlamtsleiterin.
Dass es bei den Briefwählern doch keinen neuen Rekord gibt, hat Wendl zwar auch überrascht. Erklärungen gebe es aber trotzdem: „Diesmal war die Zeit kurz, um Briefwahlunterlagen zu beantragen und dann auf dem Postweg wieder zurückzuschicken. Da gehen wohl doch viele lieber an die Urne. Und Ferien haben wir auch nicht, das heißt, viele sind zu Hause und können direkt wählen gehen.”
Aus allen Wahllokalen in Sulzbach-Rosenberg hätten die Wahlvorstände von einen „großen Ansturm” berichtet – auch am Nachmittag sei noch sehr viel los gewesen. „Uns haben auch viele Anrufe erreicht, wie lange man noch wählen kann. Die Leute nutzen die Zeit voll aus, wir gehen deshalb davon aus, dass bis kurz vor 18 Uhr noch Menschen in die Wahllokale kommen.